Anwohner: „Problem nimmt seit vier Jahren überhand“
Fütterungsverbot wegen Taubenplage in Traunwalchen - kommen auch Drohnen und Jäger?
Die Anwohner sprechen von einem Problem, das „massiv überhandnimmt“: Um die 100 Tauben sollen in Traunwalchen immer wieder für Ärger sorgen - jetzt reagiert die Stadt mit einem Fütterungsverbot und könnte auch Drohnen und (erneut) Jäger einsetzen.
Traunreut - Die Anwohner der Siedlung an der Zachersdorfstraße in Traunwalchen ließen nicht locker, jetzt reagiert die Stadt: Im vorigen Jahr hat der Stadtrat ein Fütterungsverbot noch abgelehnt, doch nachdem jetzt auch eine Unterschriftenliste von knapp 60 Traunwalchenern einging, stimmte man am Donnerstag (6. Juli) nun zu. Ab nächster Woche gilt dann die „Verordnung über die Bekämpfung von verwilderten Tauben“. Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU): „Irgendwas müssen wir machen - und die Verordnung ist der einfachste Weg.“
Im Schreiben der „Dorfgemeinschaft Zachersdorfstraße Traunwalchen“, das chiemgau24.de vorliegt, ist von über 100 Tauben die Rede: „Wir haben sie permanent auf unseren Dächern und Bäumen. Der Kot ist bekanntlich gesundheitsgefährdend, dennoch dürfen diese den Kinderspielplatz andauernd vollmachen.“ Auch ein Jäger hat sich die Situation in Traunwalchen schon angeschaut. Er könnte theoretisch einen Falkner einsetzen, sagt jedoch: Am einfachsten und nachhaltigsten wäre „Fütterungen einstellen und Brutplätze verhindern“.
Nach Hinweisen auch Drohnenflüge zur Kontrolle?
Das Problem besteht laut den Anwohnern in Traunwalchen erst seit etwa vier Jahren - wohl, weil die Tauben immer wieder gefüttert werden. Durch die Verordnung drohen nun Geldstrafen, wenn das Ordnungsamt jemanden beim Füttern erwischt. „Zur Kontrolle könnte das Ordnungsamt auch Drohnen einsetzen“, so Bürgermeister Dangschat. Das Fütterungsverbot gilt nun nicht nur für Traunwalchen, sondern für das ganze Traunreuter Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung empfiehlt den Hauseigentümern außerdem „Abwehrmethoden“ wie Netze, Drähte oder Spikes.
Härtere Maßnahmen als das Fütterungsverbot seien oft kompliziert oder nicht rechtens. Ein Falkner dürfte in der Schonzeit von März bis Juli gar nicht aktiv werden. Der Einsatz von Greifvögeln sei auch keine nachhaltige Lösung, „sondern bewirkt nur eine Verlagerung um wenige hundert Meter“, heißt es von Seiten der Stadt. Das Veterinäramt weist außerdem darauhin, dass bei der Entnahme von Tauben keine Nestlinge alleine zurückbleiben dürften, „da sie jämmerlich verenden würden“. Zum Töten von Tieren bräuchte es außerdem einen „vernünftigen Grund“, der nicht so ohne weiteres vorliege - außerdem könnten neue Tiere die Lücke dann schnell wieder füllen.
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