Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

75 Jahre Verfassungskonvent: Ilse Aigner bei Vorab-Führung

Herrenchiemsee: Einblick in die neue Ausstellung zum Verfassungskonvent – mit Ilse Aigner

Projektleiterin Dr. Uta Piereth (hinten) erklärt Ilse Aigner den Weg vom Verfassungskonvent zum Grundgesetz (vorne).
+
Projektleiterin Dr. Uta Piereth (hinten) erklärt Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Weg vom Verfassungskonvent zum Grundgesetz.

Der Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee feiert heuer sein 75-jähriges Jubiläum: Deshalb wird dort eine neue Ausstellung gezeigt. Vorab hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner eine exklusive Führung erhalten. Ein Blick hinter die Kulissen und warum die Politikerin einen Raum nicht sehen durfte.

Prien/Herrenchiemsee – „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ So lautet der erste Artikel des deutschen Grundgesetzes. Ein Satz, der für das gesellschaftliche Leben von enormer Bedeutung ist. Dass es ihn gibt, dazu hat der Herrenchiemseer Verfassungskonvent einen wesentlichen Beitrag geleistet. Denn bei dieser Versammlung auf der Herreninsel im Jahr 1948 wurden die Grundlagen für die deutsche Verfassung geschaffen.

Heuer feiert der Verfassungskonvent sein 75-jähriges Jubiläum und passend dazu öffnet im August im Augustiner-Chorherrenstift auf Herrenchiemsee eine neue Dauerausstellung. Sie trägt den Titel „Der Wille zu Freiheit und Demokratie. Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee 1948“. Vorab bekamen einige verantwortliche Beiräte sowie die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner einen exklusiven Einblick.

Die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner bekam eine exlusive Führung durch die neue Ausstellung zum Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee. Hier ist sie mit weiteren Verantwortlichen zu sehen.

Alte Ausstellung nicht mehr „angemessen“

„Damit wollten wir ihr einfach Danke sagen“, erklärt Projektleiterin Dr. Uta Piereth von der bayerischen Schlösserverwaltung. Denn Aigner hatte sich für eine Neugestaltung der Ausstellung eingesetzt. Die vorherige stammte aus dem Jahr 1998 und sei laut Aigner in die Jahre gekommen. Das hatte sie während der Landtagspräsidenten-Konferenz 2019 auf Herrenchiemsee festgestellt. „Dieses demokratiegeschichtlich so wichtige Ereignis wird nach heutigem Maßstab nicht mehr angemessen abgebildet“, so die Politikerin.

Deshalb hatte sie einen wissenschaftlichen Beirat eingeladen, der sich in die Planung eingebracht hat. Dieser unterstützte dabei die Bayerische Schlösserverwaltung, die eng mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit zusammenarbeitete. Mit der Organisation begonnen haben die Verantwortlichen im Jahr 2020.

Verschiedene Gruppen ansprechen

Nachdem sie und die weiteren Anwesenden mit einem Schiff auf die Herreninsel gebracht wurden, gab es die offizielle Begrüßung der Landtagspräsidentin. Anschließend führten die Verantwortlichen sie durch die einzelnen Ausstellungsteile und erklärten ihren Inhalt sowie die Eindrücke, die man den Besuchern damit vermitteln will.

Rupert Grübl, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (links) informiert Ilse Aigner (rechts) über den Sinn der Ausstellung

Rupert Grübl, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, wies zu Beginn darauf hin, dass man die Ausstellung nicht auf den chronologischen Ablauf des Ereignisses lenken will, sondern auf die einzelnen Themenbereiche. So war jeder Bereich einem speziellen Thema gewidmet. „Die Besucher sollen zudem was für das eigene Leben mitnehmen. Dabei wollen wir auch verschiedene Gruppen ansprechen.“

So wurde der Blick auf das Verfassungskonvent an sich gerichtet, ebenso der schwierige Weg zum Verfassungsausschuss geschildert oder die Aufteilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Erwartungen der Besatzungszonen erklärt.

Verständliche Vermittlung ist Herzensanliegen

In den meisten Räumen befanden sich auch interaktive Mitmachstationen, mit denen sich die Besucher in die Themen vertiefen können. „Damit sollen Demokratie und Verfassung nicht staubtrockene Themen werden“, sagte Grübl. Auch ein wichtiger Punkt für Aigner. Sie betonte, dass die Demokratie heute von vielen Seiten Angriffen ausgesetzt ist. „Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, dass die Werte unserer Verfassung allen verständlich vermittelt werden und aktiv ins Bewusstsein gebracht werden.“

Um weitere Abwechslung zu schaffen, werden die Besucher auch animiert, über Fragen nachzudenken, zum Beispiel „Wie stehe ich zum Grundgesetz?“. Bei ihrem Gesamtfazit sagte sie mit einem großen Lächeln: „Die Ausstellung war sehr inspirierend und ich wäre gerne noch länger da geblieben.“

Bei der Dauerausstellung zum 75-jährigen Jubiläum des Verfassungskonvent gibt es viele Mitmachstationen. Auch Ilse Aigner probierte sie aus.

Dennoch: In einen Raum ließ man sie nicht rein: Den Plenarsaal in dem der Konvent abgehalten wurde. „Wenn Sie bei der Eröffnung wiederkommen, sollen Sie ja noch eine Überraschung haben“, so Piereth mit einem großen Lachen, das Aigner auch erwiderte.

Die Dauerausstellung „Der Wille zu Freiheit und Demokratie. Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee 1948“ öffnet am 10. August im Augustiner-Chorherrenstift auf Herrenchiemsee. Genau an dem Tag, als die Versammlung im Jahr 1948 begann. Ein gesonderter „Tag der offenen Tür“ findet am 11. August statt.

Kommentare