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Hochburgen, Wahlverweigerer, Null-Stimmen-Parteien

Kuriose und spannende Wahl-Fakten aus dem Stimmkreis Traunstein - auch der Mini-Parteien

Konrad Baur (CSU), Martin Brunnhuber (FW), Sepp Parzinger (SPD), Gisela Sengl (Grüne).
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Eindrücke vom Wahlsonntag in Traunstein, von links: Konrad Baur (CSU), Martin Brunnhuber (FW), Sepp Parzinger (SPD), Gisela Sengl (Grüne).

Wo liegen die Hochburgen der Großparteien und wo schnitten die Mini-Parteien am besten ab? Wer bekam in manchen Gemeinden null Stimmen? Wo leben die meisten Wahlverweigerer? Wir haben alle Details zur Landtagswahl im Stimmkreis Traunstein.

CSU bleibt überall die Nummer 1 - aber 50 plus X ist vorbei

Auch wenn der Rückhalt der CSU weiter schwindet: Im Stimmkreis Traunstein bleibt sie in allen Gemeinden der Platzhirsch. Sowohl bei den Erst-, als auch bei den Zweitstimmen konnte der Partei von Direktkandidat Konrad Baur niemand das Wasser reichen. Am knappsten war es noch in Schnaitsee, wo der Vorsprung von Baur auf Martin Brunnhuber, dem Direktkandidaten der Freien Wähler, nur 3,5 Prozent beträgt. Apropos Schnaitsee: Mit 32,2 Prozent fuhr die CSU dort ihr schlechtestes Ergebnis im ganzen Stimmkreis ein. Auch in Altenmarkt (33,4 Prozent) und Pittenhart (34,8 Prozent) waren die Christsozialen relativ schwach.

Ergebnisse über 50 Prozent, wie noch bei der Landtagswahl 2018, schaffte die CSU heuer nicht mehr. Auch sind es nur noch fünf Kommunen, wo man die 40-Prozent-Marke reißt. Das beste Ergebnis holte die CSU in Reit im Winkl mit 47,8 Prozent, in Inzell und Ruhpolding liegt man noch um die 45 Prozent. Im Schnitt holte die Baur-Partei im Stimmkreis 37,8 Prozent an Zweitstimmen, womit sie etwas über dem Bayern-Ergebnis liegt.

Freie Wähler auf Platz 2 - dank Hochburgen im nördlichen Landkreis

Zweitstärkste Kraft im Stimmkreis wurden mit 19,2 Prozent die Freien Wähler. Ihre Hochburgen: Palling (29 Prozent), Pittenhart (27,1 Prozent) und Engelsberg (26,2 Prozent) - also landwirtschaftlich geprägte Gemeinden im Norden des Landkreises. Am wenigsten Stimmen holten die Freien Wähler dagegen mit knapp 13 Prozent in Traunstein, auch in Schleching (14,3 Prozent) und Marquartstein (16,1 Prozent) waren es deutlich weniger.

Landtagswahl in Bayern 2023

Alle Ergebnisse der Stimmkreise und Kommunen der Region

Grüne punkten dort, wo die Freien Wähler schwach sind

Mit einem hauchdünnen Vorsprung schafften es die Grünen vor der AfD auf Platz 3 im Stimmkreis Traunstein. Es fällt auf: Dort, wo die Freien Wähler schwach sind, sind die Grünen stark und umgekehrt. Über 20 Prozent der Traunsteiner entschieden sich für die Grünen, auch in Schleching und Marquartstein waren es über 18 Prozent. Am wenigsten Zuspruch bekam die Partei von Gisela Sengl dagegen in Engelsberg mit 6,9 Prozent und in Palling mit 7,4 Prozent. In vier Kommunen schafften die Grünen Platz 2 bei den Zweitstimmen: in Chieming, Schleching, Marquartstein und Traunstein.

