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Abstimmung über den Vorstandschef

Fritzenwenger-Nachfolger steht fest: Das ist der neue starke Mann im Ruhpoldinger Biathlon

Steht künftig an der Spitze: Harald Stempfer (Mitte) ist der neue Vorstandschef beim Skiclub Ruhpolding und führt den Verein künftig zusammen mit Thomas Schuhbeck (Vorstand Finanzen, links) und Thomas Haslberger (Vorstand Sport).
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Diese drei Männer führen den Skiclub Ruhpolding zukünftig an.

„Sitze täglich von 8 bis 20 Uhr im Büro in der Chiemgau Arena“: Der nicht gebürtig aus Ruhpolding stammende Vorsitzende des Skiclubs Ruhpolding ist seit Mai bereits Vorsitzender des Aufsichtsrates der neuen Chiemgau Arena GmbH. Das sind die wichtigsten Fakten zur Person.

Ruhpolding – Mit dem gebürtigen Passauer Harald Stempfer zeichnen sich für den über 1000 Mitglieder zählenden Verein künftig Thomas Haslberger als Vorstand Sport und Thomas Schuhbeck als Vorstand Finanzen verantwortlich. Der bisherige Vereinschef Herbert Fritzenwenger junior und einer seiner Stellvertreter, Richard Freimoser, waren zur Wahl nicht mehr angetreten. Die in Australien weilende Claudia Hummel bleibt als Schriftführerin der Vorstandschaft erhalten.

Kleiner Wermutstropfen: Stempfer, der in den vergangenen drei Jahren Schatzmeister war, erhielt nur rund 70 Prozent der Stimmen, Haslberger und Schuhbeck weit über 90 Prozent. „Das war keine Überraschung, innerhalb des Clubs hatten sich in den letzten Jahren Gruppen gebildet, und ich bin ja kein Ruhpoldinger“, sagt Stempfer, der mehrmals betonte, dass er gefragt worden sei und sich deshalb für eine Kandidatur entschieden habe.

Die neue Vorstandschaft war auch nur im Team zu wählen – andere Kandidaten gab es nicht. Eine geheime Abstimmung, wie von Ex-Geschäftsführer Herbert Fritzenwenger senior beantragt, war aus satzungstechnischen Gründen nicht möglich.

Harald Stempfer wohnt erst seit sechs Jahren in Ruhpolding, ist in Berchtesgaden aufgewachsen und kann auf eine lange berufliche Karriere blicken. Von 1972 bis 2005 arbeitete er in der Sportförderung der Bundeswehr, war 18 Jahre lang Chef der Sportkaserne in Todtnau im Schwarzwald. Seit 40 Jahren arbeitet er auch ehrenamtlich, ist aktuell Vizepräsident des Bayerischen Landessportverbandes und an der dortigen Stelle zuständig für den Leistungssport. Sein Credo: „Ich bin ein Mann von klaren Regeln – der Sport muss immer im Mittelpunkt stehen.“

23 Bewerbungen für Posten des Stadionschefs

Nach eigenen Angaben sitze Stempfer seit 1. November täglich von acht bis 20 Uhr im Büro in der Chiemgau Arena und kümmere sich dort um Finanzpläne, die Aufarbeitung der Biathlon-Sommer-WM und die Nachhaltigkeit im Stadion. Hinzu komme die Vorbereitung des Weltcups im Januar und die Nachbesetzung für den freiwillig ausgeschiedenen Stadionchef Engelbert Schweiger, welcher der Versammlung beiwohnte. „Dafür liegen dem Aufsichtsrat 23 Bewerbungen vor. Wir haben bereits drei Gespräche geführt, am 29. November wollen wir in der Aufsichtsratssitzung eine Entscheidung treffen“, verriet Stempfer der lokalen Presse nach der Versammlung.

Einen überaus erfolgreichen Vorstandsbericht trotz Coronawirren lieferte Herbert Fritzenwenger junior, der 30 Jahre, also sein halbes Leben lang, im SCR-Vorstand tätig war. Besonders positiv stellte er die Gründung der Chiemgau Arena GmbH heraus. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb sei vom Verein dorthin ausgelagert worden.

Rückzug zugunsten der Gesundheit

„Die GmbH bezahlt an den SCR eine monatliche Pacht für die Überlassung der Verpflegungsrechte unserer Hütten und dem Café Biathlon“, sagte Fritzenwenger. Seinen Rückzug begründete er wie folgt: „Aus gesundheitlichen Gründen, die mir mein Körper seit diesem Frühjahr immer wieder aufzeigt, muss ich kürzertreten!“

Eine Laudatio hielt Fritzenwenger auf Berti Schweiger, der selbst neun Jahre lang den SC Ruhpolding angeführt hatte. „Er hat die Chiemgau Arena und den Weltcup Ruhpolding in seiner Art und Weise zur absoluten Weltspitze geführt. Er brannte vor Leidenschaft, er hatte seine Visionen und die vermochte er umzusetzen.

Und jetzt das“, sagt der scheidende SCR-Chef und lieferte auch eine mögliche Begründung für Schweigers Rückzug. „Wahrscheinlich hat man es übertrieben mit Neid, Kritik, Besserwisserei. Die Nerven eines einzelnen Mannes können nach 23 Jahren durchaus dünn werden.“

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