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Traunsteiner war wohl in der ganzen Region aktiv

Darlehen mit Wucherzinsen an Spielsüchtige, dann „Klima der Angst“? „Hells Angel“ vor Gericht

Ein 30-jähriges, angebliches Mitglied der „Hells Angels“ soll vor allem im Raum Rosenheim und Waldkraiburg Spielsüchtige erpresst haben.
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Ein 30-jähriges, angebliches Mitglied der „Hells Angels“ soll vor allem im Raum Rosenheim und Waldkraiburg Spielsüchtige erpresst haben.

Die Anklage erinnert an Mafia-Methoden: Zuerst ein Darlehen mit irren „Strafzinsen“, später wechselten dann sogar Autos und ganze Häuser den Besitzer - ein Traunsteiner, angeblich Mitglied der „Hells Angels“, steht vor Gericht. Durch ein „Klima der Angst“ soll er spielsüchtige Männer in Rosenheim und Waldkraiburg übel erpresst haben.

Traunstein/Rosenheim/Waldkraiburg - Die Anklage ist ellenlang und liest sich wie das Drehbuch eines Mafia-Streifens - das aber im Dreieck Rosenheim-Waldkraiburg-Salzburg spielt. Ab dem heutigen Mittwoch (12. Juni) um 15.30 Uhr steht ein 30-Jähriger vor dem Landgericht Traunstein. Seit gut einem Jahr sitzt er in Untersuchungshaft, zuletzt wohnte er in Traunstein. Kurz gesagt soll er, zusammen mit einem Bekannten, zwei Spielsüchtige erpresst haben und dabei mit üblen Methoden vorgegangen sein.

Irgendwann 1000 Euro „Verzugszinsen“ täglich?

Der Angeklagte habe Darlehen im fünfstelligen Bereich mit völlig überhöhten Zinsen vergeben - bis es irgendwann „Verzugszinsen“ in Höhe von 1000 Euro täglich gesetzt habe. Als zusätzliches Druckmittel habe sich der 30-Jährige als Mitglieder der Rocker-Gruppe „Hells Angels“ ausgegeben, mit üblen Körperverletzungen oder einer Verschleppung in die Türkei gedroht. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem „Klima der Angst“.

Der finanzielle Druck sei für die Opfer so groß geworden, dass auch Autos und ein Haus den Besitzer wechselten. In weiterer Folge wurden auch die Familien der Geschädigten finanziell ausgepresst, so die Staatsanwaltschaft. Treffen fanden unter anderem in Rosenheim, Waldkraiburg, Bayerisch Gmain und Salzburg statt. Vorgeworfen werden dem Angeklagten besonders schwerer Wucher, räuberische Erpressung und erpresserischer Menschenraub.

Am Mittwoch ist nur die Verlesung der Anklageschrift geplant. Richtig in die Verhandlung eingestiegen wird dann am 2. Juli. Acht Verhandlungstage sind angesetzt, das Urteil soll im September fallen.

xe

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