Raum für neue Geschäftsideen
Traunstein etabliert Zentrum für digitale Start-ups
Mit dem Ziel, einen kreativen Raum für neue Geschäftsideen und den Austausch rund um Digitalisierung und Innovation zu schaffen, setzt die Stadt Traunstein auf die Gründung neuer Unternehmen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die kürzlich erfolgte Einweihung der Außenstelle des digitalen Gründerzentrums „Stellwerk 18“.
Traunstein – Mit einem förderlichen Umfeld für neue Geschäftsideen, Betriebsneugründungen und dem kreativen Gedankenaustausch zum Thema Digitalisierung und Innovationen soll Traunstein künftig ein neues Zentrum für Jung-Unternehmer mit Zukunftssinn werden. Auch die etablierten Firmen sollen von diesem neuen Geist profitieren.
Drei neue Büros vor Ort
Einen wichtigen Meilenstein dafür setzte die offizielle Einweihung der Traunsteiner Außenstelle des digitalen Gründerzentrums „Stellwerk 18“ aus Rosenheim. Rund 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik trafen sich dazu im Gebäude des Campus Chiemgau am Stadtplatz in Traunstein, wo drei neue Gründerbüros des Stellwerks 18 beheimatet sind. Dass auch Staatssekretär Tobias Gotthardt vom bayerischen Wirtschaftsministerium zum Einweihungstermin kam, zeigt die Bedeutung, die man der Erweiterung des Hochschulstandorts zum Gründerzentrum beimisst.
Landrat Siegried Walch erklärte voller Zuversicht, dass nach den Abwanderungsbewegungen aus dem Landkreis zu Beginn seiner Amtszeit inzwischen ein Zuzug zu verzeichnen sei. Die dynamische Wirtschaftsentwicklung habe den Landkreis zu einem der stärksten in ganz Bayern gemacht. Die Wirtschaftskraft sei auch Grundlage des Wohlstands. Mit der millionenstarken Förderung der beruflichen und akademischen Bildung sowie der Vernetzung von Handwerk, Industrie und Hochschule auf dem Campus Chiemgau sichere der Landkreis die Zukunft und erhöhe seine Attraktivität für neue Fachkräfte. Als Ideenbörse für Innovationen und Motor für Neugründungen erweitere das neue Gründerzentrum das Portfolio der Hochschule.
Als „Jahrhundertchance für Traunstein“ bezeichnete Rathauschef Dr. Christian Hümmer die Campus-Neugründung. Davon profitiere die ganze Region 18. Mit dem Stellwerk 18 habe man jetzt zusätzlich die Möglichkeit, „Gründungen aktiv zu unterstützen“. Damit das Vorhaben gelinge, sei neben dem Gründergeist aber auch politische Unterstützung gefragt. Die hatte Staatssekretär Tobias Gotthardt im Gepäck. Wie er erklärte, will die Staatsregierung das Stellwerk 18 bis 2028 mit weiteren 625.000 Euro bezuschussen. Seit dem Start in Rosenheim 2017 seien bereits 5,1 Millionen Euro an Förderungen geflossen. Aktuell gebe es in Bayern 19 digitale Gründerzentren an 30 Standorten. Dass das Geld gut investiert sei, mache die Erfolgsquote deutlich. Während es bundesweit nur etwa zwei bis drei Prozent der Start-ups schaffen, ihren Erfolg dauerhaft zu sichern, habe der Freistaat mit zehn bis 20 Prozent die Nase bundesweit vorn. Dem Standort in Traunstein komme dabei auch mit Blick auf die Grenzlandregion Salzburg strategische Bedeutung zu.
Die Bedeutung des Stellwerk 18 machten die Geschäftsführer Carla Kirmes und Dr. Florian Wiesböck deutlich. Aktuell gehören dem Netzwerk-Verbund 25 Start-ups und 70 Partner an, darunter etablierte Unternehmen, Wirtschaftsförderungen, Hochschulen, Kammern oder Investoren. Neben günstigen Büros zur Geschäftsgründung und der technischen Ausstattung profitieren Existenzgründer im Digitalisierungssektor von Coachings und Mentoring, von Kontakten in die Wirtschaft und dem Austausch mit anderen Gründern.
Umgekehrt profitieren regionale Wirtschaftsbetriebe durch technologische Innovationen und Digitalisierungs-Know-how von dem Netzwerk-Verbund. An Beispielen zeigte Wiesböck die Vielfalt und Erfolgsstrategien der bereits zum Teil international erfolgreichen Digital-Start-ups auf, die das Stellwerk 18 betreut. Am konkreten Beispiel zeigte im Anschluss Tim Novak, Geschäftsführer der ScaliRo GmbH, auf, vor welche Hindernisse und Herausforderungen Start-ups bis zur Etablierung gestellt sind, aber auch welche Chancen sich bieten.
Hilfe für Start-ups
Bereits im November haben Hans Wembacher („hey.Business“) und Adam Gawron („Upstarplayers“) zwei der drei neuen Stellwerk 18-Gründerbüros im Gebäude des Campus Chiemgau bezogen. Zusammen mit anderen Start-Ups aus der Region stellten sie im Rahmen des Festakts ihre Geschäftsmodelle vor.