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Bürger-Versammlung in Seeon-Seebruck

Tourismus-Magnet oder fehl am Platz? Pläne für neues Malerwinkel-Hotel spalten die Bürger

So sieht die derzeitige Planung für das neue Hotel Malerwinkel aus. Brüderl
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So sieht die derzeitige Planung für das neue Hotel Malerwinkel aus.

Das Neubauprojekt „Malerwinkel“ erregte die Gemüter bei der Bürgerversammlung in Truchtlaching. Auch die „wilde Plakatierung“ im Ort und die fehlenden Parkplätze beim Ärztehaus in Seeon waren Thema - genauso wie die Verkehrssituation in der Aubergstraße in Truchtlaching.

Seeon-Seebruck Während Jakob Mitterer eine Lanze für das „Malerwinkel“-Neubauprojekt brach, sparten Konrad Schlagberger und Edith Grassler nicht mit Kritik. Schlagberger stellte bei dem Bauprojekt „Malerwinkel“ den Genossenschaftsgedanken des Bauherrn „Meine Volksbank Raiffeisenbank“ in Frage. „Ich habe überhaupt nichts gegen ein Hotel. Aber bei einer dreifachen Kubatur, und das in einem Landschaftsschutzgebiet unmittelbar am See, da bin ich dagegen“, so Schlagberger.

Kritisch äußerte er sich auch darüber, dass die Planung „keine einzige Mitarbeiterwohnung“ vorsehe und zu wenige Parkplätze vorgehalten würden. Außerdem äußerte der frühere Gemeinderat seinen Unmut über die im Zuge der Sanierung der Alzbrücke Seebruck beim Hotel Wassermann neu angebrachte Schallschutzmauer, die die Aussicht auf den See versperrt, und sprach sich dafür aus, dass das Dach des „Hafenwirts“ wieder mit Holzschindeln eingedeckt werde. Wie berichtet, steht hier aus nachhaltiger Sicht in Diskussion, das marode Holzdach des „Hafenwirts“ gegen ein Aludach mit PV-Anlage auszutauschen. Zum geplanten Malerwinkel-Neubau erklärte Grassler, sie sei entsetzt, dass nur zwei der drei Grünen-Gemeinderäte dagegen stimmten. Viel zu hochgestochen sei das Fünf-Sterne-Hotel mit dem Zuckerl eines „Biselstandes“ für die Radfahrer. Sie kritisierte auch, die „Stangerl“-Fassade mit einem Bundwerk in Verbindung zu bringen. Mitterer brach eine Lanze für den Malerwinkel.

Geben Sie dem Projekt eine Chance

Er sei der Meinung, dass das Projekt dem Tourismus und der Gemeinde etwas bringe: „Ich finde den Entwurf nicht verkehrt“, so Mitterer. Zu den Plänen des Malerwinkels bezog Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) in seinem Bericht ausführlich Stellung und betont, dass es nicht Aufgabe des Gemeinderats sei Zukunft und Natur zu zerstören oder Sicherheitsbedenken nicht ernst zu nehmen, sondern das Beste für die Gemeinde durchzusetzen. Die Bedenken seien vom Gemeinderat geprüft worden und die Verwaltung sei gefordert, Verträge sattelfest zu machen. „Geben Sie dem Projekt eine Chance, mit Polemik ist keinem geholfen“, so Bartlweber.

Erneut wurde die Verkehrsregelung in der Aubergstraße in Truchtlaching moniert.

30er Beschilderungen führen zu Problemen im Straßenverkehr

Die Straße ist seit geraumer Zeit auf 30 Stundenkilometer beschränkt. Durch die 30er Beschilderungen bei den vielen Einfahrten kommt es zu Problemen im Straßenverkehr. Schlagberger sprach sich mit Nachdruck für eine Tempo-30-Zone aus. Diese hätte den Vorteil, dass die zahlreichen 30er Schilder verschwänden. „Jetzt stehen 14 Taferl da“, so Schlagberger.

Ein 30er Schild jagt das andere entlang der Aubergstraße in Truchtlaching. Mit sogenannten Piktogrammen auf der Straße soll der Schilderwald eingedämmt werden.

Bei einer Tempo-30-Zone mit Rechtsvortritt, die von vielen Besuchern gefordert wurde, wären nur Anfang und Ende der Zone gekennzeichnet. Nach Angaben des Bürgermeisters sei eine Tempo-30-Zone auch für den Auberg im Gespräch gewesen, aber wegen Bedenken der Anlieger und Landwirte wieder verworfen worden. Nach dem die Straße zum Teil sehr steil ist, befürchten die Anlieger, dass es durch die damit verbundene Rechts-vor-links-Regelung vor allem im Winter bei Schnee beim Ausfahren aus den Grundstücken auf die Aubergstraße zu Problemen kommen könnte. Auch die Landwirte äußerten Bedenken, dass sie mit ihren landwirtschaftlichen Geräten beim Anfahren Probleme bekommen könnten.

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Ludwig Huber erinnerte, dass die Aubergstraße im Zuge einer Flurbereinigung entstanden sei: „Der Auberg ist mit öffentlichen Geldern gebaut worden und die Siedlung ist erst später gekommen“, sagte der Landwirt. Auf die Kritik von Simon Daxenberger, dass in Sachen „wilder Plakatierung“ in Truchtlaching noch immer nichts unternommen worden sei, teilte Bartlweber mit, dass der mittlerweile noch verbliebene Rest der Plakate bis zum Frühjahr verschwunden sei. Künftig würden Standorte festgelegt, wo plakatiert werden kann. Daxenberger spricht sich auch gegen einen sogenannten Bürgerrat aus, der bei der Planung der Sanierung des Chiemsee-Parks eingesetzt werden soll: „ Für was haben wir denn eigentlich einen Gemeinderat?“, fragte Daxenberger. Die Gemeinde verspreche sich mit dem Forum Ideen aus allen Schichten der Bevölkerung, die in die Planung einfließen könnten, verteidigte Bartlweber das noch zu bildende Gremium.

Geh- und Radweg zwischen Truchtlaching und Pattenham noch spruchreif?

Weitere Themen betrafen unter anderem den Ausbau der Pattenhamer Straße in Truchtlaching. Die innerorts im vergangenen Jahr ausgebaute Pattenhamer Straße (wir berichteten) reiche eigentlich bis nach Pattenham an die Gemeindegrenze Traunreut, räumte ein Bürger ein.

Die Pattenhamer Straße in Truchtlaching wurde innerorts saniert und im Bereich des neuen Wohngebiets Kobelreut wurde eine Querungshilfe installiert und der Gehweg verlängert. Wann das Teilstück der Pattenhamer Straße bis nach Pattenham mit einem möglichen Geh- und Radweg ausgebaut wird, steht bislang noch nicht fest

Er wollte wissen, ob auf dieser Strecke, zwischen Truchtlaching und Pattenham, ein Geh- und Radweg noch spruchreif sei. Laut Bürgermeisters sollte hier ein sogenanntes interkommunales Förderprogramm greifen. Leider wurde die Gemeinde Seeon-Seebruck und die Stadt Traunreut in dem Förderprojekt nicht berücksichtigt. „Wir bleiben aber dran, weil auch die Straße dringend saniert werden muss“, so Bartlweber. Michael Bernauer monierte, dass beim neuen Ärztehaus in Seeon für die Patienten zu wenige Parkplätze zu Verfügung stünden. Bartlweber versprach, das Gespräch mit dem Besitzer für eine Lösung zu suchen.

MG

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