Standort im Traunsteiner Norden ohne Zukunft
Berufsschule, Landwirtschaftsamt, Schulamt - Abzug wohl fix, doch wohin geht die Reise?
Der Platz wird zu klein, doch eine Erweiterung scheitert am Widerstand der Bevölkerung: Die Berufsschule III, das Schulamt und das Landwirtschaftsamt haben an der Traunsteiner Schnepfenluckstraße keine Zukunft - doch die Suche nach einem neuen Grundstück gestaltet sich „komplex“...
Traunstein - 570 Schüler besuchen momentan regelmäßig die Berufsschule III und die Landwirtschaftsschule an der Schnepfenluckstraße - doch es wird immer enger. Schon fürs laufende Schuljahr wurde ein zusätzlicher Container für ein Klassenzimmer aufgestellt und auch fürs kommende Schuljahr braucht es wegen steigender Schülerzahlen noch mehr Platz. „Die bereits angespannte Situation am Gelände wird sich dadurch nochmals verschärfen“, so Mathias Heinrichs vom Traunsteiner Landratsamt gegenüber chiemgau24.de.
Kritik an drohender Waldrodungen - Landratsamt bleibt beim Rückzieher
Eigentlich wollte man den Standort im Traunsteiner Norden erweitern - zulasten des angrenzenden Waldes Schnepfenluck. Die Stadt als Eigentümerin hatte den Verkauf der Flächen an den Landkreis schon vorbereitet. Weil es von Traunsteiner Bürgern aber Kritik an den Plänen gab, schließlich hätten Bäume gefällt werden müssen, distanzierte sich der Landkreis schon vor zwei Jahren von den Erweiterungsplänen. Und dabei bleibt es wohl: „Die Pläne werden nicht weiterverfolgt“, heißt es aus dem Landratsamt, man verweist auf den Widerstand aus der Bevölkerung.
Nur: Wohin geht die Reise? Schließlich werden an der Schnepfenluckstraße nicht nur Kinderpfleger, Gartenbauer, Heilerziehungspfleger, Hauswirtschafter oder Landwirte ausgebildet, sondern auch das Staatliche Schulamt und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind dort mit rund 50 Angestellten beheimatet. Für alle Institutionen will der Landkreis ein neues „Grünes Zentrum“ errichten. Einen Platz dafür hat man aber noch nicht gefunden. Mit verschiedenen Grundeigentümern befinde man sich im Gespräch, Verhandlungen laufen - aber konkret ist wohl noch nichts.
Anderthalb bis zwei Hektar brauche man, der Standort muss verkehrstechnisch gut erschlossen sein und solle zentral im Landkreis liegen. „Die Suche gestaltet sich komplex“, so Mathias Heinrichs. Geld für einen Grundstückskauf wäre im aktuellen Haushalt aber schon bereitgestellt. Durchaus möglich also, dass die drei wichtigen Institutionen künftig aus der Stadt Traunstein abwandern.
xe