Bittere Pleite für Starkoch aus Traunstein
„Seit Juni 2022 nichts gezahlt“: Alfons Schuhbeck (73) muss Gewürzladen räumen
Das Vermächtnis von Alfons Schuhbeck wird zusehends zum Trümmerhaufen. Nach dem Gefängnis-Urteil und der Aufgabe seiner Restaurants muss der Starkoch jetzt auch seinen Gewürzladen räumen.
München/Altötting – Es ist eine weitere bittere Niederlage für Alfons Schuhbeck: Der Starkoch aus Traunstein muss seinen Gewürzladen räumen. Dies entschied am Montag (13. Februar) das Landgericht München I. Geklagt hatte die Messerschmitt-Stiftung, der das Orlando-Haus am Platzl gehört. Dort ist die Schuhbecks Company GmbH Mieter. Die Company, die die von Star-Koch Alfons Schuhbeck gegründeten Gewürzläden inzwischen betreibt, hatte seit Mitte Juni vergangenen Jahres keine Miete mehr gezahlt, wie auch ihr Anwalt Joachim Borggräfe einräumte. Den Streitwert bezifferte das Gericht auf 333.840 Euro.
Der Anwalt des Vermieters, Günther Volpers, sicherte zu, dass der Räumungsanspruch nicht vor dem 15. März durchgesetzt wird. Borggräfe und der Geschäftsführer der Company, Günter Blitz, gaben an, die ausstehenden Mietzahlungen bis dahin ausgleichen zu können. Die Company habe einen Jahresumsatz von vier Millionen Euro, außerdem werde bald ein neuer Investor einsteigen. Volpers glaubte das nicht mehr, sprach von „Grimms Märchen“.
Alfons Schuhbeck fliegt aus Gewürzeladen - monatelang keine Miete mehr gezahlt
Die Gewürzläden seien das „Flaggschiff“ der Company, die seinen Angaben zufolge auch andere Aktivitäten Schuhbecks wie Beratungstätigkeiten verwaltet, sagte Borggräfe und nannte Schuhbeck das „Mastermind“ hinter der GmbH. 60 Arbeitsplätze seien betroffen: in München, Altötting und Regensburg. Darunter auch die Verwaltung der Firma. Allein der Online-Shop von Schuhbecks Gewürzhandel könne weiterbetrieben werden, wenn geräumt werde.
Von den zahlreichen früheren Geschäften Schuhbecks ist seit seiner Insolvenz und seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe nicht mehr viel übrig. Seine Restaurants sind inzwischen geschlossen und auch für die beiden weiteren Gewürzläden in Altötting und Regensburg sehe es schlecht aus, wenn der Laden in München tatsächlich geräumt werden müsse, sagte Borggräfe. Denn die Läden seien komplett verwoben und würden alle von München aus verwaltet.
mh (mit Material der dpa)