Gemeinde will mit Maßnahmen vorbeugen
„Haben akute Probleme mit Hochwasser“: So will Übersee künftig im Trockenen bleiben
Die Gemeinde Übersee hatte in der vergangenen Zeit Probleme mit Hochwasser. Zum Beispiel in der Greimelstraße. Daher sind dort momentan Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz im Gange. Das ist aber nicht die einzige Maßnahme.
Übersee – Schweres Gerät ist momentan in der Greimelstraße in Übersee im Einsatz. Seit dem 28. August ist der Bereich zwischen Hausnummer 48 und der Kreuzung Seeweg komplett für den Verkehr gesperrt. Eine Umleitung ist eingerichtet – auch für Radfahrer. Der Grund: Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz werden durchgeführt.
„Hier wird ein weiterer Regenwasserkanal mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern direkt im Straßenverlauf verbaut, der direkt an der Konradbrücke in den Überseer Bach mündet“, informiert die Gemeinde Übersee auf ihrer Homepage. Genau dieser Bach hatte in der Vergangenheit Ärger gemacht. Wie Bürgermeister Herbert Strauch auf OVB-Nachfrage mitteilt, gab es dort Hochwasser-Probleme. Als Beispiel nennt er ein Hochwasser im Jahr 2020. „Wir konnten uns zwar mit einer Hochleistungspumpe helfen, die wir uns für die ganze Gemeinde beschafft haben“, sagt Strauch, „aber damals war schon klar, dass wir dort eine andere Lösung brauchen.“
Neuer Kanal soll altes System unterstützen
Das Problem: In diesem Bereich befindet sich ein älteres Entwässerungssystem. Für das Niederschlagswasser, das dort fällt, ist dieses laut Strauch aber zu klein. „Weil einige Bereiche bereits bebaut worden sind, können wir das vorhandene System auch nicht vergrößern“, fügt er hinzu. Der neue Überlauf soll dann aushelfen und das Wasser in den Bach ableiten, wenn die Kapazität des alten Systems erschöpft ist. Die Kosten der Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 150.000 Euro, „aktuell befinden wir uns im Zeitplan“, sagt Strauch. Somit sollen die Arbeiten voraussichtlich am 29. September abgeschlossen sein.
Das ist aber nicht die einzige Maßnahme in Übersee. Bürgermeister Strauch erklärt: „Wir haben akute Probleme mit Hochwasser.“ Unter anderem im Einzugsbereich Buchberg und im Oberen Achental. Auch dort fließt das Regenwasser in den Überseer Bach.
Vorbeugende Maßnahmen getroffen
Wie schwer die Folgen sein können, sei nicht einzuschätzen. Die Gemeinde geht aber auf Nummer sicher und hat vorbeugende Maßnahmen getroffen, berichtet Strauch. „Wir sind konsequent dabei, bestehende Rohrleitungen sowie verrohrte Gräben, durch die Wasser fließt, mit Kameras zu befahren und zu überprüfen.“ So wird erkannt, welche Leitungen gereinigt oder bei Schäden repariert werden müssen. Solche Maßnahmen seien auch aktuell im Gange. „Die Gemeinde gibt dafür jährlich etwa 50.000 Euro aus“, so der Bürgermeister weiter.
Im Auftrag der Gemeinde räumt außerdem eine Firma jährlich die dortigen Gräben, teilt er mit, „und die Gemeinde kümmert sich darum, dass die Abflüsse freigeschnitten und ausgemäht werden, damit ein Durchlauf im Bach garantiert ist.“
14.000 Sandsäcke auf Lager
Und wenn der Ernstfall eintritt? „Wir haben mit der freiwilligen Feuerwehr Übersee ein Hochwasser-Sicherheitskonzept entwickelt“, betont Strauch. Darin seien besonders anfällige Punkte festgelegt, die im Falle eines Hochwassers abgefahren werden. Zum Beispiel offene Rohrgräben, die in geschlossene übergehen. Diese werden dann dahingehend kontrolliert, ob ihre Durchflüsse frei sind.
Und auch für die Bekämpfung hat die Gemeinde Übersee vorbeugende Maßnahmen getroffen. So sind im alten Feuerwehrhaus etwa 1500 gefüllte Sandsäcke gelagert. Als Ersatz befinden sich im „neuen“ Feuerwehrhaus noch ungefähr 12.500 leere Säcke, die dort auch mit Hilfe einer Sand-Befüllanlage schnell einsatzfähig gemacht werden können. Weitere Unterstützung bei Überflutungen bieten zusätzlich Wasserpumpen.
