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Ex-Mühldorfer soll Kinder missbraucht und entführt haben

Auch in Indien saß Bernd W. (58) schon im Knast: „Verhältnisse nicht vorstellbar“

Ex-Mühldorfer vor dem Landgericht Traunstein
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Der 58-Jährige ist wegen Menschenraubs, sexuellen Missbrauchs von Kindern, Körperverletzung und Kinderpornos angeklagt.

Der Prozess gegen einen einschlägig vorbestraften Kinderschänder, der vor seiner Flucht nach Indien in Mühldorf wohnte, geht weiter: In Tschechien soll Bernd W. ein Mädchen entführt und gefesselt in einem Wald abgelegt haben.

Update, 13.17 Uhr - Auch in Indien saß Bernd W. schon im Knast

Nach seiner Flucht aus Bayern im Jahr 2015 lebte Bernd W. in Indien. Im Juni 2020 wurde er dann auch dort festgenommen, jedoch wegen Problemen mit seiner Aufenthaltsgenehmigung. „Was ansonsten in Indien war, wissen wir nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass in der Zwischenzeit nichts passiert ist“, so Richterin Aßbichler. Seit 2020 sitzt Bernd W. also durchgehend in Haft. De facto dürfte ihm ein Teil davon auch bei einem späteren Urteil wieder abgezogen werden.

Kurz beschreibt Bernd W. noch die Zustände im indischen Gefängnis - „für deutsche Verhältnisse nicht vorstellbar“, so der Angeklagte. Mit zwölf weiteren Häftlingen sei er in einer kleinen Zelle ohne Fenster gewesen. Eine Gesundheitsuntersuchung zu Beginn habe es nicht gegeben. Zwar gab es dreimal täglich Essen, wegen der Schärfe habe der vorbestrafte Kinderschänder aber nichts hinuntergebracht.

Über seine Verteidigerin Isabella Komm ließ Bernd W. heute schon alle angeklagten Taten einräumen. Verjährt sind sie noch nicht. Ausführlicher wird er sich beim nächsten Prozesstag am 26. März dazu äußern. Wegen des Geständnisses werden keine Zeugen mehr gebraucht.

Der missbrauchten Regensburgerin wird damit genauso eine Aussage erspart, wie der Tschechin, die vom Ex-Mühldorfer in einer Kiste entführt wurde.

Für heute wird die Verhandlung unterbrochen.  

Update, 11.05 Uhr - Ex-Mühldorfer Bernd W. gesteht alles

Über eine Stunde steckten Richterinnen, die Verteidigerin und die Staatsanwältin die Köpfe bei einem Rechtsgespräch hinter den Kulissen zusammen. Denn: Es sieht wohl danach aus, als wäre Bernd W. geständig. „Er will den Zeuginnen eine Aussage ersparen“, so Rechtsanwältin Isabella Komm nach Beginn der Verhandlung. „Mein Mandant räumt die Vorwürfe, wie sie in der Anklageschrift stehen, ein“, so Komm.

Eines der geschädigten Mädchen wartet bereits als Zeugin vor dem Verhandlungssaal. Ihre Aussage wird aber nicht mehr gebraucht. Sie ist froh, „ich war schon sehr angespannt“, sagt sie gegenüber der Richterin Jacqueline Aßbichler. Beim nächsten Verhandlungstag am 26. März will sich der Angeklagte dann wohl genauer zu seinen Taten äußern.

Eine lange Untersuchungshaft, dazu die Auslieferungshaft in Indien und außerdem lägen die Taten lange zurück, führt die Verteidigerin für ihren Mandanten ins Feld. Noch gibt es kein umfassendes Geständnis des 58-Jährigen. Aber falls es glaubhaft wird und der Angeklagte die Taten bereut, lässt ihn die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler schon mal einen möglichen Strafrahmen wissen: Fünf bis sechseinhalb Jahre Haft hätte der Ex-Mühldorfer dann zu erwarten.

Bernd W. sitzt seit Juni 2020 bereits durchgängig in Haft. Damals wurde er in Indien festgenommen und inhaftiert. Jetzt soll er dem Gericht über die Zustände dort berichten. 

Vorbericht - Prozess gegen Bernd W. geht weiter

Traunstein/Mühldorf/Regensburg - Ein 58 Jahre alter Ex-Mühldorfer steht am heutigen Dienstag (5. März) wieder vor dem Traunsteiner Landgericht. Im September 2014 soll Bernd W. ein Mädchen, das damals elf Jahre alt war, entführt haben. In Obrnice in Tschechien, nahe der sächsischen Grenze, hat er das Mädchen gepackt und in eine Holzkiste in seinem Kofferraum gesperrt, so die Staatsanwaltschaft. Nach rund 30 Kilometern habe er sie dann gefesselt in einem Wald abgeladen und sei verschwunden.

Bisher hat der Angeklagte zu den Vorwürfen geschwiegen. Für ein mögliches, gewichtiges Geständnis wird er nicht mehr viel Zeit haben, denn am heutigen zweiten Prozesstag wird auch die Geschädigte vor dem Landgericht erwartet und als Zeugin aussagen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann, der 1995 bereits wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde, aber noch weitere Taten vor: 2003 habe er in Regensburg eine Vierjährige auf offener Straße im Intimbereich berührt. Und in seinem Spind an der Universität Regensburg habe man CDs mit 20.000 Dateien an Kinderpornographie gefunden.

2015 stand die Polizei wohl schon kurz vor der Verhaftung des heute 58-Jährigen, der damals in Mühldorf wohnte und in Waldkraiburg arbeitete. Doch der Diplom-Psychologe setzte sich nach Indien ab. Dort wurde er 2020 festgenommen, weil es Probleme mit seiner Aufenthaltsgenehmigung gab. Zum damaligen Zeitpunkt gab es bereits einen internationalen Haftbefehl des Bayerischen Landeskriminalamts gegen Bernd W. 2023 wurde er dann an Deutschland ausgeliefert.

Angeklagt ist der Ex-Mühldorfer jetzt wegen Menschenraubs, sexuellen Missbrauchs von Kindern, Körperverletzung und Kinderpornos. Insgesamt sind noch sechs Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird am 30. April gerechnet.

innsalzach24.de wird aktuell vom Prozess berichten.

xe

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