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Gemeinderat Siegsdorf

Siegsdorf will Verspargelung der Landschaft durch hohe Funkmasten unbedingt verhindern

Auf dem Hang an der Straße zwischen Kohlbrenn und Hinterwelln möchte die Telekom gegenüber der über 1100 Jahre alten Filialkirche St. Johann einen 40 Meter hohen Funkmast erstellen.
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Auf dem Hang an der Straße zwischen Kohlbrenn und Hinterwelln möchte die Telekom gegenüber der über 1100 Jahre alten Filialkirche St. Johann einen 40 Meter hohen Funkmast erstellen.

Siegsdorf wehrt sich gegen den von der Telekom geplanten, 40 Meter hohen Funkturm an der Autobahn: Die Gemeinde schlägt stattdessen einen Alternativ-Standort vor, der von Vodafone, Telefonica und der Telekom gemeinsam genutzt werden könnte. Wohin soll der Funkmast?

Siegsdorf – Erneut musste sich der Siegsdorfer Gemeinderat mit dem Thema Mobilfunkversorgung beschäftigen. Diesmal ging es um eine Anhörung zur mittlerweile abgelaufenen Zurückstellung der Planung für einen 40 Meter hohen Funkmast auf einem Grundstück der Autobahnbehörden im Bereich Unterwelln.

Der Bauantrag dazu war bereits vor der Aufstellung eines Teilflächennutzungsplanes für Mobilfunk gestellt worden und widersprach damit der Planung der Gemeinde Siegsdorf, was eine zeitlich befristete Zurückstellung erforderlich machte, die vom Landratsamt bis zum Jahresende 2022 genehmigt war. Der Gemeinderat hatte daraufhin im Dezember 2022 eine Verlängerung der Zurückstellung beantragt, um seinen Bemühungen für einen Alternativstandort die notwendige Zeit zu verschaffen. Am 25. Februar 2023 wurde nun die Gemeinde darüber informiert, dass eine Verlängerung der Zurückstellung des Bauantrages der DFMG nicht mehr gewährt wird und die Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens zu Unrecht erfolgt sei.

Für den von der Telekom durch die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) beantragten Standort konnte die Gemeinde in Zusammenarbeit mit den begleitenden Fachbüros jedoch in der Zwischenzeit einen Alternativstandort etwa 700 Meter weiter östlich anbieten, der bereits zwischen der Firma Vodafone und den Grundstücksbesitzern vertraglich abgesichert ist und zudem von mehreren Anbietern belegt werden könnte.

Die Tatsache, dass Funkmasten von allen drei Betreibern (Telekom, Vodafone, Telefonica) gemeinsam genutzt werden sollten, ist wesentlicher Bestandteil des gemeindlichen Mobilfunkkonzeptes, um neben einer soliden Grundversorgung eine „Verspargelung“ der Landschaft entlang der Autobahn mit den Masten zu vermeiden und wird als sogenanntes Site-Sharing auch im Bayerischen Mobilfunkpakt von 2002 gefordert.

Die Funktionalität des Standortes wurde vom Büro Dr. Nießen bereits bestätigt und hat für die Telekom mit entsprechender Ausrichtung der Antennen keine Nachteile für die Versorgung der Trasse entlang der A8. Die nahe liegenden Biotope könnten dabei besser geschont werden, und auch die Immissionsbelastung für Anlieger würde verbessert. Der Alternativstandort kann zudem über den gesicherten Feld- und Waldweg (Pattenauer Kohlstattweg) erschlossen werden, die Flächen liegen im Eigentum der Gemeinde und der BRD. Die Telekom wurde von der Gemeinde über die Sachlage informiert. Persönliche Gespräche mit den zuständigen Abteilungen konnten jedoch bisher aus Termingründen nicht vereinbart werden. Die Gemeinde will aber den Dialog suchen.

Gemeinderat stimmt einstimmig gegen Mastneubau

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen mit dem Alternativstandort und den damit verbunden Synergieeffekten wird die Gemeinde Siegsdorf das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag der DFMG Deutsche Funkturm GmbH für den Mastneubau in Unterwelln weiterhin nicht erteilen. Einstimmig schloss sich der Gemeinderat dem Beschlussvorschlag an und stellte sich hinter die Bemühungen der Verwaltung um eine zeitgerechte Mobilfunkversorgung im gesamten Gemeindegebiet.

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