Fast 20 Prozent für die AfD in Traunreut

Hochburg der AfD war schon immer Traunreut - auch Direktkandidat Andreas Füssel stammt aus der Stadt. 19,7 Prozent fuhr die Partei dort ein. Auch in Tacherting holte man mit 17 Prozent wieder ein starkes Ergebnis und in Trostberg blieb man knapp unter 16 Prozent. In Traunreut schob sich die „Alternative für Deutschland“ damit auch auf Platz 2, vor Grünen und Freien Wählern. Anders sieht es dagegen in Seeon-Seebruck und Surberg aus, wo die AfD unter zehn Prozent an Zustimmung bleibt.

Pittenhart beschert SPD und FDP schlechteste Ergebnisse

Der Schrumpfungsprozess der SPD geht in Bayern dagegen stetig weiter. Direktkandidat Sepp Parzinger sieht seine Partei im Freistaat gar in einem „Überlebenskampf“. In Pittenhart wurde die SPD gar nur von 3,3 Prozent gewählt, in Reit im Winkl und Palling waren es um die 3,5 Prozent. Die besten Ergebnisse holte man noch in Trostberg mit 8,6 Prozent und in Parzingers Heimatgemeinde Bergen mit 8,8 Prozent. Ganz düster auch die Resultate der FDP: Nur elf Wähler stimmten in Pittenhart für die FDP (0,96 Prozent). Die besten Ergebnisse gab es mit 2,9 Prozent noch in Marquartstein und Schleching.

Linke wird durchgereicht - Bayernpartei bei uns mit bestem Ergebnis in Bayern

Kaum mehr existent scheint „Die Linke“ im Stimmkreis Traunstein zu sein: 1,2 Prozent Zustimmung. Insgesamt waren sogar die Bayernpartei, die Basis und die ÖDP stärker. Nur in Traunstein schafft es „Die Linke“ noch über zwei Prozent, in Inzell bekam die Partei dagegen nur 14 Stimmen. Für die Bayernpartei ist der Stimmkreis Traunstein dagegen traditionell ein gutes Pflaster. Bei den Gesamtstimmen war Traunstein am Wahlsonntag sogar ihr stärkster Stimmkreis in ganz Bayern. Das beste Ergebnis holt die Bayernpartei mit über vier Prozent in Chieming. Im Vergleich zu 2018 hat man trotzdem mehr als die Hälfte der Wähler verloren.

Das vorläufige Endergebnis der Erst- und Zweitstimmen für den Stimmkreis Traunstein

Wo Veganer und Humanisten keine einzige Stimme erhielten

Erst im Zuge der Corona-Krise hat sich „Die Basis“ gegründet. 1,3 Prozent entschieden sich im Stimmkreis Traunstein für sie. Am ehesten konnten sich die Wähler in Staudach-Egerndach mit 2,7 Prozent noch für „Die Basis“ erwärmen. Die ÖDP, die insgesamt 2,5 Prozent im Landkreis holte, war in Schnaitsee am erfolgreichsten. Ganz unten in der Wählergunst stehen dagegen die V-Partei (Veganer) und die Partei der Humanisten (PdH), die im ganzen Stimmkreis nur 172 bzw. 152 Stimmen bekamen - was jeweils etwa 0,2 Prozent entspricht. Die V-Partei wurde in Pittenhart von keinem einzigen Wähler angekreuzt, der PdH erging es in Staudach-Egerndach und in Reit im Winkl genauso.

Wahlverweigerung in Traunreut mal wieder am höchsten

Weit auseinander liegt die Wahlbeteiligung in den einzelnen Kommunen. Die Obinger gingen am Sonntag am fleißigsten ins Wahllokal, über 82 Prozent beteiligten sich. Am anderen Ende der Skala liegt wie so oft Traunreut mit einer Wahlbeteiligung von 61,5 Prozent, gefolgt von Trostberg mit knapp 67 Prozent. Im ganzen Stimmkreis lag die Wahlbeteiligung bei gut 73 Prozent. Die meisten ungültigen Stimmen wurden in Staudach-Egerndach abgegeben. Und: das Verhältnis von Briefwählern und Urnenwählern war bei allen Parteien im Stimmkreis Traunstein in etwa gleich - außer bei der AfD, die doppelt so oft im örtlichen Wahllokal, als zuhause per Brief angekreuzt wurde.

xe

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