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Traditionelle Show nur alle zehn Jahre

Seltenes Spektakel in Bergen: Trachtenverein begeistert mit Pfannenflickertanz

Gestandene Männer haben sich als Frauen herausgeputzt.
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Gestandene Männer haben sich als Frauen herausgeputzt.

Der Trachtenverein führte seinen zehnjährlichen Pfannenflickertanz auf. Zahlreiche Zuschauer genossen das Schauspiel, bei dem die Burschen des Vereins in traditionellen Gewändern durch die Stadt zogen.

Bergen – Nur alle zehn Jahre sind die Pfannenflicker in Bergen unterwegs und am Faschingssonntag durfte dieses seltene Ereignis des Pfannenflickertanzes von vielen Zuschauern bewundert werden. Die Burschen des Trachtenvereins Bergen begeisterten mit ihrem ausdrucksstarken, ungewöhnlichen Tanz.

Zehn Stationen

Mit Rufen, aber gesittet, paarweise und angekündigt von einem Reiter hoch zu Ross, zogen die Pfannenflicker durch Bergen, machten an zehn Orten in der Gemeinde Station, um die Zuschauer mit ihrem Tanz und ihrem Gesang zu begeistern. Dies gelang ausgesprochen gut, denn die jungen, ledigen Burschen in ihrem Trachtengewand hatten lange für diesen Auftritt geprobt. Natürlich waren sie für diesen seltenen Auftritt auch bestens vorbereitet.

Bärtig zeigten sich die Männer und ihr Tänzerinnen nicht immer dezent geschminkt. Bei so manchem feschen Mädel war nur schwerlich ein Bursch hinter der Verkleidung erkennbar. Der Pfannenflickertanz lässt sich bis 1909 zurückverfolgen und wurde seither in vielen Jahren Abstand am Faschingssonntag aufgeführt. Seit 1994 wird dieser uralte Brauch alle zehn Jahre gezeigt. Um möglichst nah an der Überlieferung des Brauchtums heranzukommen, gilt seit Anfang November der Barterlass für die Darsteller des männlichen Parts. Ein Rasieren ist verboten und dementsprechend lang waren die Bärte.

Der Brauch geht aber noch weiter, bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die Pest überwunden war und die Handwerker wieder von Dorf zu Dorf marschierten, die verängstigten Leute mit ihren lustigen Liedern und Tänzen aus den Häusern lockten. Wie bereits vor 115 Jahren, so führte die Gruppe der Pfannenflicker auch dieses Mal ein Bursche hoch zu Ross mit einem Helm auf dem Kopf an, um die Gruppe bei den jeweiligen Stationen anzumelden.

Begleitet wurden die Pfannenflicker von einem Wirt in historischem Gewand und Türkenmütze, Musikanten wie auch einer Kellnerin, natürlich ebenfalls ein junger Mann, ebenfalls historisch gewandet.

Mit Pfanne und Holzhammer bei der Sache.

Paarweise zogen die jungen Trachtler in den Kreis, setzten ihre hölzernen Werkzeugkisten in der Mitte ab, nahmen die Pfannen in die Hand und bearbeiteten diese im Takt zur Musik. Es folgten die Strophen des Pfannenflicker-Liedes und danach schnappten sich die Burschen ihr Dirndl und Tanzen wild drauf los.

Der Wirt sagte vorher die einzelnen besonderen Gesten an, wie „Läus abbeiteln, Ausspeim; Ohrfeign gebn und einige weitere derbe Liebkosungen. Die Freude am besonderen Tanz und an der Begeisterung der Zuschauer war den Trachtenburschen anzusehen.

Ein langer Tag

Aber es war auch ein anstrengender Tag, der am Morgen begann und bis in den Abend dauerte. Den letzten Tanz gab es direkt am Dorfplatz, dort mit Bewirtung an einigen Buden und Ausklang im Gasthaus, den sich die Burschen an dem nicht immer regenfreien Sonntag verdient haben.

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