Achentaler Spendenaktion
„Tafel für die Tafel“: Die Achentaler essen Schokolade für den guten Zweck
In den Achental-Geschäften wird eine besondere Schokolade verkauft. Der Verkaufs-Erlös wird direkt an die lokale Tafel gespendet. Die Aktion „Tafel für die Tafel“ erfreut sich großer Beliebtheit und konnte im vergangenen Jahr 1000 Euro sammeln.
Grassau/Reit im Winkl/Schleching/Übersee – Eine leckere, fair gehandelte Schokolade genießen und dabei noch Gutes tun, das ist ein Spendenmodell, das gut ankommt und das ist in vielen Achentalgeschäften sichtbar. Auch im vergangenen Jahr lief das Modell der „Tafel für die Tafel“ wieder sehr gut, wie Sebastian Noichl bei der Spendenübergabe informierte.
Diakon Michael Sörgel ist von dieser Privatinitiative begeistert, denn die Tafel braucht neben Lebensmittelspenden auch immer wieder Bares, um Lebensmittel zuzukaufen. Erich Kaltschmid, Inhaber einiger Edeka-Märkte im Achental unterstützt die Aktion. Er rundete die Summe auf 1000 Euro auf.
Verschiedene Geschmacksrichtungen
Das Gebiet, in dem die Schokolade in verschiedenen Geschmacksrichtungen für die Tafel angeboten wird, weitet sich zunehmend aus. Bis Reit im Winkl und Schleching kann beim Verzehr von Süßen nun Gutes erreicht werden. Im Edeka-Markt, so berichtete Erich Kaltschmid, wurden über 651 Tafeln verkauft und pro verkaufte Tafel wandert ein Euro in die Tafelspendenkasse. Edeka Kaltschmid entschied die Spendensumme auf 1000 Euro aufzurunden. Erich Kaltschmid meinte, dass es eigentlich eine „Achental-Tafel für die Achental-Tafel“ heißen müsste.
In Discountern an den Pfandautomaten werde damit geworben, dass das Pfand auch an die Tafeln gespendet werde. Davon profitieren aber die lokalen Tafeln vor Ort nicht, wusste Michael Sörgel. Diese Spenden werden an die Deutschland Tafel verteilt. Die „Tafel für die Tafel“ sei hingegen eine Aktion, die direkt ohne Abzüge ankommt.
Sebastian Noichl liefert die Gepa-Schokolade und die Etiketten aus, die von dem Achental-Magazin „Servus“ gestiftet werden. Diese Etiketten werden dann von den Verkäufern auf die Schokolade geklebt und die Schokolade möglichst gut sichtbar angepriesen. Die Geschäfte übernehmen also den Verkauf, das Etikettenkleben, Werbung und die Übergabe der Spenden. Für diese Arbeit dankte Noichl den Angestellten, die, so die Aussage von zwei jungen Damen, gerne übernommen werde.
Die Bedeutung der Achental-Tafel hob Michael Sörgel hervor, denn die Tafel sei nicht nur da, um Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen, sondern auch ein Raum, in dem man sich regelmäßig trifft. Die Unterstützungsdauer sei sehr unterschiedlich. Manche Familien bedürfen dieser Einrichtung nur kurze Zeit und benötigen die Tafel dann nicht mehr. Andere wiederum, vor allem Menschen im Rentenalter sind auf die Versorgung viele Jahre angewiesen.
Ein großes Lob hatte Sörgel für die Mitarbeiter der Tafel, denn diese arbeiten seit vielen Jahren nicht nur ehrenamtlich, sondern auch sehr zuverlässig und mit viel Freude in der Tafel, teilweise sogar seit nunmehr 20 Jahren. Der Kauf einer Tafel für die Tafel sei damit auch zugleich eine Anerkennung der in der Tafel geleisteten Arbeit.
Idee ist drei Jahre alt
Auch Sebastian Noichl ist weiterhin von der Spendenaktion, die er vor drei Jahren mit Hilfe seiner Kinder und selbst gebastelten Banderolen ins Leben rief, weiterhin überzeugt. Natürlich kann man nicht die große Spendensumme erreichen, aber dennoch wird immer wieder auf die Menschen am Rande der Gesellschaft verwiesen. Es wird Herz und Mitgefühl gezeigt und auf die Tafel aufmerksam gemacht. Zudem, so Noichl, wird die Schokolade fair gehandelt und produziert, sodass beim Kauf ein doppelter Spendeneffekt erfolgt. Nur eines würde sich Sebastian Noichl nun noch wünschen, nämlich, dass sich die Aktion auch nach Übersee ausweiten lässt.
Wer die Tafel in seinem Geschäft anbieten möchte, kann sich an Sebastian Noichl wenden.