Todesdrohungen, Messerattacken und Titelmissbrauch?
Freispruch für Verursacher von SEK-Einsatz in Waldkraiburg: Unterbringung angeordnet
Am Landgericht Traunstein wurde ein 49-jähriger Mann aus Kraiburg freigesprochen. Der Angeklagte soll sich als Rechtsanwalt ausgegeben, Nachbarn bedroht und Anfang des Jahres einen SEK-Einsatz in Waldkraiburg ausgelöst haben.
Übersicht
Update 11.05: Angeklagter wurde am freigesprochen – Unterbringung angeordnet
Das Landgericht Traunstein teilte mit, dass der 49-jährige Markus B. aus Kraiburg bereits am 22. Juli freigesprochen wurde. Weil er an einer psychischen Erkrankung leidet, wurde die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Markus B. hatte zu Beginn des Prozesses angegeben, sich kaum an die Vorfälle erinnern zu können, die ihm vorgeworfen wurden. Er soll mehrere Nachbarn bedroht haben und auch ein Messer soll im Spiel gewesen sein. Markus B. hatte sich außerdem in E-Mails als Rechtsanwalt ausgegeben und war in dieser Rolle sogar vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg aufgetreten. Bereits am 8. Januar hatten ihn Polizeibeamte einem psychiatrischen Sachverständigen vorführen sollen, doch in diesem Zusammenhang kam es zu Bedrohungen und gewaltsame Attacken durch den Angeklagten, was am Ende zu einem SEK-Einsatz führte.
Der Rechtsanwalt von Markus B., Jörg Zürner aus Mühldorf bestätigte den Freispruch telefonisch und sagt: „Der psychiatrische Sachverständige ist nach Auswertung aller Tatumstände zu dem Ergebnis gekommen, dass entgegen seiner ursprünglichen Auffassung die Schuldunfähigkeit nicht auszuschließen ist. Aus diesem Grund kam es zum Freispruch.“ Ein Antrag des Verteidigers, die Unterbringung seines Mandanten zur Bewährung auszusetzen, wurde vom Gericht abgelehnt, mit der Begründung, dass kein geeignetes soziales Umfeld vorliege, nachdem die Mutter des Angeklagten inzwischen in einem Pflegeheim untergebracht werden musste. Das Gericht befürchtete also, dass weitere Straftaten folgen könnten, wenn eine Aussetzung zur Bewährung bewilligt würde.
SEK-Einsatz in Waldkraibung am Montag (8. Januar)




Vorbericht: Urteil gegen falschen Anwalt aus Kraiburg erwartet: Er löste SEK-Einsatz in Waldkraiburg aus
Traunstein / Waldkraiburg – Am 31. Juli soll das Urteil gegen den 49-jährigen Markus B. aus Kraiburg gefällt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich seit März 2022 als „Dr. jur. Markus Ferdinand von Preußen“ ausgegeben zu haben. Unter diesem Namen soll er E-Mails versandt und sogar vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg als Rechtsanwalt aufgetreten sein. Außerdem soll der Mann zwei seiner Nachbarn bedroht haben. Der Angeklagte löste obendrein einen SEK-Einsatz am 8. Januar in Waldkraiburg aus: Dabei soll er Polizeibeamten gedroht und massive Gewalt gegen sie angewendet haben.
Falscher Titel und Bedrohungen
Zu Beginn des Prozesses am 17. Juli erklärt der Verteidiger des Angeklagten, Jörg Zürner: „Mein Mandant kann sich aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands nur bedingt an die Taten erinnern.“ Markus B. gab zu, den Titel „Dr. jur. Markus Ferdinand von Preußen“ missbräuchlich verwendet zu haben, bestritt jedoch die weiteren Anklagepunkte – wobei er regelmäßig Probleme mit seinen Nachbarn gehabt habe. Zeugen sagten aus, dass er seine Nachbarn regelmäßig beschimpft und bedroht habe – einmal soll er dabei sogar ein Messer in der Hand gehalten haben.
Als den Mann am 8. Januar zwei Polizisten aufsuchten, um ihn einem psychiatrischen Gutachter vorzuführen, habe er sich geweigert, seine Tür zu öffnen und die Beamten mit einem Messer angegriffen – was schließlich zu einem SEK-Einsatz führte. Doch auch die Beamten des SEK attackierte er wohl mit Schlägen und einem Messer. Weil der 49-Jährige unter einer psychischen Erkrankung leiden soll, wird das Urteil wohl auf eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik hinauslaufen.