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Traunsteiner Klinik-Direktor: „Manche trifft es wie aus heiterem Himmel“

Debatte im Kreistag: Wie groß sind Probleme um Impfschäden und Long-Covid wirklich?

Brauchen die Kliniken Südostbayern ein eigenes Zentrum für Long-Covid- und Impfschäden? Im Zuge eines AfD-Antrags im Kreistag zeigte sich, dass beide Themen noch immer schwer zu fassen sind - doch die Kliniken gaben selbst Auskunft und konnten doch Licht ins Dunkel bringen.

Traunstein - Die Corona-Infektion ist eigentlich schon Wochen oder Monate her, doch die Symptome bleiben: „Long-Covid“ oder „Post-Covid-19-Syndrom“ bei monatelangen Beschwerden sind die Schlagwörter - und Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor der Kliniken Südostbayern (KSOB), kennt solche Fälle: „Ein Drittel der Betroffenen hatte keine Vorerkrankungen. Die trifft es dann wie aus heiterem Himmel. Ich habe dramatische Fälle von jungen Menschen erlebt, die nur noch im Bett liegen können“, so Paech am Mittwoch (19. April) im Traunsteiner Kreisausschuss. Er schätzt, dass zehn bis 15 Prozent aller Corona-Infizierten chronische Schäden davontragen. Genaue Zahlen gibt es nicht.

Kein Long-Covid-Zentrum in Traunstein - aber es gibt Hilfen in der Region

Ein „Kompetenzzentrum“ für Long-Covid-Patienten und jenen mit Impfschäden forderte im Kreisausschuss die AfD. Durch die Bündelung spezialisierter Ärzte an einer KSOB-Klinik sei alles unter einem Dach und die Zusammenarbeit besser, als durch Fachärzte vor Ort, heißt es im Antrag. Auf der Warteliste der Universität Marburg, wo es eine solche erste Anlaufstelle gibt, seien schon zeitweise über 8000 Personen gestanden, unterstrich die AfD. Doch der Antrag wurde letztendlich von allen anderen abgelehnt: „Das ist nicht unser Auftrag und wir können es auch nicht leisten“, so Dr. Stefan Paech stellvertretend für die Kliniken.

Angebote über den örtlichen Facharzt hinaus gibt es in Südostbayern trotzdem: Am Medizinischen Versorgungszentrum Mühldorf wird eine Post-Covid-Sprechstunde angeboten, in Wasserburg gibt es fünf Behandlungsplätze für die neurologischen Symptome einer Post-Covid-Erkrankung und in der Schönau gibt es eine Reha-Klinik für Atemwegserkrankungen. Und schließlich hat die LMU in München auch eine eigene Post-Covid-Ambulanz.

61 anerkannt „Impfgeschädigte“ in Bayern

Die Post-Covid-Patienten sind in guten Händen. Aber die mit Impfschäden sind es nicht“, meinte schließlich AfD-Kreisrat Joachim Bernshausen. Die Beweise zu schwersten Impfnebenwirkungen und Todesfällen nach Corona-Impfungen seien inzwischen „erdrückend“, so Bernshausen. Er glaubt, dass in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land, Rosenheim und Mühldorf rund 23.000 Menschen impfgeschädigt sind. Doch Dr. Paech von den Kliniken stellte schnell klar: „Da ist die Datenlage sehr heterogen. Es gibt die verschiedensten Studien mit den verschiedensten Ergebnissen.“

Ärzte sind verpflichtet, Verdachtsfällen von Impfschäden ans Paul-Ehrlich-Institut zu melden. Ansonsten drohen Geldstrafen. „Und ausdrücklich jeder kann auch online einen Verdachtsfall melden“, so der Medizinische Direktor der KSOB. Anerkannte Fälle, bei denen die Impfung als Ursache feststeht, gibt es jedoch nur 253 in ganz Deutschland, in Bayern 61. Das entspricht 0,07 Prozent all jener, die sich gegen Covid impfen ließen. Bei längerfristigen gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Schäden springt für sie der Staat ein und zahlt die Rente oder die Behandlungskosten.

xe

Rubriklistenbild: © Picture Alliance/Sebastian Gollnow

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