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Buntes Aktionsbündnis kommt zusammen

„Warum tut die Politik so wenig“? Bürger demonstrieren in Traunstein für besseren Klimaschutz

Die Freundinnen Theresa (9), Miriam (11) und Johanna (10) stellen Fragen auf der Klima-Demo in Traunstein
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Die Freundinnen Theresa (9), Miriam (11) und Johanna (10) stellen Fragen auf der Klima-Demo in Traunstein.

Rund 370 Bürger versammelten sich am Freitagnachmittag (14. Februar) in Traunstein, um für besseren Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zu demonstrieren. Dabei wurde vor allem die Dringlichkeit von bestimmten Maßnahmen betont. Welche das sind und warum auch drei Kinder zum Mikrofon griffen.

Traunstein – „Warum tut die Politik so wenig für den Klimaschutz?“ Diese Frage stellen sich Theresa (9), Miriam (11) und ihre Freundin Johanna (10) ganz öffentlich. Und sie waren dabei nicht allein. Im Zeichen von „Traunstein for Future“ zog am Freitagnachmittag (14. Februar) ein buntes Aktionsbündnis von rund 370 Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitgliedern verschiedener Vereine und Organisationen auf einem Demonstrationszug durch die Stadt. Gemeinsam machten sie sich vor der Bundestagswahl für einen besseren Umwelt-, Natur- und Klimaschutz stark. Die Demonstration in Traunstein war Teil einer bundesweiten Kampagne der Fridays for Future mit Zehntausenden Teilnehmern.

Nach dem lautstarken Marsch vom Bahnhof zum Stadtplatz eröffnete Beate Rutkowski, Vorsitzende der Kreisgruppe Traunstein des BUND Naturschutz, die Redebeiträge der Kundgebung. Es sei unverständlich, dass in der politischen Diskussion über Migration lamentiert werde und der Klima-, Umwelt- und Naturschutz „praktisch keine Rolle mehr spielt“. Nur bei weltweit guten Lebensbedingungen, Schutz der Ressourcen und ausreichend sauberer Energie hätten die Menschen angesichts der bedrohlichen Klimaveränderungen überhaupt eine Chance.

Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen

Der blinde Glaube an technische Lösungen für alle Probleme führe in die Irre, sagte Rutkowski. Deshalb forderte sie als Sofortmaßnahmen von einer neuen Bundesregierung die Einführung eines Tempolimits auf 130 auf Autobahnen. Dies vermindere sowohl den CO2-Ausstoß wie auch schwere Unfälle. Ebenso seien eine ökologische Landwirtschaft, der Ausbau erneuerbarer Energien statt Atomkraft und der Schutz der Biodiversität statt Flächenversiegelung wichtige Stellschlüssel für Zukunftsfähigkeit.

Ana Aigner von der Greenpeace-Gruppe Chiemgau verwies darauf, dass neben der Klimaerwärmung „viele weitere Krankheiten“ wie Artensterben, Gletscherschmelze, Bodenerosion oder Plastikvermüllung den blauen Planeten plagen würden. Deshalb müssten alle Macht und Geld in das Projekt fließen, „die Erde bewohnbar zu erhalten“. Eine Grundvoraussetzung für Umwelt- und Artenschutz und gegen das Aufweichen von Klimaschutzzielen sei aber eine starke Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, deren Unterstützung sie künftigen Politikern ins Stammbuch schrieb.

Mit Mut und Glück die Welt retten

Der Physiker Dr. Simon Filser von den Scientists4Future im Landkreis verweis darauf, dass die Wirklichkeit „regelmäßig die Vorhersagen der Klimaforschung“ übertreffe. Anstatt sich von düsteren Zukunftsszenarien entmutigen zu lassen, sie es wichtig, hoffnungsvolle Ansätze der Zusammenarbeit „jenseits von Hass, Egoismus und Nebensächlichkeiten“ im Auge zu haben, um gemeinsam größere Ziele zum Schutz essentieller Lebensgrundlagen zu erreichen: als Einzelner, als Politiker oder als Staat.

Rund 370 Teilnehmer des bunten Aktionsbündnisses „Traunstein for Future“ riefen am Freitagnachmittag (14. Februar) bei einem Demonstrationszug durch Traunstein, für eine stärkere Berücksichtigung des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes bei der bevorstehenden Bundestagswahl, auf.

Filser verglich die Situation angesichts globaler Klimaveränderungen mit der schier ausweglosen Situation, mit denen Helden wie Harry Potter oder Luke Skywalker in Hollywood-Blockbustern konfrontiert seien. Mit Mut, Glück und vielen Unterstützern erreichen sie es meist, die Welt zu retten. In der Realität hätten Millionen es als „Helden des Alltags“ mit ihrer Entscheidung in der Hand, „ob es am Ende eine Tragödie oder ein Happy End gibt“.

Rund 370 Teilnehmer des bunten Aktionsbündnisses „Traunstein for Future“ kamen am Freitagnachmittag (14. Februar) zusammen.

Georg Hermannsdorfer aus Siegsdorf berichtete über seine aktuelle Petition, die er auf der Plattform change.org gestartet hat, mit dem Ziel, dass die durch erneuerbare Energien eingesparten fossilen Brennstoffe nicht weiter ausgebeutet und als Erlöse an Dritte fließen. So will er mit einer nachhaltigen CO2-Einsparung den Klimaschutz unterstützen. Claudia Lahr von der Traunsteiner Initiative „Wir für den Wald“ plädierte für „aktiven Klima- und Umweltschutz vor unserer Haustür“ durch Engagement für den Wald. Georg Huber vom Aktionsbündnis für Bürgerwindräder im Landkreis setzte sich für kommunalpolitisches Engagement ein, um dort klimaschutzpolitischen Zielen eine Stimme zu geben und Entscheidungsträgern den Rücken zu stärken. Mit einem Gedicht rief die Prienerin Sabine Rosenberg von den Chiemgau-Autoren zu mehr Mitgefühl und Ehrfurcht gegenüber der Schöpfung und mehr Engagement für den Klimaschutz auf.

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