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Prozess wegen Aussageverweigerung geplatzt

Trostbergerin brutal verprügelt? Doch sie deckt ihn - „Glauben Sie, er hört plötzlich auf?“

Betroffene häuslicher Gewalt
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Eine Frau sitzt neben einem gesprungenen Spiegel auf einem Bett und hält ihren Kopf in den Händen. (Symbolbild)

Mit übelsten Verletzungen rettete sich eine Trostbergerin zur Polizei und brach dort bewusstlos zusammen - ihr Verlobter soll es gewesen sein, jetzt steht er vor Gericht. Doch plötzlich will die Frau nichts mehr sagen. Richterin und Staatsanwalt können die Frau nur warnen...

Traunstein/Trostberg - „Das war nicht der erste Vorfall. Sie haben eine Vielzahl von Anzeigen erstattet und wieder zurückgenommen. Glauben Sie, er hört plötzlich damit auf?“ Die Worte von Richterin Barbara Dallmayer hätten eindringlicher nicht sein können. Doch ob sie auch ankommen? Ein 47-jähriger Trostberger stand am Mittwoch (31. Januar) vor dem Amtsgericht Traunstein. Seine Verlobte soll er schlimm verletzt und bedroht haben. Aber die Frau verweigerte die Aussage...

Verlobung reicht: Gericht darf frühere Aussagen nicht mehr verwerten

Während der angeklagten Taten, im September 2022, waren die beiden noch nicht verlobt. Inzwischen sind es die zwei rumänischen Staatsbürger aber - und damit hat die Frau auch ein Aussageverweigerungsrecht. Heißt: Auch die früheren Angaben der Frau, zum Beispiel gegenüber der Polizei, darf das Gericht deshalb nicht mehr verwerten. Passend dazu bestritt der Angeklagte am Mittwoch alle Vorwürfe. Weil die Sachlage derart verzwickt ist, wurde der Prozess ausgesetzt.

Mit Brüchen, Prellungen und aufgeplatzter Lippe zur Polizei geflüchtet

In der gemeinsamen Wohnung in Trostberg soll sich der 47-Jährige im Bett auf seine Frau gesetzt und dann brutal mit der Faust zugeschlagen haben. Die Lippe platzte auf, Nasenbein und Schlüsselbein wurden gebrochen, Hand, Rippen und Brustwirbel geprellt. Auch in ihrem Gesicht fanden sich Prellungen und Hämatome. Außerdem habe sie der Angeklagte gewürgt, bis ihr schwarz vor Augen wurde und der Frau gedroht: „Ich töte Dich heute Abend.“ Laut Staatsanwaltschaft dauerte alles ungefähr eine Stunde - dann konnte sie zur Trostberger Polizei flüchten - und brach dort bewusstlos zusammen.

Im Mai will das Paar angeblich heiraten

Die Trostbergerin gab vor Gericht an, ihrem Verlobten zu vertrauen. Dann ergriff Staatsanwalt David Heberlein das Wort: „Ihnen ist etwas ganz Schlimmes angetan worden. Sie sagen, Sie vertrauen ihm. Aber ich weiß nicht, ob Sie beim nächsten Mal noch Gelegenheit zu einer Aussage haben. Sie haben auch gegenüber vielleicht künftigen anderen Partnerinnen des Angeklagten eine Verantwortung...“ Angeblich will sie ihn im Mai heiraten.

Wann der Prozess am Traunsteiner Amtsgericht neu aufgerollt wird, ist noch nicht klar. Trotz der Verweigerungshaltung des Angeklagten und seiner Verlobten steht das Gericht aber nicht ganz mit leeren Händen da. Denn gegenüber dem psychiatrischen Sachverständigen machte der 47-Jährige Angaben - und ihm gegenüber räumte er die Taten wohl ein. Auch die Untersuchungsergebnisse der Rechtsmedizin liegen vor und können nicht geleugnet werden.

xe

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