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Es geht um zwei konkrete Standorte

Kommen Windräder bei Traunstein? Grüne sicher - Hümmer will Betroffene befragen

Diskussion zu möglichen Windrädern auf dem Stadtgebiet im Traunsteiner Stadtrat.
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Diskussion zu möglichen Windrädern auf dem Stadtgebiet im Traunsteiner Stadtrat.

In der ganzen Region werden die Überlegungen konkreter und Windräder immer wahrscheinlicher: Auch die Traunsteiner Stadtwerke haben dafür jetzt zwei Stellen im Blick - doch was werden die Betroffenen dazu sagen? Wir haben alle Details und die Diskussion und Entscheidungen im Stadtrat.

Traunstein - Jetzt hat die Diskussion um den Bau von Windräder auch die Stadt Traunstein erreicht: Am Donnerstag (30. März) entschied der Stadtrat einstimmig, dass die Stadtwerke ihre Untersuchungen für Windräder vertiefen sollen. Es geht um zwei Standorte: östlich von Kammer bei Froschham und nordwestlich von Schmidham. „Es gab letztes Jahr schon eine Voruntersuchung und kein wichtiges Kriterium spricht dagegen“, so Stefan Will von den Stadtwerken. Der Vorteil für die Stadt: ihr gehören die Flächen bereits.

Das rote Gitter markiert die Vorrangflächen für Windenergie auf dem Gebiet der Stadt Traunstein - unter anderem links im Bild bei Schmidham und am oberen Rand östlich von Kammer.

Man ist sich einig: Nur wenn ein Windrad auch ökonomisch sinnvoll ist, wird es gebaut. Daher werden an den Standorten noch exaktere Windmessungen vorgenommen. 100.000 Euro werden sie kosten. Laut Stefan Will dauert das etwa ein Jahr. Und er schickt voraus: „Die allerbesten Windverhältnisse haben wir im Stadtgebiet aber nicht.“ Ein Windrad kostet rund zehn Millionen Euro. Bei den Stadtwerken geht man von einer Nabenhöhe von 170 Metern aus, mit den Rotorblättern wären es etwa 250 Meter. Eingebracht wurde der Antrag im Stadtrat von Grünen, Traunsteiner Liste und SPD/Linke.

Hümmer: „Gegen den Willen der Ortsteile gibt es keine Windräder“

„Ja, wir müssen bei der Energiewende aktiver werden. Aber für ein Windrad brauchen wir auch die Akzeptanz der Bevölkerung“, so Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU): „Egal ob in Schmidham oder Kammer: Gegen den Willen der Ortsteile gibt es keine Windräder“, versprach er. Geht es nach dem OB, werden vor einem Bau Bürgerbefragungen in den Ortsteilen durchgeführt. Setzen die Stadtwerke das Projekt tatsächlich um, soll es für die Bürger die Möglichkeit geben, sich selbst finanziell zu beteiligen - und zu profitieren. Allgemein erhofft man sich durch solche „Bürgerwindräder“ mehr Akzeptanz für diese Form der Erneuerbaren Energien.

Helga Mandl (Grüne) war sich sicher: „Die Windräder werden kommen. Es macht auch in unserer Region Sinn.“ Bei der Frage, ob die Windräder nur dann gebaut werden sollen, wenn auch die Betroffenen einverstanden sind, stimmten zehn Stadträte von Grünen, Traunsteiner Liste und SPD/Linke dagegen - blieben damit aber in der Minderheit. Burgi Mörtl-Körner (Grüne) erinnerte daran, dass ab 2024 auch private Investoren Windräder bauen können - dann gelten sie als „privilegiert“ und Kommunen können sie nicht mehr verhindern.

Im Stadtrat war aber auch vorsichtige Zurückhaltung zu hören, zum Beispiel von Karl Schulz (CSU): Die Stadtwerke hätten ohnehin schon große und teure Aufgaben vor sich, zum Beispiel die Wärmeversorgung - „falls die Windräder also zu wenig profitabel sind, soll das lieber ein anderer machen“. Für den ganzen Landkreis Traunstein wurden bisher zwölf möglicherweise rentalbe Windkraftstandorte ausgemacht. Auch das Landratsamt beabsichtigt, selbst Windräder zu errichten.

xe

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