Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Die eigenen vier Wände in Vollbrand - ein unvorstellbares Drama, das für eine Traunsteiner Familie Anfang April traurige Realität wurde. Wie schmerzlich ein Wohnhausbrand wie dieser ist und vor welche Herausforderungen frisch energetisch sanierte Häuser die Feuerwehren heutzutage stellen:
„Wir mussten hier zum Zeitpunkt des Eintreffens der Einsatzkräfte von einem ausgeprägten Dachstuhlbrand sprechen. Das Gebäude selber war nicht mehr zu retten, sondern vielmehr nur noch zu löschen. Oberste Priorität in Wohngebieten, in denen Grundstück an Grundstück grenzt, ist es, einen Feuerüberschlag auf die Nachbarbebauung zu verhindern - was hier auch gelungen ist.“
Was löste das Feuerinferno aus?
„Es kamen mehrere Faktoren in dem frisch sanierten und entsprechend gedämmten Haus zusammen. Zum einen gestaltete es sich äußerst schwierig, die aufgebrachte Dämmung, die sofort Feuer fing, zu löschen. Zum zweiten war die Blecheindachung einzeln verschraubt und vernagelt und konnte daher nicht so rasch wie bei den sonst üblichen Schindeln mit Haken entfernt werden. Zudem war es aufgrund der Lage kompliziert, das Gebäude mit der Drehleiter zu erreichen.“
In Windeseile entwickelte sich ein stundenlanger Löscheinsatz, der erst Samstagmittag beendet werden konnte. Nachdem die Wehren vor Ort - rund 150 Einsatzkräfte an der Zahl - bereits mehr als neun Stunden im Einsatz waren, wurden sie am Samstag von neuen Einsatzkräften abgelöst. Die Brandwache dauerte bis in den Nachmittag an, mehrmals mussten die Feuerwehrler kleinere Nachlöscharbeiten erledigen, weil es immer wieder erneut zu Rauchentwicklungen kam.
Feuerwehreinsatz auf Wartberghöhe in Traunstein am 4. April
„Aus Feuerwehrsicht war der Einsatz ab Sonntag abgeschlossen“, fährt Hobmaier fort. Die betroffene Familie scheint gleich einen Unterschlupf gefunden zu haben. Der finanzielle Schaden, der laut Polizei im hohen sechsstelligen Bereich liegt, sei das eine. „Der emotionale Schaden aber, wenn Heimat und Wohnhaus ein Raub der Flammen wird, ist von der Bedeutung her eine ganz andere Hausnummer und nur schwer zu ertragen“, erklärt Hobmaier, der sichtlich mitfühlt.
„Man stelle sich vor, man investiert ins eigene Zuhause, kernsaniert und wertet über Jahre energetisch auf. Das Projekt wird erst vor wenigen Wochen abgeschlossen und innerhalb weniger Stunden ist das Ganze ein Raub der Flammen, weil sich ein verheerendes Feuer durch die Wände frisst. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.“
Was den Brand ausgelöst hat, liegt noch völlig im Dunkeln, teilt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mit. Derzeit gebe es keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung, es könne jedoch auch nichts ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen dauern an, es folgen in den Tagen noch eine Reihe von Untersuchungen vor Ort seitens der Brandfahnder.
Nicht nur der Großbrand allein ist eine Gefahr
Lobende Worte findet Hobmaier für die Stadtverwaltung: „Oberbürgermeister Hümmer war vor Ort und es wurde auf schnellem, kurzem Weg kommuniziert, dass die unmittelbaren Nachbarn besondere Vorsicht walten lassen sollen. Ein solches Feuer hinterlässt natürlich Spuren, nicht nur wegen der Rußbildung und Rauchentwicklung.“
Auf dem Haus auf Wartberghöhe waren PV-Anlagen verbaut, deren scharfkantige Splitter - angetrieben durch die Thermik - im näheren Umkreis verteilt wurden.
Darüber hinaus fraßen sich die Flammen durch die Dämmung, auch, wenn diese von allein kein Feuer fängt: „Diese Materialien sind natürlich brandschutzgeprüft, aber viele eben doch entflammbar - so, wie in diesem Fall, als die Dämmung an der Hausfassade entlang nach oben durchbrannte.“
Ein Thema, das bei den Wehren aufgrund der modernen Entwicklungen der heutigen Zeit immer wieder aufkommt: Gerade energetische Materialien oder technische Neuerungen machen die Löscharbeiten nicht einfacher und stellen die Feuerwehrler vor herausfordernde Situationen, weil Erfahrungswerte fehlen.