Schüsse auf israelisches Konsulat in München
Nach mutmaßlichem Terroranschlag: Ermittler wollen neue Details bekannt geben
Nach den Schüssen auf das israelische Konsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München stehen die Ermittlungen in dem Fall vor dem Abschluss. Bald soll es neue Informationen zu den Hintergründen der schrecklichen Tat geben.
München – Nach einem guten halben Jahr stehen die Ermittlungen nach dem mutmaßlichen Terroranschlag von München kurz vor dem Abschluss. Am Freitag wollen Polizei und Staatsanwaltschaft in München über die Ergebnisse informieren. Das gab die Ermittlungsbehörde am Montag (10. März) bekannt.
Großeinsatz der Polizei am NS-Dokumentationszentrum in München am 5. September




Teenager schießt mit Wehrmachtskarabiner auf Gebäude
Am 5. September 2024 hatte ein 18 Jahre alter Österreicher einen mutmaßlichen Terroranschlag auf das israelische Konsulat in München verübt. Mit einem Schweizer Wehrmachtskarabiner schoss der Teenager damals auch auf das NS-Dokumentationszentrum in der Nähe. Bei einem Schusswechsel mit Münchner Polizisten wurde er getroffen und starb.
Schüsse vor dem israelischen Generalkonsulat in München. Das NS-Dokuzentrum ist direkt nebenan. pic.twitter.com/k1r819o9Rj
— Ronen Steinke (@RonenSteinke) September 5, 2024
Kurz nach der Tat wurde von Seiten der Ermittler vermutet, dass es sich bei der Tat um einen islamistisch motivierten Anschlag gehandelt habe. Grund für diese Annahme waren unter anderem der Ort nahe des Konsulats sowie das Datum, das mit dem Jahrestag des Olympia-Attentats 1972 zusammenfiel. Außerdem deuteten Erkenntnisse der österreichischen Polizei darauf hin, dass sich der 18-Jährige islamistisch radikalisiert haben könnte.
Über 100 Zeugen befragt
Nach der Tat hatte die nach dem Tatort „Karolinenplatz“ benannte Sonderkommission rund 100 Zeugen befragt. Weitere Erkenntnisse erhofften sich die etwa 100 Beamtinnen und Beamten der Soko von der Auswertung des Handys. Das Gerät war offenbar beim Schusswechsel mit der Polizei beschädigt worden, konnte aber wiederhergestellt werden. (fgr/dpa)