Großes Impro-Theater auf kleiner Bühne
Klimbim à la Grimm in Unterwössen – Bösewichte werden beim Kindergarten-Fasching zur Lachnummer
Eine Stunde Grimms Märchen im Schnelldurchlauf. Wie der Katholische Kindergarten St. Martin, für die Kleinsten sogar die grimmigsten Märchen-Figuren in Lachnummern verwandelt.
Unterwössen – Der Frosch tanzt mit dem Leoparden, Hänsel mit dem Ritter, das waren Momente aus einem traumhaften Kinderfasching im Katholischen Kindergarten St. Martin. Viel Spaß, Spiele, Lieder und ein richtiges Buffet im Turnraum verwandelten den Tag zu etwas Großartigem. Doch das Beste kam am Schluss. Alle vier Gruppen des Kindergartens sammelten sich auf Zuschauerbänken im Foyer, als Leiterin Birgit Dupke Grimms Märchen ankündigte, „etwas anders, als ihr es kennt, aber ihr werdet es schon merken, wenn etwas nicht stimmt“.
Kinder wecken Dornröschen
Und dann ging es in ein wunderbares Spiel der verkleideten Erzieherinnen, die wirklich alles gaben. Eine Stunde Grimms Märchen im Schnelldurchlauf. Lachend und feixend tanzte Michaela Windbichler im Kreis, bis die Kinder verrieten, dass sie Rumpelstilzchen heißt. In Tiefschlaf verzauberte die Hexe Melanie Aberger nicht nur Hänsel und Gretel sondern auch das Dornröschen Marina Mehringer. Die Kinder halfen alle aufzuwecken. Keck streifte Rotkäppchen, Marlene Fertsch, durch den Wald, der Großmutter frischen Leberkas zu bringen, bis, ja, bis sie auf den Wolf traf, die Michaela Windbichler.
Wolf mit gstinkerten Füßen
Als der Wolf dann vollgefuttert auf dem Boden lag, war er den Fragen nicht gewappnet: „Warum hast
du so stinkerte Füße?“. So fiel er sogleich den Kindern auf und Rotkäppchen war gerettet.
Hilft nix – Der Frosch muss geküsst werden
Dornröschen traf derweil als Prinzessin Marina Mehringer auf den hübschen Frosch Petra Stelzer. Zudumm, dass ihr die Goldkugel aus den Händen in den Brunnen flutschte. Die Lösung? „Den Frosch küssen“, wussten die Kinder durch die Bank. Doch es war unglaublich, was Marina Mehringer da für einen Auftritt hinlegte, weil sie sich vor dem hübschen Frosch bis zum Brechreiz ekelte. Doch es war die einzige Lösung, brachten ihr die Kinder erfolgreich bei. Hänsel Melanie Aberger und Gretel Birgit Dupke trafen im Wald auf das Lebkuchenhaus, dargestellt von Claudia Drexl. Als die Hexe Miriam Hillebrand sie zur Rede stellte, weil sie vom Lebkuchen abbrachen, stellten sich die beiden dumm.
Noch während sie mit der Hexe diskutierten, brachen sie heimlich mehr Lebkuchen ab und warfen ihn den Kindern zu. Auch diese Szene endete glücklich und damit ein weitestgehend improvisiertes Spiel, in dessen Szenen sich die Darstellerinnen oft selbst vor Lachen nicht halten konnten. Dieses Theater hätte eine größere Bühne verdient.lfl


