Bettina aus Traunstein im Jungbauernkalender
Heiße Kurven im Hühnerstall: „Ich war immer stolz, ein Bauerndirndl zu sein“
„Einige haben sich vor den Hühnern ein bisschen gefürchtet.“ Bettina Freimoser nicht. Sie ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Also her mit den Hühnern und runter mit den Klamotten: Beim Shooting zum neuen Jungbauernkalender hatte die Traunsteinerin „richtig Spaß“. Aber mal ganz ehrlich: Wie lief es hinter den Kulissen beim Dreh mit den anderen Mädels und Jungs wirklich?
Schladming/Traunstein – „Herzlichen Glückwunsch, du bist dabei.“ Bettina Freimoser freut sich riesig über den Anruf. Die Organisatoren des diesjährigen Jungbauernkalenders haben sich entschieden. Die 38-jährige Traunsteinerin ist eine von insgesamt 24 Jungbauern und Jungbäuerinnen, die mal eine andere Seite der Landwirtschaft zeigen dürfen: sexy und erotisch.
Der Jungbauernkalender soll „Landwirte vor den Vorhang holen“
Sie habe schon länger gewusst, dass in Österreich jedes Jahr ein Jungbauernkalender erscheint. 25 Jahre gibt es ihn schon. Auch Landwirte aus Bayern dürfen sich bewerben. Projektleiter der Aktion ist kein anderer als der ehemalige Mister Austria, Philipp Knefz: „Wir wollen mit unserem Jungbauernkalender die Landwirtschaft, und vor allem die Landwirte dahinter, vor den Vorhang holen und ein attraktives, echtes Bild erzeugen.“
Wie viel Haut will Bettina zeigen? Hühner statt Kleidung
Die Bewerbung hat Bettina Freimoser fast verschwitzt: „Bis Mai hat man sich bewerben können und 14 Tage vorher fällt mir ein, oh Gott, da war ja was.“ Die gelernte Friseurin lebt mittlerweile mit ihrem Wolfshund in Traunstein. Ihre Eltern und ihr Bruder betreiben aber immer noch eine Landwirtschaft in Siegsdorf: „Ich tausche nur noch gelegentlich meine Alltagskleidung mit der Stallkluft“, aber sie helfe gern noch manchmal mit, ergänzt Bettina. Die Bewerbungskriterien für den Bauernkalender sind somit erfüllt.
Für Bettina wichtig: Bevor sie zusagt, fragt sie ihre Familie, ob sie damit einverstanden wären, wenn sie für den Kalender ihre Hüllen fallen lässt. Ein klares „Ja“ als Antwort mit dem Einwand: „Aber bitte nicht ganz nackig“. Das hätte auch Bettina nicht gewollt. Beim Shooting in Schladming durften alle Frauen und Männer mitbestimmen, wie viel Haut sie zeigen wollen: „Ich hatte ja eh dann immer ein Huhn vor der Brust“, Bettina muss lachen.
Zickenkrieg beim Shooting? „Es war alles total entspannt“
Eine Woche waren die jeweils zwölf Frauen und zwölf Männer zu Gast in der Steiermark, um dort verschiedene Fotoshootings zu absolvieren - einquartiert in der Almwelt Austria: „Das ist ein kleines Feriendorf auf dem Berg mit Traumkulisse. Wellness, Sauna, Whirlpool, alles dabei.“ Sie sei mit sieben anderen Models in einer Hütte untergebracht gewesen: „Man kennt sich ja vorher nicht, das war am Anfang seltsam, man denkt, oh nein, mit einer Fremden das Zimmer teilen.“
Das Klischee der zickenden Models? Überhaupt nicht: „Es war dann alles total entspannt und unkompliziert“, berichtet Bettina von ihrer Zeit im Wellnesshotel. Die Mädels und Jungs seien alle total lieb gewesen und sie hätten zusammen eine lustige Woche verbracht. Der Aufwand habe sich schon allein für die tolle Zeit in Schladming gelohnt. Warum hat Bettina denn überhaupt mitgemacht?
Sexy Kurven für eine attraktive Landwirtschaft
Modeln mache ihr einfach Spaß, aber es gibt noch einen anderen Grund, warum Bettina teilgenommen hat: „Anderen war es früher immer peinlich vom Bauernhof zu sein. Ich war aber schon immer stolz, ein Bauerndirndl zu sein.“ Grundsätzlich, so Bettina, habe sie sich vor allem beworben, weil sie will, dass die Landwirtschaft attraktiv bleibt: „Die Idee der Teilnahme kam bei mir während der Bauernproteste auf.“ Sie will, dass zum Beispiel auch der Milchviehbetrieb ihrer Eltern eine Zukunft hat.
Eines steht zumindest für die unmittelbare Zukunft schon fest: Nächstes Jahr im Herbst wird Bettina die ein oder andere Wand mit ihrem sexy Bild zieren. Sie ist das September-Girl. Wer es auf das Titelblatt des Kalenders geschafft hat, ist wiederum noch nicht bekannt. Dazu gab es eine Online-Abstimmung auf sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram, das Voting ist jetzt abgeschlossen. Welcher Bauer oder welche Bäuerin aufs Coverbild kommt, wird bei der offiziellen Präsentation des Kalenders auf der Kaiserwiesn in Wien bekanntgegeben. Da seien, so der Projektleiter Philipp Knefz, alle ganz herzlich eingeladen.


