Kritik reißt nicht ab
„SOS-Malerwinkel in Gefahr“: Unterschriften-Aktion gegen Hotelneubau in Seeon-Seebruck
Ist der geplante Um- und Neubau des Hotels Malerwinkel eine Aufwertung für die Gemeinde Seeon-Seebruck oder nicht? Hier spalten sich die Meinungen. Jetzt hat sich eine Bürgeraktion eingeschaltet – mit einem Appell.
Seeon-Seebruck – Die Optik ließe zu wünschen übrig, es werden zu wenig Parkplätze sein und es würde der Umwelt schaden. Unumstritten ist das Vorhaben der meine Volksbank Raiffeisenbank eG nicht. Die Bank hat das Hotel Malerwinkel in Lambach aufgekauft und wird es um- beziehungsweise neu bauen. Und der Bebauungsplan der Bank stößt bei einigen auf Kritik. Unter anderem bei der Bürgeraktion „Rettet den Chiemsee e.V.“. Zusammen mit engagierten Bürgern aus Seebruck haben sie eine Unterschriftenpetition ins Leben gerufen, eine von ihnen: Marion Uber.
Aktionäre wollen Überdimensionierung vermeiden
Im Gespräch mit dem OVB erklärt sie, dass die Beteiligten der Aktion nicht wollen, dass der aktuelle Bebauungsplan für das Hotel erweitert wird. „ Es ist eh schon ein sehr großer Eingriff in den Uferbereich vorgesehen“, so Uber, „und das obwohl wir uns hier in einem Landschaftsschutzgebiet befinden.“ Die Bank plane aber noch ein zusätzliches Gebäude zu bauen und das würde zu überdimensional werden und der Natur noch mehr schaden. Aus diesem Grund der Appell an die meine Volksbank Raiffeisenbank: Das sensible Chiemsee-Ufer und sein Umweltgefüge sollen nicht noch weiter belastet werden, das Bauvorhaben soll im Rahmen des bestehenden Bebauungsplanes realisiert werden.
Erste Resonanz sehr positiv
Um zu zeigen, dass es ein Anliegen vieler Menschen ist, wurde die Unterschriftenaktion „SOS-Malerwinkel in Gefahr“ ins Leben gerufen. Am Wochenende vom 6. und 7. Mai sind Marion Uber und weitere Mitstreiter in Chieming sowie in Seebruck unterwegs gewesen und haben Einheimische, Tagesausflügler, aber auch Urlauber über ihr Anliegen informiert und Unterschriften gesammelt. Die Resonanz sei sehr positiv, berichtet Uber gegenüber dem OVB. „Wir wollten einfach mal schauen, ob die Bürger unsere Meinung teilen, deswegen sind wir mit einem Plakat und der Unterschriftenliste unterwegs gewesen. Und tatsächlich haben an diesem Wochenende 350 Menschen unterschrieben.“
Genaues Limit nicht bekannt
Nach diesem Ergebnis wollen Marion Uber und die Bürgerinitiative „Rettet den Chiemsee“ mit dem Sammeln weitermachen. Geplant waren zu Beginn 500 Unterschriften, aufgrund des für sie großen Erfolgs an nur zwei Tagen, heißt es von Uber, sei man aber zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen und man müsse sich daher beraten, welches Limit man sich endgültig setze und wie man die Petition ausweiten könne, zum Beispiel über den digitalen Weg. Genaueres steht aber noch nicht fest.
Ist es so weit und das endgültige Ziel erreicht, werden die Aktionäre die Liste bei der meine Volksbank Raiffeisenbank eG vorlegen. Sie hoffen auf einen persönlichen Termin, bestenfalls mit dem Vorstand, bei dem sie ihrem Appell Nachdruck verleihen können.
Wie die meine Volksbank Raiffeisenbank auf Nachfrage von OVB erklärt, werde sie sich jeglicher Kritik annehmen und in die weiteren Planungen mit einfließen lassen. Inwiefern könne aber zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, dafür sei es noch zu früh.


