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„Nicht einfach den Hebel wieder umlegen“

München sagt nach Anschlag alle städtischen Faschingsveranstaltungen ab

Fasching
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Die Stadt München hat ihre Faschingsfeiern auf dem Viktualienmarkt abgesagt. Das betrifft den Unsinnigen Donnerstag (27. Februar) und den Faschingsdienstag (4. März) mit dem traditionellen Tanz der Marktfrauen. (Symbolbild)

Ein Auto fährt in eine Gruppe Demonstranten, eine Mutter und ihr Kind sterben. Nach Feiern ist Faschingsfans in der bayerischen Landeshauptstadt wenige Tage später nicht zumute.

München - Nach dem tödlichen Anschlag sagt die Stadt München zwei Höhepunkte des Straßenfaschings ab. „Als Stadtfamilie erscheint es uns im Angesicht des Anschlags und insbesondere aufgrund des gewaltsamen Todes unserer Kollegin aus der Stadtverwaltung und ihrer kleinen Tochter unvorstellbar, unbeschwert auf dem Viktualienmarkt Fasching zu feiern“, teilte das Rathaus mit. Zuerst hatten unsere Partnerportale „Münchner Merkur“ und „tz“ über die Entscheidung berichtet.

Angesichts der zahlreichen vom Anschlag körperlich und psychisch betroffenen Kolleginnen und Kollegen könne man „nicht einfach den Hebel wieder umlegen“, begründete die Stadtverwaltung die Entscheidung. Nicht stattfinden werden damit der „Unsinnige Donnerstag“ (27. Februar) und der „Tanz der Marktweiber“ am Faschingsdienstag (4. März) auf dem Viktualienmarkt in der Innenstadt.

Faschingszug kurz zuvor ebenfalls abgesagt

Zuvor hatten schon die „Damischen Ritter“ ihren für Sonntag geplanten Faschingszug durch die Innenstadt abgeblasen. „Uns ist einfach derzeit nicht nach Feiern zumute!“, teilte der zugehörige Verein mit. „Die ganze Stadt trauert.“ Die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla teilte als Kooperationspartnerin mit, die Absage sei „unser tiefer Ausdruck des Respekts gegenüber den Opfern des Anschlags vom vergangenen Donnerstag“.

„Die unzähligen Stunden in der Vorbereitungsarbeit, die zwei Vereinsmitglieder über mehr ein halbes Jahr beschäftigt hat, ist aber nicht umsonst gewesen“, heißt es in der Mitteilung der „Damischen Ritter“ weiter. „Wir bedauern zutiefst diese Botschaft verkünden zu müssen, hoffen aber zugleich auf einen friedlichen, fröhlichen und damit damischen Fasching 2026.“ 

Getötete Frau arbeitete bei der Stadt

Nach Angaben von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte die bei dem Anschlag getötete 37-Jährige bei der Stadt München gearbeitet. Bei der Fahrt eines Autos in eine Gruppe Demonstranten war auch die zwei Jahre alte Tochter der Frau gestorben. 

Ein 24-jähriger Afghane hatte seinen Wagen am Donnerstag in die Menschenmenge gesteuert. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. (mz/dpa)

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