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Trotz Verbot: Immer mehr Autos im Traunsteiner Stadtwald

Pesen auf der alten Panzerstraße - „Der hätte mich fast überfahren“

Collage: links: Parkende Autos an der Traun, die illegal dort auf der Panzerstraße gefahren sind. Rechts: Verbotsschild
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Die alte Panzerstraße im Norden Traunsteins: Trotz Verbot fahren immer mehr Menschen mit dem Auto direkt an die Traun. Was sagt die Stadt Traunstein dazu?

Jogger, Spaziergänger, Fahrradfahrer - Das Waldgebiet Haidforst im Norden Traunsteins ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Immer mehr auch für Autofahrer. Auf der alten Panzerstraße, die für den Kraftfahrzeugverkehr eigentlich gesperrt ist, „geht es manchmal zu wie auf der Autobahn“, berichtet eine Leserin von chiemgau24.de. Was sagt die Stadt Traunstein dazu?

Traunstein – Vögel zwitschern, Baumblätter rauschen im Wind, das Wasser der Traun plätschert vor sich hin. Und dann Motorengeheule. Mitten im Wald. Was ist da los? Autos parken einige Meter vom Fluss entfernt. Es steigen junge Leute aus, mit Picknickkörben, Kühlboxen und Getränkekisten.

Parkplatz statt Wandertreff? Mit dem Auto bis an die Traun

„Was, hier darf man nicht Autofahren, das habe ich nicht gewusst. Aber wir sind ja in ein paar Stunden wieder weg“, antwortet der junge Mann auf die Frage, warum sie hier mit den Autos unterwegs wären. Ein Schild hätte er nirgends gesehen. Dann geht er in aller Ruhe wieder zu seinen Freunden ans Wasser und macht es sich auf der Picknickdecke gemütlich. Er ist an diesem Wochenende nicht der einzige, der trotz Fahrverbot lieber mit dem Auto an den Fluss fährt, statt zu Fuß zu gehen.

Dass es immer weniger Leute interessiert, ob hier mit dem PKW gefahren werden darf oder nicht, fällt vor allem denen auf, die regelmäßig im Haidforst unterwegs sind. Wie zum Beispiel eine unserer Leserinnen von chiemgau.24.de, die dort fast täglich spazieren geht, um sich zu erholen. Sie erzählt uns von einem Erlebnis vor kurzer Zeit auf der Panzerstraße:

Rücksichtslos „in Affenzahn“ durch den Wald

„Ich bin wie immer dort spazieren gegangen, und dann kam einer in einem Affenzahn mit dem Auto angerast.“ Sie habe dann zur Seite springen müssen, weil der Fahrer sie wohl nicht wahrgenommen hatte oder davon ausging, dass sie ausweicht: „Der hätte mich fast überfahren.“ Autos gehörten schon zum Alltag dort, berichtet sie, und wirkt resigniert: „Da geht es manchmal zu wie auf der Autobahn.“ Wir wollen es selbst wissen. Ist wirklich so viel los auf der Panzerstraße? Chiemgau24.de ist an zwei Tagen vor Ort: Rund ums Muttertag-Wochenende fahren wir mit dem Fahrrad die Panzerstraße entlang bis runter an die Traun.

Verbotsschild tatsächlich nicht gut sichtbar?

Und tatsächlich – an beiden Tagen: Autos. In einem der junge Mann mit seinen Freunden, die zum Picknicken gekommen waren. Auch am folgenden Tag ist die Antwort der Autofahrer dieselbe: Man habe kein Verbotsschild gesehen und hätte nicht gewusst, dass man hier nicht Autofahren darf. Ist den das Schild wirklich nicht sichtbar?

Sicherlich für die meisten nur eine gute Ausrede, dennoch: Das Verbotsschild an der Panzerstraße ist nicht gut erkennbar. Die Stadt prüfe derzeit, ob sie ein zweites Schild aufstellen könne.

Wer von der Wasserburger Straße mit dem Auto in den Wald einbiegt, darf dort noch einige Meter auf der Panzerstraße weiterfahren. Dann sollte das Auto aber abgestellt werden. Hier war auch früher eine Schranke installiert, um Autos effektiv vom Weiterfahren abzuhalten. Die Reste sind noch zu erkennen. Jetzt weist nur noch ein Schild darauf hin, dass hier für Kraftfahrzeuge Schluss ist. Und es ist, der Picknicker hat recht, wirklich nicht gut zu erkennen. Der Lack ist schon ein bisschen ab, es ist verbeult und von Vegetation verdeckt.

Die Stadt Traunstein denkt über weitere Maßnahmen nach

„Die ehemalige Panzerstraße ist eindeutig für den KFZ-Verkehr gesperrt.“ So die Antwort der Stadt Traunstein auf die Anfrage von Chiemgau24.de, ob sie wissen, dass das Verbotsschild dort schlecht zu erkennen ist. Dann lenkt sich aber doch noch ein: „Da dies von den Autofahrern aber gerne übersehen oder ignoriert wird, sind wir bereits tätig geworden.“ Man habe vor, ein zweites Schild auf der rechten Seite der Straße zu errichten. Das wird derzeit laut Pressestelle der Stadt Traunstein geprüft.

Die nächste Spritztour kann teuer werden

Für Fußfaule könnte die Spritztour an die Traun entlang der Panzerstraße in nächster Zeit auch teuer werden: „Wir stehen in Kontakt mit der Polizei, die mit verstärkten Kontrollen in nächster Zeit dafür Sorge tragen wird, dass das Verbot auch eingehalten wird.“ Es seien auch bereits zahlreiche Autofahrer dort kostenpflichtig verwarnt worden.

Am Muttertag waren, wie sollte es anders sein, auch Mütter mit kleinen Kindern mit dem Auto unterwegs. Sie könnten nicht laufen, eine sei hochschwanger, die Kinder noch so klein. Auch Angler, da ist dann das Equipment zu schwer. Wir haben viele Ausreden an dem Tag gehört. Für Menschen, die wirklich nur eingeschränkt mobil sind, ein Tipp unserer Leserin: „Es gibt doch so viele Orte im Chiemgau, die gut mit dem Fahrzeug erreichbar sind. Zum Beispiel nur unweit von der Panzerstraße entfernt, in der Nähe des Traunsteiner Klärwerkes. Hier seien gegenüber der Kleingartenanlage einige Parkplätze und eine breite Kiesbank würde zum Verweilen einladen.

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