„Gabs vorher noch nicht“
Kehren Nikolaus und Krampus zurück ins Achental? Welche Überraschungen die neue Hochgern-Pass plant
Kommt in Marquartstein, Grassau und Staudach heuer der Nikolaus? Das haben die Mitglieder des Hochgern-Pass vor.
Marquartstein – Nur noch wenige Wochen, dann beginnt der Advent. Lebkuchen und Glühwein gibt es bereits in den Läden zu kaufen, in vielen Städten und Gemeinden hängt bereits die Weihnachtsbeleuchtung. Und der Nikolaus und sein Krampus sind genauso fleißig und planen ihre Touren. Auch in der Region. Heuer neu dabei: die Hochgern-Pass.
Vergangenen Februar haben sich die Vorstände Thomas Loider und Timo Mühlbauer mit sechs weiteren Bekannten zusammengetan und den Verein ins Leben gerufen. Sie wollen damit ein Angebot für die Gemeinden Marquartstein, Staudach-Egerndach und Grassau schaffen.
„Nikolausbesuche zum Beispiel in Schulen, finden kaum noch statt.“
„Sowas gab es in den Gemeinden bei uns vorher noch nicht“, sagt Loider gegenüber der Redaktion. Zuvor mussten sich immer umliegende Vereine um die Nikolausbesuche oder andere Veranstaltungen in der Adventszeit kümmern.
„Und deshalb war es uns auch so ein wichtiges Anliegen, dass wir hier was ändern, um die anderen zu entlasten“, fügt Mühlbauer hinzu. Das war aber nicht der einzige Grund. „Wir haben auch gemerkt, so Nikolausbesuche zum Beispiel in Schulen, finden kaum noch statt. Und da wollen wir auch, dass den Kindern wieder etwas geboten ist“, erklärt Loider.
Das ist auch in anderen Gemeinden der Fall. Vergangenes Jahr hat sich aus diesem Gedanken heraus die Chiemseepass in Bernau gegründet. „Beigetragen hat die Tatsache, dass es in Bernau nicht mehr so einfach ist, am 5. oder 6. Dezember den Nikolaus ins Haus zu bestellen. Ich habe selbst einen Buben und erlebt, wie schwierig bis unmöglich es ist, einen Termin zu bekommen”, sagte 2. Vorsitzender der Chiemseepass Fabian Müller im OVB-Interview.
Jugend soll gefördert werden
Ebenso ein wichtiger Grund für die Bernauer: die Pflege dieses Brauchtums. Das ist auch den Mitgliedern des Hochgern-Pass ein großes Anliegen. „Nikolaus und Krampus sind ein Brauchtum, das gehört einfach in Bayern mit dazu und sowas darf einfach nicht aussterben. Genauso wie die bayerische Sprache. Das muss man einfach aufleben lassen“, betont Timo Mühlbauer von der Hochgern-Pass.
Neben den Nikolausbesuchen planen die Pass-Mitglieder noch mehr. „Wir wollen auf alle Fälle auch die Jugend fördern, dass einfach in den Dörfern wieder was geboten ist das ganze Jahr über”, sagt Timo Mühlbauer. Hierzu werden die Veranstaltungen noch geplant.
Viele Mitglieder hat die Hochgern Pass schon dazu gewonnen. Da der Verein aber im Frühjahr erst gegründet wurde, ist er noch am wachsen, wie die beiden Vorstände mitteilen. Aus diesem Grund stehen sie auch in engem Kontakt mit einigen umliegenden Pässen, wie den Hochfellner Bergdeifen in Bergen oder den Waginger Seedeifen, um einander zu unterstützen.
Krampusshow mit Lauf geplant
Ebenso bei den bekannten Krampusläufen. Der darf auch bei der Hochgern-Pass nicht fehlen. Auf Instagram machen es die Mitglieder noch sehr spannend. „Sie kommen“ wird in dem Video in roter Schrift und schwarzem Hintergrund eingeblendet. Eine düstere Musik beginnt, eine Schlucht im Wald ist zu sehen. Menschen gehen in eine Höhle. Und plötzlich greift eine dunkle haarige Pranke nach einer Person und reißt sie mit. Es folgt in roter Schrift das Wort „Teufelsgrube”.
Dann die Auflösung: Am Samstag, 21. Dezember, gibt es eine Krampusshow bei der Feuerwehr in Staudach. Einlass ist um 15 Uhr, Beginn um 16.30 Uhr. Auch für Verpflegung ist gesorgt. „Und diese Show ist verbunden mit einem Krampuslauf“, teilt Timo Mühlbauer gegenüber der Redaktion mit.
In den sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Tiktok werden die Mitglieder weiterhin auf dem Laufenden halten, was sie planen oder auch, wo sie teilnehmen. Das gleiche machen sie auch auf der Homepage hochgernpass.de. Hier können sich Interessierte aus den Gemeinden Marquartstein, Staudach-Egerndach und Grassau auch für die Nikolausbesuche am 5. und 6. Dezember anmelden.
