Austicken führte zu SEK-Einsatz in Waldkraiburg
„Scheiß Zigeuner!“ – Angeklagter (49) soll Nachbarn regelmäßig beleidigt und beschimpft haben
Ein Mann, der zuletzt in Waldkraiburg wohnhaft war, steht seit dem 17. Juli vor dem Landgericht Traunstein: Er soll sich als Rechtsanwalt ausgegeben haben und Nachbarn, Polizisten und SEK-Beamte mit dem Messer bedroht haben.
Übersicht
Update 11.30 Uhr: Angeklagter beleidigte und beschimpfte Nachbarn wohl regelmäßig
Der angeklagte Markus B. gibt an, dass er keine Angaben machen möchte – sein Rechtsanwalt Jörg Zürner gibt aber eine Erklärung für seinen Mandanten ab: Der 49-Jährige könne sich wegen seines sehr schlechten gesundheitlichen Zustands zwar an den Titelmissbrauch, aber nicht sehr gut an die weiteren vorgeworfenen Taten erinnern. Er gehe jedoch davon aus, dass die Sachverhalte der Wahrheit entsprechen. Mit seinen Nachbarn habe er regelmäßig Probleme gehabt.
Das gegenüber von ihm in einer Wohnung lebende Ehepaar wird sodann in den Zeugenstand gerufen. Der Nachbar gibt an, dass der Angeklagte regelmäßig von innen gegen seine eigene Tür gehämmert und „Scheiß Ausländer!“ und „Scheiß Zigeuner!“ gerufen habe. Auch den Nachbarn in der Wohnung über ihm habe er regelmäßig terrorisiert. An dem besagten 10. Juni sei es durch den Angeklagten schließlich zur Bedrohung mit einem Messer gekommen.
Die Vorsitzende Richterin Christina Braune gibt weiter zu Protokoll, dass bestimmte Zeugen nicht persönlich vor Gericht erscheinen werden. Die SEK-Polizisten werden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht vor Gericht aussagen und weitere Personen sind teilweise nicht reisetauglich. Von diesen Zeugen werden jedoch die Vernehmungsprotokolle verlesen. Bezüglich des Angeklagten wird klar, dass es sich wohl um eine psychische Krankheit handelt. Es wird wohl auf eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung hinauslaufen. Der Prozess wird am Montag, dem 22. Juli fortgesetzt – das Urteil soll am 31. August gefällt werden.
SEK-Einsatz in Waldkraibung am Montag (8. Januar)




Update 10.15 Uhr: Mann aus Waldkraiburg ging wohl mit Messer auf SEK-Beamte los
Der Prozess gegen Markus B. aus Kraiburg beginnt mit etwas Verspätung. Staatsanwalt David Heberlein verliest die Anklage, in der dem 49-Jährigen fünf Tatkomplexe vorgeworfen werden: So soll sich der Angeklagte zwischen März und April 2022 mehrere E-Mails unter Angabe des Namens „Dr. jur. Markus Ferdinand von Preußen“ versandt haben. Außerdem soll er sich vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg als Rechtsanwalt ausgegeben haben.
Zudem soll der Angeklagte am 10. Juni 2022 die Wohnungstür eines benachbarten Ehepaares eingetreten und diese mit einem Messer bedroht haben. Am 17. Mai 2023 bedrohte er wohl einen weiteren Nachbarn mit den Worten: „Du bist bald tot!“, und „Du lebst nicht mehr lange!“ Als am 8. Januar dieses Jahres zwei Polizeibeamte bei dem Angeklagten erschienen, um ihn einem psychiatrischen Gutachter vorzuführen, soll sich Markus B. geweigert haben, die Tür zu öffnen, weshalb die Beamten die Tür gewaltsam öffneten.
„Euch mache ich fertig! Ihr Schweine!“, soll der Angeklagte dann geschrien haben und sei mit einem Messer auf die Polizisten losgegangen. Schlussendlich musste ein Sondereinsatzkommando zu Hilfe gerufen werden, doch auch die SEK-Polizisten griff der Angeklagte mit dem Messer an. Am Ende blieben die Beamten jedoch unverletzt und der Angeklagte konnte überwältigt und festgenommen werden.
Dem Mann wird der Missbrauch von Titeln in acht Fällen, Bedrohung in zwei Fällen, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit Bedrohung in drei Fällen, sowie versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Vorbericht: Falscher Rechtsanwalt führte wohl zu SEK-Einsatz in Waldkraiburg
Traunstein / Waldkraiburg – Am 17. Juli beginnt am Landgericht Traunstein der Prozess gegen einen 49-jährigen Mann aus Kraiburg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seit März 2022 unter dem falschen Namen „Dr. jur. Markus Ferdinand von Preußen“ E-Mails versendet und sich fälschlicherweise als Rechtsanwalt ausgegeben zu haben. Weitere Vorwürfe umfassen tätliche Angriffe und Bedrohungen gegen seine Nachbarn sowie massive Gewaltanwendungen gegen Polizeibeamte bei seiner Festnahme am 8. Januar in Waldkraiburg.
Seit März 2022 soll der Beschuldigte unter falschem Namen und Titel E-Mails verschickt haben. Der Mann gab sich bewusst als promovierter Jurist aus, obwohl er keinen Doktortitel besitzt. Auch vor dem Landessozialgericht Baden-Württemberg trat er wohl fälschlicherweise als Rechtsanwalt auf. Im Juni 2022 soll der Angeklagte dann einen Nachbarn mit einem Messer bedroht haben. Ein Jahr später drohte er einem weiteren Nachbarn mit dem Tod. Am 8. Januar 2024 soll die Situation dann eskaliert sein: Weil Polizeibeamte ihn wegen eines Gerichtsbeschlusses einem psychiatrischen Gutachter vorführen sollten, attackierte er diese mit einem Messer.
Die massiven Angriffe auf die Polizisten sollen schließlich zum Einsatz des polizeilichen Spezialkommandos SEK geführt haben. Doch auch in dieser Lage wehrte sich der Kraiburger mit dem Messer und massiven Schlägen. Schließlich soll er von drei Beamten überwältigt und festgenommen worden sein. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten eine Reihe schwerer Vergehen vor: Missbrauch von Titeln, Bedrohung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchte gefährliche Körperverletzung. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird am 31. Juli erwartet.