Kommunales Energiemanagement
Energie-Optimierung in Seeon-Seebruck: So will die Gemeinde künftig Kosten senken
Die Gemeinde Seeon-Seebruck hat beschlossen, ein Kommunales Energiemanagement einzuführen, um den Energieverbrauch und die Kosten in ihren Gebäuden zu senken. Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für das Vorhaben und beauftragte die Verwaltung mit der Organisation und Umsetzung.
Seeon-Seebruck – Jede Kommune verbraucht selbst Energie und kann durch den Betrieb ihrer eigenen Liegenschaften Vorbildfunktion übernehmen. Die Gemeinde Seeon-Seebruck hat dies bereits in vielen Bereichen schon bewiesen. Ein sogenanntes Kommunales Energiemanagement soll jetzt als wichtiges Instrument den Energieverbrauch- und Kosten in den gemeindlichen Gebäuden optimieren.
Externer Dienstleister hilft
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat der Gemeinderat die Einführung eines Kommunalen Energiemanagements einstimmig beschlossen. Mit dem Beschluss wurde die Verwaltung gleichzeitig beauftragt, den Aufbau zu organisieren und den kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Der Gemeinderat soll über den Einführungsprozess und die Ergebnisse regelmäßig unterrichtet werden.
Wie und wo können wir einsparen? Wo liegen die Spitzen? Diese und weitere Fragen könnten nach Auffassung von Bürgermeister Martin Bartlwerber (FW) durch dieses Instrument beantwortet werden. Liegenschaften wie das ehemalige Molkereigebäude, die Bücherei oder die Limnologie nannte er als Beispiel, die durch den Aufbau eines Kommunalen Energiemanagements den Energieverbrauch, die CO2-Emmissionen und Energiekosten in diesen Gebäuden reduzieren könnten.
Nach Angaben der Verwaltung habe die Gemeinde ein Leistungsangebot der Energieagentur Südostbayern GmbH über die Betreuung der Liegenschaften der Gemeinde Seeon-Seebruck eingeholt. So könnten durch den Aufbau eines Energiemanagements der Energieverbrauch, die CO2-Emmissionen und die Energiekosten in den Gebäuden der Gemeinde Seeon-Seebruck reduziert werden. Dies erfolge durch einen systematischen und kontinuierlichen Prozess zur Erfassung, Steuerung und fortlaufender Verbesserung der energetischen Leistung der kommunalen Liegenschaften.
Die Leistung durch einen externen Dienstleister beinhaltet eine Analyse der Ausgangssituation, in der unter anderem die Daten und der Zustand der Anlagentechnik sowie der Gebäudehülle erfasst werden. Eine entsprechende Energiemanagement–Software, die um ein zusätzliches Software-Tool zur telemetrischen Erfassung der Verbrauchsdaten erweiterbar ist sowie eine regelmäßige Gebäudebegehung mit Überprüfung der Anlagentechnik komplettieren die Leistungen.
Bei Abschluss der Maßnahme erfolgt eine Fortschrittsanalyse mit Erfolgskontrolle. Der externe Dienstleister überprüft laufend die Entwicklung des Energieverbrauchs. Auf Grundlage eines Verbrauchercontrollings wird ein jährlicher Energiebericht erstellt.
Auf der Basis der Verbrauchsdaten erfolgt dann eine energetische Bewertung der ausgewählten Liegenschaften und deren Sanierungspotenzial. Geplant ist eine Anschaffung von Energiemengen-Zählern inklusive einer Smart-Meter-Ausstattung für einige Liegenschaften. Die notwendige Energiemanagement-Software soll entweder direkt oder gegebenenfalls über den Dienstleister bereit gestellt werden.
Dass das Verfahren mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, darauf verwies Gemeinderat Sepp Daxenberger (CSU). Er stehe hinter der Einführung, sagte Daxenberger. Gleichzeitig mahnte er aber an, dass mit einer Analyse alleine noch nichts erreicht sei. „Wenn man einen Fahrplan an der Hand habe, könnten sich die Kosten relativ schnell amortisieren“, glaubt Andreas Niedermaier (FW).
Analyse allein reicht nicht
Die Kosten für die Beratung der Energieagentur Südostbayern liegen bei 78.700 Euro. Es ist davon auszugehen, dass die Kosten bis zu 70 Prozent gefördert werden. Der Eigenanteil der Gemeinde würde sich demnach bei 23.600 Euro bewegen. Diese Kosten sollen im Haushalt 2025 veranschlagt werden.