Jubiläumsjahr in Traunstein: erste Details zu Feierlichkeiten
650 Jahre Stadtrecht Traunstein: „Wir sind schöner geworden, glaub ich.“
„Wir werden wahrscheinlich auch Kritik ernten.“ Franz Haselbeck, Sachgebietsleiter des Stadtarchivs, meint damit die Diskussion um das ‚wahre‘ Alter der Stadt Traunstein. Im nächsten Jahr wird gefeiert: Vor 650 Jahren wurde das Stadtrecht endgültig von Herzog Friedrich von Bayern verliehen. Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer blickt stolz auf die große Kreisstadt mit Tradition und Zukunftspotenzial: Was ist im Festjahr geplant?
Traunstein – „Seit meiner Kindheit hat sich schon viel getan in Traunstein.“ Zum Beispiel, so Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, habe es den Jacklturm damals noch gar nicht gegeben. Und genau dort, im obersten Stockwerk, verrät Hümmer der Presse erste Details zum Jubiläumsjahr und den Feierlichkeiten.
Was wird gefeiert? Stadtrecht statt Ortsgründung
Viele Treppen, dann ein beeindruckender Ausblick über den Stadtplatz bis hin zu den schneebedeckten Bergen: Traunstein - „das Herz des Chiemgaus“, wie der Oberbürgermeister sagt, hat im kommenden Jahr einen Grund zu feiern. Auf dem Tisch liegt eine Kopie der Urkunde, die zentrales Schriftstück des Jubiläums ist. Der Sachgebietsleiter der Stadt Traunstein, Franz Haselbeck ordnet das historische Ereignis ein:
„Niemand sagt, dass es Traunstein nicht schon vorher gab“ Es wäre aber das erste zusammengefasste Stadtrecht. Die Verleihung eines solchen Stadtrechtes sei, so Haselbeck, auch nie der Anfang einer Stadtentwicklung, sondern das Ende dieser. Das ‚wahre Alter‘ der Stadt war wohl bereits öfter Grund zu Debatten. Entscheidend sei aber, so auch Oberbürgermeister Hümmer, die Unterzeichnung der Urkunde. Am 7. Januar 1375 verlieh Herzog Friedrich von Bayern Traunstein endgültig das Stadtrecht.
„In den letzten 25 Jahren ist viel passiert in der Stadt“
Die Stadt Traunstein habe, so Hümmer, eine lange Geschichte. Gerade auch in den letzten 25 Jahren sei viel passiert in der Stadt: Auf den Bau des Jacklturms oder die Umgestaltung des Stadtplatzes folgten in den letzten Jahren die Sanierung der Klosterkirche und derzeit des Maxplatz: „Wir sind schöner geworden als Stadt in letzter Zeit, glaub ich.“ Und auch aktiver, ergänzt Hümmer. Er blickt auch in die Zukunft der Stadt mit der Erweiterung des Campus Chiemgau. Man müsse für Neuerungen offen bleiben, ohne dabei unkritisch alles mitzumachen.
Festjahr - Auftakt schon im Januar 2025
Durch neue Veranstaltungen wie den Kultsommer, die italienische Nacht oder jetzt derzeit den neu gestalteten Christkindlmarkt sei Traunstein für viele ein Anziehungspunkt geworden. Im Jahr 2025 kommen nun noch verschiedene Veranstaltungen der 650-Jahrfeier dazu. Los geht es, verrät Hümmer, passend zur Urkundenverleihung am 7. Januar mit einem Festakt in der Klosterkirche. Ein bunter Abend soll es werden, nicht nur trockene Festaktreden, „obwohl wir natürlich auch historische Eckpunkte streifen werden.“
Historische Ausstellung und „Geburtstagsparty“
‚Mit Fug und Recht, Traunstein im Wandel‘ - unter diesem Titel führt eine Ausstellung von 11. April bis 1. Juli dann die Besucher durch die bewegte Geschichte Traunsteins. Dabei werden auch Themenschwerpunkte gesetzt, wie etwa die Rolle der Traunsteiner Frau im Wandel der Zeit oder Traunstein als Metropolregion. Die „eigentliche Geburtstagsparty“, so Hümmer mit einem Augenzwinkern, findet am Wochenende zwischen 4. und 6. Juli statt. Das Programm sei noch nicht komplett geplant, aber erste Details stünden schon fest:
Am Freitag wird die Band ‚auf a Wort‘ mit einem Konzert das Jubiläumswochenende einläuten. Der Samstag wird, so Hümmer, der große Festtag werden. Auf mehreren Bühnen in der Stadt werden lokale Bands spielen, und es ist ein großer Festzug geplant. Sonntags findet ein ökumenischer Festgottesdienst statt. Sonntagabend wird dann nochmal ein großer Chor das Wochenende musikalisch ausklingen lassen.
2025 ist in Traunstein Feierlaune angesagt
Hümmer verweist auf weitere Veranstaltungen wie ein Theaterstück, eigens für das Jubiläum verfasst von Albert Rosenegger. Die Feuerwehr lädt am 2. August auf den Maxplatz, der historische Ort der damaligen Feuerwache. Und, auch wenn es eigentlich nicht Teil des Festprogrammes ist, verweist Hümmer auch nochmal auf eine weitere Veranstaltung. Nach dem Festwochenende der 650-Jahrfeier können die Traunsteiner gleich weiterfeiern. Vom 18. bis 27. Juli findet das Gautrachtenfest in Traunstein statt.
Neues Stadtlogo: „Klar, frisch und modern“
Und pünktlich zum Beginn des Jubiläumsjahrs ist nun auch das neue Stadtlogo fertig geworden. Es ziert bereits die Festschrift. Bald würde es, so Hümmer, alle städtischen Einrichtungen wie zum Beispiel den Bauhof, den Friedhof oder auch die Musikschule als solche ausweisen. Das sorge für ein einheitlicheres Bild: „Die Stadt zwischen Moderne und Tradition. Mit dem Salinenrad, dem Jacklturm und der Stadtpfarrkirche.“
Sich mit allen auf einen Entwurf zu einigen sei, so Hümmer gar nicht leicht gewesen: „Mir gefällt es sehr gut, es ist klar, frisch und modern.“ Es sei auch ein wenig an die Traunsteiner Stadtfarben angelehnt, mit Grün, Blau und Gelb. Das Stadtwappen, gibt Hümmer Entwarnung, bliebe natürlich unverändert und wird sicherlich im Jubiläumsjahr auch noch oft zu sehen sein.

