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Vielerorts Anpassung der Sicherheitskonzepte

Terror-Angst beim Fasching? Erste Absagen nach Anschlägen – Wie die Lage in der Region ist

Nach den Anschlägen wie in München oder Magdeburg steht die Sicherheit der Faschingsumzüge im Fokus - auch in der Region Rosenheim gibt es Veränderungen.
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Nach den Anschlägen wie in München oder Magdeburg steht die Sicherheit der Faschingsumzüge im Fokus - auch in der Region Rosenheim gibt es Veränderungen.

Schon bald geht es los: der Höhepunkt der Faschingszeit. Während sich viele auf das bunte Treiben freuen, gibt es nach den Anschlägen in München und Magdeburg auch Bedenken. Einige Städte haben sogar Veranstaltungen abgesagt. Wie es um die Umzüge in der Region und deren Sicherheit steht.

Rosenheim – Wenn sich in zwei Wochen wieder viele Orte in der Region in bunte Festmeilen mit verkleideten Narren und Umzugswagen verwandeln, wird bei dem ein oder anderen wohl auch ein Funken Angst dabei sein. Kurz vor Beginn des Höhepunkts der Faschingssaison wird die Vorfreude von schrecklichen Gewalttaten überschattet – nicht zuletzt in München, Aschaffenburg, Magdeburg und Villach in Österreich. So wird zunehmend die Frage laut, wie es um die Sicherheit der Faschingszüge und -partys steht, die sich manchmal über mehrere Kilometer ziehen und voller Menschen sind.

Keine konkrete Gefährdungslage für den Fasching in Rosenheim

Dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd liegen derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Anschlagsgefahr für die Faschingszeit in der Region vor, sagt Pressesprecher Stefan Sonntag auf OVB-Anfrage. „Gleichwohl besteht seit mehreren Jahren eine abstrakte Gefahr“, bestätigt er. Deswegen habe sich die Polizei bereits seit längerem auf die Faschingszeit 2025 vorbereitet – „um für eine möglichst hohe Sicherheit für die Menschen in der Region rund um die entsprechenden Veranstaltungen zu sorgen“.

Dafür werde immer gemeinsam mit den Veranstaltern, kommunalen Sicherheitsbehörden und der örtlich zuständigen Polizei ein Sicherheitskonzept erstellt – das der aktuellen Lage auch immer angepasst werden kann. „Wir tun unser Möglichstes“, sagt Sonntag. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es aber nie. Daher wolle er an die Veranstalter appellieren, im Zweifel das Sicherheitskonzept nochmal zu überdenken oder anzupassen.

Änderungen am Sicherheitskonzept

Für das Faschingstreiben am Rosenheimer Max-Josefs-Platz am Faschingsdienstag (4. März) ist das bereits passiert. „Es gibt Änderungen am Sicherheitskonzept im Hinblick auf den Schutz vor Terroranschlägen“, sagt Kathrin Schrubar, Geschäftsführerin des Veranstalters City-Management Rosenheim. Vor allem im Hinblick auf die Zufahrtssperren werde das Konzept aktuell zusammen mit der Polizei, Feuerwehr und dem Ordnungsamt überarbeitet.

Man habe sich darüber bereits vor den Ereignissen in München viele Gedanken gemacht, sagt Schrubar. „Wir möchten größtmögliche Sicherheit gewährleisten“, betont sie. Trotzdem müssten Einsatzkräfte die Möglichkeit haben, schnell auf den Platz zu kommen. Auch die Fluchtwege müssen freibleiben. „Deshalb wird auch die Möglichkeit geprüft, mobile Barrieren einzusetzen“, sagt die Geschäftsführerin.

Polizei mit erhöhter Wachsamkeit unterwegs

Zudem wird die Rosenheimer Polizei während des Faschingstreibens für Sicherheit sorgen. „Wir sind, so wie bereits all die Jahre zuvor, ‚vor Ort‘ im Einsatz und gewährleisten ein hohes Sicherheitsniveau“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Dabei erinnert er daran, dass bei öffentlichen Veranstaltungen ein Waffenverbot gilt – insbesondere auch für Messer. In Sachen Kontrollen ergänzt er: „Die Polizei wird beim Faschingstreiben Maßnahmen präventiver Natur und mit erhöhter Wachsamkeit vollziehen.“

So ist – anders als zum Beispiel in Aschaffenburg und Kempten – eine Absage der Faschingsveranstaltung bislang vom Tisch. „Aktuell gibt es keine Veranlassung, das Faschingstreiben in Rosenheim abzusagen“, bestätigt Kathrin Schrubar. Sollte sich an der Sicherheitslage aber etwas ändern, „werden wir natürlich unverzüglich reagieren“.

