Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Zu hohe Abhängigkeit

Weg von fossilen Brennstoffen: So will Schleching hunderttausende Liter Heizöl sparen

Nur 1,2 Prozent der Energie für Schleching stammt aus Fotovoltaikanlagen wie dieser in Bichling.
+
Nur 1,2 Prozent der Energie für Schleching stammt aus Fotovoltaikanlagen wie dieser in Bichling.

Vor allem in Sachen Wärmeerzeugung geht vieles in Schleching nicht ohne fossile Energieträger. Das soll sich nach Möglichkeit ändern.

Schleching – Schon im Februar fand im Rathaus ein Treffen von fünf Schlechinger Bürgern statt, die ihr Anliegen bekundeten, Projekte zur Energiewende in der Gemeinde aktiv voranzutreiben. Nun will die Kommune erörtern, auf welchem Weg man künftig auf fossile Energieträger verzichten kann.

Wärmesektor größtes Problem

Dazu stellte Florian Maier, Klimaschutzmanager beim Ökomodell Achental, den Istzustand der Energiebilanz 2019 mit Blick auf Wärme und 2020 mit Blick auf Strom den Gemeinderäten vor. Demnach beträgt der Anteil erneuerbarer Energien bei Wärme und Strom nur 35,3 Prozent.

Diese setzen sich zusammen aus Biomasse (20,1 Prozent), Solarthermie (1,5 Prozent), Fotovoltaik (1,2 Prozent) und Wasserkraft (9,4 Prozent). Damit belege Schleching im Vergleich der Energiebilanzen der 35 Gemeinden im Landkreis Traunstein nur den 21. Platz. Der Durchschnittswert bei den 35 Gemeinden liege bei 41,5 Prozent Erneuerbarer Energien.

74 Prozent aus fossilen Energien

Bei der Stromerzeugung würden in Schleching schon 61 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen, darunter 50 Prozent Wasserkraft und elf Prozent Fotovoltaik. Der Wärmesektor sei das große Problem. Hier würden nur 26 Prozent mit erneuerbaren Energien erzeugt, davon 24 Prozent Biomasse und zwei Prozent Solarthermie. Die verbleibenden 74 Prozent kämen aus fossilen Energieträgern wie Heizöl, Gas und Kohle. Das Volumen bei Heizöl betrage circa 1,6 Millionen Liter. Dieses gelte es, drastisch zu reduzieren.

Der Rat der Europäischen Union hat dazu ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht „Fit for 55“, soll heißen: „Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis 2030 und Klimaneutralität ab 2050. Für die Gemeinde Schleching bedeutet dies, der Anteil der fossilen Energieträger muss sich um 30 Prozent verringern, von jetzt 65 auf 35 Prozent bis zum Jahr 2030.

Florian Maier empfahl für die Erreichung dieses Ziels, die Potenziale der Möglichkeiten zu eruieren. Dazu wäre ein „Kümmerer“ in der Gemeinde hilfreich, der die Kommune und die Bürger berät, damit die aktuellen Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden können.

Gemeinderat Michael Bachmann (CSU) berichtete kurz vom Stand des Projektes „Nahwärme in Ettenhausen“, welches er in einer der jüngsten Sitzungen vorgestellt hatte. Diese befinde sich aber noch bei der Stufe eins, verspreche jedoch für die Zukunft eine Einsparung zwischen 300.000 und 400.000 Litern Heizöl.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Er war auch der Meinung, dass die Kommune beim Einsatz erneuerbarer Energien mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Dieser Meinung war auch Bürgermeister Josef Loferer. Er meinte, in der jetzigen Zeit sollte alles, was möglich ist, ausgeschöpft werden und dachte dabei an die vielen Dächer, die mit Fotovoltaik ausgestattet werden könnten. Er empfahl, dass Nachbarn untereinander reden sollten, um sich für größere Anlagen zusammenzuschließen und die Ressourcen so besser zu nutzen.

Abschließend wollte Loferer ein Meinungsbild vom Gemeinderat haben, ob der Weg zur Verringerung der fossilen Energien gemeinsam gegangen wird, ob Unterstützung für einen Arbeitskreis da ist, bevor sich Mitbürger nach Feierabend weiter viel Arbeit machen. Die Abfrage erhielt ein einstimmig positives Ergebnis. Wie man vorgehen will, blieb indes offen.

Kommentare