Lärm, Sperrmüll, Autoleichen und soziale Probleme
„Ein Brennpunkt, ein Schandfleck“ - Ärger um Wohnblock am Traunreuter St.-Georgs-Platz
Von Lärm und Sperrmüll ist die Rede, von ausrangierten Autos und sozialen Problemen: ein Wohnblock am St.-Georgs-Platz stand im Zentrum der Debatte bei der Traunreuter Bürgerversammlung. Es wurde offen gesprochen - auch von Bürgermeister und Verwaltung.
Traunreut - „Ich muss jetzt dieses komische Gebäude mit den komischen Leuten ansprechen“, erhob sich bei der Bürgerversammlung vorige Woche ein Traunreuter und ergriff das Mikrofon. Vermutlich wussten da schon die meisten, worum es gleich gehen sollte: ein großer Wohnblock auf der Südseite des St.-Georgs-Platzes in Traunreut. „Da stehen 30 bis 40 Leute auf der Straße, wollen Geld haben. Bis 1 Uhr nachts wird die Musik aufgedreht und es stehen lauter abgemeldete Autos herum. Wird da was gemacht?“, wollte der Traunreuter wissen.
„Dieser Block verkommt zum Schrottplatz“
Für Bürgermeister Hans-Peter Dangschat ein bekanntes - und leidiges - Thema: „Wir kennen die Situation gut. Es gibt große Konflikte zwischen den Anwohnern. Dort wohnen die verschiedensten Menschen, das bringt soziale Schwierigkeiten.“ Für viele der Probleme sei in erster Linie die Polizei zuständig. Dangschat will unter anderem bei den Jüngsten ansetzen. Nach zweieinhalb Jahren wurde der Spielplatz am St.-Georgs-Platz jetzt wieder aufgebaut, in dessen Zentrum ein hübsches Klettergerüst steht. „Und wir sind auch dran, dass wir die abgemeldeten Autos wegbringen.“
„Ja, wir haben inzwischen schon mehrere Autos abschleppen lassen“, bestätigte Daniel Heller vom Ordnungsamt der Stadtverwaltung. Und was ist mit dem ganzen Müll rund um den Wohnblock? „Die anderen Häuser am St.-Georgs-Platz sind ja gepflegt, aber dieser Block verkommt zum Schrottplatz“, berichtete eine weitere Traunreuterin in der Bürgerversammlung. Alte Waschmaschinen, Sperrmüll, kaputte Fahrräder oder Einkaufswägen findet man rund um den heruntergekommenen Wohnblock. „Es schaut schlimm aus“, so die Traunreuterin.
Aus der Stadtverwaltung wird versichert: Man steht immer wieder mit dem Eigentümer des Mehrparteienhauses in Kontakt. „Er reagiert schon. Aber die Situation ändert sich dann schnell wieder“, so Daniel Heller. Beispielsweise habe der Eigentümer schon ein Hausmeister-Team kommen lassen, um Elektroschrott, Sperrmüll oder Essensreste rund um das Haus zu entsorgen. Auch große Sperrmüllcontainer wurden aufgestellt. „Aber manche Bewohner halten sich dort auch nicht so an die Mülltrennung“, drückt sich der Mann vom Traunreuter Ordnungsamt vorsichtig aus.
„Das ist ein Brennpunkt, ein Schandfleck“, sagt aber auch Heller - und aus Sicht des Ordnungsamtes eine einzige „Sisyphosarbeit“.
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