Keine Absage von Faschingsumzügen in der Region

Auch der Faschingsumzug in Bad Endorf soll wie geplant stattfinden. Genauso sind die Faschingszüge im Inntal gesichert, sagt Karin Walter, Leiterin der Polizeiinspektion Brannenburg, auf OVB-Anfrage. „Wir sind im engen Austausch mit den Veranstaltern und haben ein passendes Konzept ausgearbeitet“, sagt sie. Dementsprechend werden sowohl der abendliche Faschingszug in Oberaudorf am 1. März, als auch der große Zug in Flintsbach am 2. März stattfinden können. „Dabei werden wir wachsam sein und speziell ein Auge auf alle möglichen Zufahrtsstraßen haben“, versichert die Polizeihauptkommissarin.

Nach dem Vorfall in Magdeburg sei jeder sensibilisiert und auch die Anzahl der Polizisten wird Walter zufolge entsprechend „der Lage angepasst“ sein. Der Anschlag in München am Donnerstag (13. Februar) ändere erstmal nichts, sagt Walter. „Das ist eine ähnliche Situation, auf die wir uns mit unseren Planungen bereits vorbereitet haben“, bestätigt die Polizeichefin.

Sicherheit auf 22 Seiten festgehalten

Ähnlich ist die Lage in Vagen, wo am 2. März der Faschingszug stattfindet. „Angesichts des Vorfalls in München möchten wir betonen, dass unser Sicherheitskonzept schon länger auch Maßnahmen zur Prävention solcher Angriffe umfasst“, sagt Bürgermeister Johannes Zistl. Als Ordnungsbehörde sei die Gemeinde für die Genehmigung der Veranstaltung hauptverantwortlich. „Mit allem, was dazugehört“, sagt Karolin Lohwasser, Sprecherin der Gemeinde, mit. Deshalb hätten mehrere Abstimmungsgespräche mit allen Beteiligten zur Klärung der jeweiligen Anforderungen an die Sicherheit der Großveranstaltung stattgefunden. Diese sind auf 22 Seiten von der Faschingsgilde Vagen festgehalten.

„Die Sicherheit unserer Besucher hat für uns oberste Priorität“, sagt deren Vizepräsident Stefan Riederer. Erst im Januar sei das Konzept überprüft und angepasst worden. Eine Absage stand daher sowohl für die Faschingsgilde als auch für die Verwaltung nie zur Debatte. Denn mit ihrem „bewährten Sicherheitskonzept“ seien sie gut auf die kommende Veranstaltung im März vorbereitet. „Das Sicherheitskonzept beinhaltet umfassende Maßnahmen zur Gefahrenprävention“, erklärt Riederer. So gebe es zum Beispiel eine Einlasskontrolle, eine klare Besucherlenkung und eine große Präsenz an Sicherheitsleuten. Dennoch appelliert Johannes Zistl gleichzeitig an die Teilnehmer, jederzeit wachsam zu sein.

Fassungslosigkeit in Wasserburg

Dass es überhaupt notwendig ist, feiernde Menschenmassen in der Region vor Anschlägen schützen zu müssen, macht auch Claudia Einberger, Ordnungsamtsleiterin in Wasserburg, fassungslos. Dort findet am Faschingssonntag (2. März) der große Umzug statt. Ein Gaudiwurm, der sich nach der Aufstellung durch die Altstadtgassen ziehen wird. Zentraler Festplatz ist am Gries, ebenfalls ein Ort, in den ohne Schutzvorkehrungen Autos hineinrasen könnten. „Wir werden definitiv nachjustieren“, erklärt Einberger. Leider müsse man auf die Entwicklungen reagieren. Welche Maßnahmen ergriffen werden, stehe aber noch nicht fest. 

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