Rutschenunfall im Traunsteiner Freibad
„Ich hätte ertrinken können“ - Rutschmanöver in Traunsteiner Freibad endet im Krankenhaus
„Es war heiß, ich wollte mich nach einer harten Arbeitswoche abkühlen und schwimmen gehen.“ Für Aymann Almahmoud beginnt der Sonntag (11. August) sonnig und entspannt. Im Traunsteiner Schwimmbad genießt er die Zeit im Wasser. Am frühen Abend will der junge Mann noch einmal auf die Wasserrutsche, bevor es nach Hause geht - da passiert das Unglück:
Traunstein – „Ich weiß nur noch, dass ich auf das Geländer oben an der Metallrutsche klettern wollte, danach ist alles weg.“ Aymann Almahmoud kommt am Sonntag erst wieder Abends im Traunsteiner Krankenhaus zu sich. Seine Eltern und Freunde stehen um das Krankenbett, besorgte Gesichter, Tränen in den Augen. Was ist passiert? Der Schock steht ihm immer noch ins Gesicht geschrieben. Der 27-jährige Traunsteiner trifft sich mit chiemgau24.de und rekonstruiert die Geschehnisse:
Ein entspannter Badetag wird zum Alptraum
„Ich habe die ganze Woche von Montag bis Samstag, immer von 7 bis 19 Uhr gearbeitet. Es war wirklich heiß und ich habe mich total auf den Sonntag gefreut.“ Der Traunsteiner hat gerade erst seinen eigenen Barbershop und Haarsalon in der Traunsteiner Innenstadt eröffnet. Die wenige Freizeit, so Aymann, verbringe er gern im Traunsteiner Freibad. Und so packt er seine Badesachen, um sich dort ein wenig zu erholen und abzukühlen. Er ahnt nicht, wie katastrophal der Ausflug enden wird:
Übermut bei Rutschmanöver
Zunächst ist er stundenlang im Wasser, erzählt er. Bis ungefähr 17 Uhr: „Ich dachte, ok, jetzt wird es langsam Zeit nach Hause zu gehen.“ Einmal noch auf die Wasserrutsche zum Abschluss, denkt sich der 27-Jährige und wird übermütig: „Letztes Jahr hat ein Freund dort auf der Rutsche Anlauf genommen, indem er vom Geländer oben auf die Rutsche gesprungen ist.“ Und Aymann denkt, das könne er auch. Mehr Anlauf, mehr Schwung - er klettert auf das Geländer und springt. Dann nur noch schwarz. Keine Erinnerung mehr. Den restlichen Hergang kennt Aymann aus Erzählungen der Ersthelfer:
„Ich hätte ertrinken können“ - Ersthelfer retten Aymann vermutlich das Leben
„Erst dachten die, ich mache Spaß.“ Nachdem Aymann auf das Geländer geklettert ist, rutscht er ab, knallt mit dem Hinterkopf auf den Boden. Er ist sofort bewusstlos. Schlimm genug, aber: der ohnmächtige Körper des Traunsteiners gleitet die Rutsche runter, landet im Wasser: „Ich hätte ertrinken können.“ Aymann hatte wahnsinniges Glück. Andere Schwimmbadbesucher beobachten den Unfall. Nachdem der junge Mann nicht wieder auftaucht, ist klar - der macht keinen Spaß - es ist todernst. Sie eilen ihm zu Hilfe, rufen den Rettungswagen.
Eineinhalb Stunden bewusstlos, Gehirnerschütterung, Prellungen
Eineinhalb Stunden ist Aymann Almahmoud bewusstlos. Dann kommt er zu sich, registriert Schmerzen vor allem an den Schultern: „Ich bin scheinbar auch noch auf die Schultern geknallt.“ Er hat eine Gehirnerschütterung, muss bis Montag im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben. Dann möchte der Unternehmer aber lieber nach Hause. Es ginge ihm schon besser, aber er habe immer noch leichte Schwindelattacken und vor allem die Schultern würden noch Schmerzen. „Aber ich bin froh, dass ich noch lebe.“
Dank gilt „den Leuten, die mich gerettet haben“
Er sei schon wieder im Schwimmbad gewesen, sagt Aymann während des Interviews. Zum Baden? Nein, dafür sei er noch zu schwach: „Ich wollte mich vor Ort bei den Leuten bedanken, die mich gerettet haben.“ Das sei ihm wirklich wichtig, er sei sehr dankbar, dass er das Unglück überlebt habe: „Ich bedanke mich nochmal bei allen, die mitgeholfen haben, mich zu retten, bei allen, die an mich gedacht und mir die Daumen gedrückt haben.“