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Sommerempfang der Chiemgau GmbH

„Die Aufbruchsstimmung ist toll“: Was der Chiemgau für die Wirtschaft der Zukunft tut

Im Chiemgau soll künfitg viel in die Bildung und damit in die Zukunft investiert werden. Landrat Siegfried Walch hat große Pläne.
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Im Chiemgau soll künfitg viel in die Bildung und damit in die Zukunft investiert werden. Landrat Siegfried Walch hat große Pläne.

Krise? Davon will man bei der Chiemgau GmbH nichts wissen. Die Region erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich dem Trend zu widersetzen scheint. Was die Region plant und wie sie sich für die Zukunft fit machen will.

Chieming/Ising – „Ich glaube an meine Heimat“, stellt Traunsteins Landrat Siegfried Walch vor zahlreichen Unternehmensvertretern aus dem Chiemgau klar. Gut gelaunt begrüßte er die Gäste des jährlichen Sommerempfangs der Chiemgau GmbH auf Gut Ising. Die Laune des Landrats und auch der zahlreichen Gäste war und ist wohl begründet. Denn der Wirtschaft im Chiemgau geht es gut. „Der IHK Standortmonitor hat uns gerade wieder bescheinigt, dass der Landkreis Traunstein sehr gut da steht und eine erneute Verbesserung zur letzten Bewertung hatte”, sagte Walch.

Das laufe gegen den allgemeinen Trend. Überall sonst in Oberbayern seien die Prognosen der Unternehmen über den eigenen Standort eher negativer als vor zwei Jahren. „Bei uns ist es nochmal positiver, das freut uns sehr.”

Traunsteins Landrat Siegfried Walch sieht großes Potential im Chiemgau.

„Ratschen ist das zentrale Element des Abends”

Die Chiemgau GmbH dient der Wirtschaftsförderung im Chiemgau. Sie ist eine zu 100 Prozent getragene Gesellschaft des Landkreises Traunstein, der Kommunen, der kommunalen Zweckverbände und Vereine mit kommunaler Trägerschaft. Und sie soll auch dazu da sein, damit sich die Unternehmen miteinander besser verknüpfen können. „Wir sind eine unglaublich dynamische und heterogene Wirtschaftsstruktur”, sagt Walch. Die Region hänge nicht von nur einer einzigen Branche ab, „sondern wir haben Gott sei Dank viele Mittelständler, die vielleicht keiner kennt, aber in ihrem speziellen Segment Weltmarktführer sind.”

220 Gäste kamen zum Sommerempfang der Chiemgau GmbH. Mehr durften nicht in das Pferdemuseum des Gut Ising.

Tourismus ist nicht alles

Am bekanntesten wird der Chiemgau für seinen Tourismus sein. Der spielt in der Region auch nach wie vor eine wichtige und tragende Rolle. Dabei gehe es aber laut Landrat Walch nicht nur um die reine Anzahl an Übernachtungen. Es gehe auch um die Wertschöpfung, die hinter den Übernachtungen steht. Hinzu kommen die Themen Innovation, Forschung und Aus- und Weiterbildung, für die sich der Landkreis und auch die Chiemgau GmbH einsetzen. Ebenso wie der Ausbau der Infrastruktur, wie beispielsweise der Ausbau der regenerativen Energien. Um das zu erreichen will der Landkreis eine eigene Forschungsstiftung ins Leben rufen. „Die Forschungsstiftung finde ich unglaublich sexy”, so Landrat Walch. „Wir wollen das Thema Wissenschaft und Forschung in der Region weiter stärken, weil ich glaube, dass Wissen und Technologie besonders für Mittelständler extrem wichtig ist.” Hierfür soll Vermögen des Landkreises in eine Stiftung eingebracht werden. Der Stiftungszweck ist dabei klar definiert, es sollen Forschungsprojekte in der Region für die heimische Wirtschaft finanziert werden. 

Campus Traunstein hat „richtig eingeschlagen“

Im Bereich Forschung spielt auch der Campus Chiemgau in Traunstein eine große Rolle. Derzeit sind dort rund 100 Studierende im Studiengang E-Commerce eingeschrieben. Der Studiengang hat laut Walch schon „richtig eingeschlagen”. Nun kommt noch der Studiengang Industrial Engineering dazu. „Bisher läuft es ausgesprochen gut”, bestätigt auch Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule Rosenheim, zu der der Campus Chiemgau gehört. „Sowohl in der Lehre, als auch in der Innenkooperation mit dem Landkreis und der Stadt Traunstein. Auch zur vollen Zufriedenheit der Studierenden.” Aber hier spricht Köster noch ein Problem an, das die Studierenden in Traunstein umtreibt - Der Wohnraum. „Die pendeln oft aus Rosenheim nach Traunstein, weil sie dort keine Wohnung finden. Deswegen arbeiten wir mit aller Geschwindigkeit gemeinsam mit Stadt und Landratsamt daran, hier ein Studentenwohnheim errichten zu können.”

Wenn es nach Köster geht, soll das neue Wohnheim schon in einem Jahr fertig sein. Aber die Bausituation sei derzeit kompliziert, „aber zwischen ein und zwei Jahren sollte das machbar sein.”

Das „Ratschen“ zwischen den Unternehmern war das zentrale Element des Abends.

Bildung als Eckpfeiler für die Wirtschaft

Der Bereich Bildung erstreckt sich dabei vom Campus Chiemgau in die regionale Wirtschaft hinein. Besonders, wenn es um Praktika für die Studenten geht. „Das mit den Firmen muss noch wachsen”, sagt Köster. Das werde aber noch kommen. „Mit dem Forschungsimpuls, den der Landkreis geben will, werden wir, nachdem die Lehre, also die Ausbildung, steht, schauen, dass wir mit der Forschung und Entwicklung mit einem kleinen Forschungszentrum weiterkommen. Alles aber step by step.”

So will der Landkreis ein noch nie dagewesenes Bildungspaket auflegen. „Wir bauen die Berufsschule III neu, die Berufsschule I ist schon beschlossen und geht in die Umsetzung”, so Walch. Die Schulen seien gerade für die Handwerksbetriebe und die Mittelständler enorm wichtig. Dabei sollen noch zusätzliche Ausbildungswege im Chiemgau angesiedelt werden,  um Beruf und Bildung zum Markenkern der Region zu machen. In den nächsten Jahren will der Landkreis hier ungefähr 300 Millionen Euro investieren.

„Das Mindset und die Aufbruchsstimmung ist toll, und das in einer Zeit, wenn alle von Krise sprechen. Es ist bemerkenswert”, schließt Landrat Walch.

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