Landratsamt berichtet über Stand der Dinge
So ist der Kreis Traunstein bei Erneuerbaren Energien aufgestellt
Wie weit ist der Landkreis Traunstein bei der Umstellung auf Erneuerbare Energien? Angesichts der aktuellen Lage stellt sich diese Frage mehr, denn je. Wir haben uns beim Landratsamt nach dem Stand er Dinge erkundigt.
Landkreis Traunstein - „Der Landkreis Traunstein bewirtschaftet etwa 60 Gebäude, darunter große Schul- und Verwaltungsgebäude sowie Turnhallen. Der Energieverbrauch dieser Gebäude steht seit Jahren auf unserer Agenda“, berichtet Michael Reithmeier, Pressesprecher des Landratsamts Traunstein. „Der Landkreis konnte den CO²-Ausstoß bei seinen Liegenschaften in den letzten 10 Jahren um etwa 80 Prozent reduzieren. Maßgeblich dabei war die Umstellung des Primärenergieträgers.“ Statt mit Öl oder Gas würden viele Gebäude mittlerweile mittels regenerativen Energieträgern beheizt wie beispielsweise Hackschnitzel- oder Pelletsanlagen, Geothermie oder Biogas.
„Dazu hat der Kreisausschuss im Jahr 2019 auch einen Grundsatzbeschluss gefasst und beschlossen, dass alle Gebäude des Landkreises ab dem Jahr 2025 klimaneutral bewirtschaftet werden sollen“, so Reithmeier weiter. „Dies soll durch Einsparungen, beispielsweise Gebäudesanierungen etwa durch Dämmung, aber auch durch Umstellung der Heizungen erreicht werden.“
Wie ist der Kreis Traunstein bei Erneuerbaren Energien aufgestellt - Landratsamt berichtet über Stand der Dinge
Neben der Beheizung der Gebäude liege ein weiterer Fokus auf dem Stromverbrauch. „Auch hier wird laufend auf Energieeinsparung geachtet, beispielsweise durch die Umrüstung der Beleuchtung auf LED, aber auch auf die Herkunft des Stroms. Ein größerer Anteil des Stroms wird mittlerweile bereits über eigene Photovoltaik (PV)-Anlagen produziert. In den kommenden zwei bis drei Jahren ist vorgesehen, dass nochmals ein deutlicher Ausbau der PV-Anlagen, inklusive der Errichtung von Stromspeichern, erfolgen soll.“ Dazu sei in den letzten Monaten bereits ein Konzept in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Südostoberbayern GmbH erstellt worden. Außerdem beziehe der Landkreis Traunstein bereits seit Jahren nur noch Ökostrom.
„Wir werden die Umrüstung auf regenerative Energieträger weiter verstärken und beschleunigen, auch um damit den Gasverbrauch des Landkreises weiter zu senken. Diese Maßnahmen werden einhergehen mit weiteren energetischen Verbesserungsmaßnahmen durch bereits geplante Sanierungsarbeiten an mehreren großen Schulgebäuden“, fährt Reithmeir fort. „Ergänzend möchten wir darauf hinweisen, dass der Landkreis Traunstein seit Jahren zusammen mit Gemeinden und Städten aus dem Landkreis ein Energieeffizienznetzwerk Traunstein unter fachlichen Begleitung des Instituts für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden betreibt. Ziel ist es Maßnahmen zur Energieeinsparung herauszuarbeiten und umzusetzen.“
Durch die Gründung der Energieagentur Südostbayern GmbH vor fünf Jahren unterstütze der Landkreis Traunstein, zusammen mit dem Nachbarlandkreis Berchtesgadener Land, auch Bürger auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien mit dem kostenlosen und neutralen Beratungsangebot. „So wurden bislang über 2.700 Beratungen in beiden Landkreisen zum energetischen Bauen & Sanieren, zu Energieeffizienz und erneuerbare Energien durchgeführt, außerdem wird regelmäßig in Informationsveranstaltungen und Energietipps in der Presse über die aktuellen Themen zur Energiewende informiert“, schließt Reithmeier, „Mit dem Beratungs- und Projektangebot für Kommunen und Unternehmen der Energieagentur Südostbayern bietet der Landkreis Traunstein auch für diese eine kompetente und neutrale Anlaufstelle auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und Klimaschutz.“
hs