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Sprechstunden zu Long- und Post-Covid im MVZ Mühldorf

Long-Covid-Patienten benötigen Geduld: Bis zu sechs Monate Wartezeit für Beratung in Mühldorf

Dr. Christian Wiesner, Chefarzt der Pneumologie am InnKlinikum Mühldorf, behandelt Menschen, die an den Folgen einer Corona-Infektion leiden.
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Dr. Christian Wiesner, Chefarzt der Pneumologie am InnKlinikum Mühldorf, behandelt Menschen, die an den Folgen einer Corona-Infektion leiden.

Werden Long-Covid-Patienten von der Politik im Stich gelassen? Zwar gibt es seit April 2022 Beratungsstellen in Mühldorf. Doch die Kapazitäten reichen bei Weitem nicht aus, um die Patientenanfragen zu bedienen. Dr. Christian Wiesner, Pneumologe und Anbieter von Long- und Post-Covid-Sprechstunden, im aktuellen Interview.

Mühldorf - Die Corona-Pandemie ist vorbei. Schön wär‘s. Denn während mittlerweile sämtliche Einschränkungen sukzessive zurückgenommen werden, selbst die Maske in fast allen Bereichen ausgemustert wurde, macht bereits eine neue Corona-Variante Schlagzeilen. „Arcturus“ wurde mittlerweile auch in Deutschland nachgewiesen, Experten raten zu Besonnenheit. Doch während bereits über die Gefährlichkeit von XBB.1.16 diskutiert wird, sollten jene nicht vergessen werden, die eine Corona-Erkrankung hinter sich haben und an den Spätfolgen der Infektion leiden. Dr. Christian Wiesner, Leitender Arzt der Inneren Medizin, Pneumologe und Anbieter der Long- und Post-Covid-Sprechstunde im MVZ Mühldorf, spricht im Interview über die Erfahrungen von Langzeit-Erkrankten.

Lässt sich für den Einzugsbereich des „InnKlinikums“ in den Landkreisen Altötting und Mühldorf bemessen, wie viele Patienten mit Spätfolgen einer Corona-Erkrankung konfrontiert sind?

Dr. Christian Wiesner: Wir verfügen leider nicht über ausreichend Zahlen, um für die Region eine belastbare Angabe machen zu können. Es werden meines Wissens am „InnKlinikum“ seit April 2022 Sprechstunden angeboten für Patienten, die an den Folgen einer Corona-Erkrankung leiden.

Können Sie konkrete Zahlen nennen, wie dieses Angebot angenommen wird?

Dr. Wiesner: Die Sprechstunden zu Long- und Post-Covid bieten wir im MVZ Mühldorf seit Juli 2020 an. Bis heute haben rund 700 Patientinnen und Patienten dieses Angebot genutzt.

Welche Form von Corona-Spätfolgen wird am häufigsten diagnostiziert?

Dr. Wiesner: Im Vordergrund stehen eine reduzierte körperliche Belastbarkeit mit Erschöpfungszuständen, Gedächtnisstörungen wie Merk- und Konzentrationsstörungen sowie Schmerzen, vor allem im Kopf und Brustkorb.

Zu Beginn der Pandemie waren Long Covid-Patienten mehr oder weniger auf sich alleine gestellt, es fehlten die Erfahrungswerte und auch das Personal, um sich mit den Folgen der Erkrankung auseinanderzusetzen: Wie ist der Status Quo? Gibt es mittlerweile ausreichend viele Beratungsstellen?

Dr. Wiesner: Die Zahl der Anlaufstellen steigt langsam, aber diese reichen noch immer nicht aus.

Wie lange muss man auf einen Termin für eine Post-Covid-Sprechstunde am MVZ Mühldorf warten?

Dr. Wiesner: Die Wartezeit beträgt derzeit leider, aus genannten Gründen, fünf bis sechs Monate. Unser Einzugsgebiet umfasst die gesamte Region südlich von Regensburg sowie den östlichen Bereich von München bis zur Landesgrenze.

Was fordern Sie, um das Netzwerk an Beratungsstellen, aber auch um die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern?

Dr. Wiesner: Wünschenswert wären größere Netzwerke, Verbünde für Diagnostik und Therapie mit adäquater Honorierung sowie größere Datenbanken für die Forschung.

Welche Hoffnung setzen sie in das Medikament mit dem Namen BC 007?

Dr. Wiesner: Prinzipiell handelt es sich hierbei um einen sehr interessanten Therapieansatz, jedoch müssen erst die Studienergebnisse an größeren Patientengruppen abgewartet werden. Davon hängt auch eine Medikamentenzulassung ab.

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