Macheten als Pfannenwender?
Drogen- und Waffenlager bei Traunsteiner (42): Gericht schickt ihn jahrelang ins Gefängnis
Traunstein - Einen Volltreffer landete die Polizei, als sie am 17. Dezember vorigen Jahres plötzlich bei einem Traunsteiner zur Wohnungsdurchsuchung auftauchte: ein Lager an verschiedensten Drogen und ein wahres Waffenarsenal wurde sichergestellt. Am heutigen Freitag wird vorm Landgericht das Urteil gegen den Mann erwartet.
Update, 11.28 Uhr – Urteil ist gefallen
Jetzt ist das Urteil gefallen – und das Traunsteiner Landgericht erkennt nicht nur Drogenhandel beim 42-jährigen Traunsteiner, sondern auch einen bewaffneten Drogenhandel. Für sechs Jahre und neun Monate muss er ins Gefängnis. Einen Teil davon wird er in einer Entzugsanstalt verbringen können.
„Über die Taten und die Mengen braucht man nicht groß zu diskutieren“, so Richterin Barbara Miller. In der Wohnung in Traunstein wurden bei der Hausdurchsuchung im Dezember vorigen Jahres Kokain, Fentanyl, Marihuana, Crystal Meth, Speed, Ecstasy, starke Schmerzmittel, Ketamin und LSD-Trips gefunden.
Und nicht nur das – auch alles Mögliche an Waffen tauchte bei dem Mann auf: Faustmesser, ein Schlagstock aus Stahl, Gaspistolen, Armbrüste, eine Axt, zwei Macheten und ein Schwert. „Dass sie die Macheten als Pfannenwender hergenommen haben, das glauben wir Ihnen einfach nicht“, so die Richterin zum Angeklagten.
Update, 11.15 Uhr – Das fordern Verteidigung und Staatsanwaltschaft
Die Plädoyers sind gehalten – und sie lassen für den 42-jährigen Traunsteiner nichts Gutes erwarten: Staatsanwältin Karin Hahn fordert für den Angeklagten satte siebeneinhalb Jahre Gefängnis. Verteidiger Julian Praun landet in seinem Plädoyer bei vier Jahren Haft. Die Urteilsverkündung soll am Landgericht nun ebenfalls noch am Vormittag über die Bühne gehen.
Erstmeldung, 8 Uhr
Es war eine richtige Liste, die die Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn präsentierte - so gut wie alles, was es auf dem Rauschgiftmarkt gibt, wurde bei der Wohnungsdurchsuchung am 17. Dezember 2024 bei dem Traunsteiner gefunden: Zwei Kilo Speed, 50 Gramm Kokain, 16 Gramm Crystal Meth, 400 Ecstasy-Tabletten, LSD-Trips, Ketamin, Marihuana, Fentanyl-Pflaster und starke Schmerztabletten. Der 42-Jährige war umgehend geständig. Am Freitag (23. Mai) wird die Verhandlung vor dem Traunsteiner Landgericht ab 9 Uhr fortgesetzt. Auch das Urteil wird erwartet.
Man geht davon aus, dass der Traunsteiner nicht nur selbst konsumierte, sondern in größerem Stil auch handelte. Erschwerend kommt hinzu: In der Wohnung wurden nicht nur die Drogen gefunden, sondern auch ein ganzes Sammelsurium an Waffen. Präzisions-Armbrüste, Gaspistolen, Faustmesser, ein Schlagstock aus Stahl, ein Schwert, eine Axt und zwei Macheten. „Die ganze Wohnung war eigentlich voll mit Hieb- und Stichwaffen“, beschrieb es ein Polizist am ersten Verhandlungstag.
Der Angeklagte ist schon mehrfach wegen Rauschgiftbesitz und Rauschgifthandel vorbestraft. Schon im Alter von 15 Jahren habe er erstmals harte Drogen ausprobiert. Vor allem, seit es vor vier Jahren zwei Todesfälle in seinem engsten Umfeld gab, sei er „völlig abgestürzt“, so Julian Praun, der Verteidiger des Traunsteiners. chiemgau24.de wird aktuell vom Prozess berichten. (xe)