Dreijährige Ungewissheit vor Leichenfund bei Ruhpolding
Endlich Abschied von Hans-Jürgen (†54): „Kein Kopfkino mehr, was mit ihm geschehen ist...“
Ruhpolding – Am 13. November fand ein Waldarbeiter in der Nähe von Ruhpolding die sterblichen Überreste eines Mannes. Dieser galt zuvor über drei Jahre lang als vermisst. Jetzt können seine Familie und seine Angehörigen endlich Abschied nehmen.
„Wir können unseren Bruder nun endlich beerdigen. Kein, er könnte sich ja nach Thailand abgesetzt haben. Nie mehr verloren in die Berge blicken und sich fragen müssen, wo Hans wohl sein mag. Kein Kopfkino mehr, was mit ihm geschehen ist und ob er lange hat leiden müssen“, schrieben die Geschwister von Hans-Jürgen (†54) in einem bewegenden Post auf Instagram. Nach seinem Verschwinden hatten sie extra eine Art „Suchseite“ unter dem Namen „vermisstbeiruhpolding“ eingerichtet.
„(...) Und endlich einen festen Ort, seine letzte Ruhestätte haben, wo wir ihn aufsuchen können. Früher hatte ich die Vorstellung, wie romantisch eine Berg- oder Seebestattung sei. Aber als Angehörige sehne ich mich nach nichts mehr, als vor seinem Grab stehen zu dürfen und ihm nahe zu sein“, hieß es in dem Instagram-Post weiter. Darunter gab es zahlreiche Beileidsbekundungen. „(...) Ich kannte Hans lediglich von ein paar Begegnungen aus der Arbeit, wenn er Komponenten vorbeigebracht hat. Immer gut gelaunt, immer freundlich. Ewig schade, dass er nicht mehr da ist. Möge er seine ewige Ruhe finden“, hieß es dort unter anderem.
Obduktion bringt Klarheit über Identität
Ein Arbeiter hatte am Montag (13. November) in unwegsamen Gelände in einem Waldgebiet bei Sulzen (Gemeinde Ruhpolding, Landkreis Traunstein) die sterblichen Überreste eines Mannes gefunden. chiemgau24.de hatte darüber berichtet. Die Polizei bestätigte im Anschluss rasch, dass es sich dabei um den über drei Jahre vermissten 54-Jährigen handelte. Eine Obduktion habe die erforderliche Bestätigung erbracht, teilte die Polizei mit. Hans-Jürgen war Anfang Dezember 2020 in den Ruhpoldinger Bergen verschwunden und galt seither als vermisst.
Damals war im Anschluss eine großanlegte Suchaktion eingeleitet worden. Dabei fand die Polizei zunächst nur das Fahrzeug von Hans-Jürgen im Bereich Gruttau/Urschlau. Die Suche wurde daraufhin sogar noch intensiviert und mehrere Tage fortgesetzt, brachte aber letztlich trotz des Einsatzes eines Polizeihubschraubers keinen Erfolg. Auch durch weiterführende Ermittlungen der Kripo Traunstein konnte der Vermisste nicht gefunden werden – bis jetzt. Als Todesursache nannte die Polizei einen tragischen Unfall. Damit seien die Ermittlungen in diesem Fall abgeschlossen, hieß es.
mw
