Wasserburger (41) wegen Vergewaltigung angeklagt
Im Tagebuch von missbrauchter Tochter: „Düstere Einträge - und immer wieder das Wort ‚Help!‘“
Über Monate soll ein Mann aus Wasserburg ein Mädchen schwer missbraucht und vergewaltigt haben - es ist seine eigene Tochter: Ab dem heutigen Donnerstag muss er sich vor dem Traunsteiner Landgericht verantworten.
Update, 14 Uhr – Düstere Tagebucheinträge
Immer wieder ist es interessant, über welche Wege ein Kindesmissbrauch den Weg zu den Ermittlungsbehörden findet. Im Falle der damals elfjährigen Wasserburgerin gab den Anstoß wohl ein Fernsehbericht über Missbrauch. Das berichtet jetzt eine Polizistin vor Gericht, die in dem Fall ermittelte. Nach der TV-Sendung habe sie ihrer besten Freundin erzählt, was sie mit ihrem Vater erleben musste.
„Drei oder vier Tage später sagte sie es dann auch ihrer Mutter. Am 2. Juni 2024 sind die beiden zur Wasserburger Polizei und erstatteten Anzeige“, so die Beamtin. Außerdem wird bekannt: Kurz nach den Taten, im Juli 2022, wurde wohl das Jugendamt eingeschalten. „Das Mädchen sagte, sie wolle wegen des Alkoholkonsums des Vaters nicht mehr zu ihm.“ So geschah es dann auch.
Übers Jahr 2023 habe es dann wieder „sporadische Besuche“ beim Vater gegeben. Aber ohne Übernachtungen. Dann der zweite Grund, der ausschlaggebend sein dürfte, dass sich das Mädchen öffnete: Im Juni 2024 war geplant, dass sie – erstmals nach dem Missbrauch – wieder ein ganzes Wochenende beim Vater verbringen soll. „Dann vertraute sie sich ihrer Mutter an.“
„Wir haben auch ein Tagebuch von dem Mädchen gefunden und ausgewertet“, berichtet die Polizistin. Auch wenn konkret vom Missbrauch da nicht die Rede war: „Es waren ganz düstere Einträge drin – und immer wieder das Wort ‚Help!‘“ Vor Gericht aussagen muss sie nicht mehr, weil der Angeklagte über seine Verteidiger heute bereits ein formales Geständnis ablegte. Die Verhandlung wird am 18. März um 9 Uhr fortgesetzt.
Update, 12.51 Uhr – Aussage des Wasserburgers (41) liegt vor
Nachdem die Anklage verlesen wurde, versuchte die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler, dem Angeklagten ins Gewissen zu reden: „Sie alleine entscheiden, wie der Prozess weitergeht.“ Denn wenn der 41-Jährige die Vorwürfe von sich weist, muss seine Tochter erneut vernommen werden. „Und sie ist psychisch angeschlagen“, so Aßbichler. Ist der Mann geständig, muss das Mädchen nicht aussagen.
Dann ziehen sich die Prozessbeteiligten zu einem Rechtsgespräch zurück, danach auch noch die Verteidiger Harald Baumgärtl und Walter Holderle mit ihrem Mandanten. Über anderthalb Stunden dauert es, bis die Verhandlung wiederaufgenommen wird.
Verteidiger Baumgärtl verkündet kurz und knapp: „Der Sachverhalt wird eingeräumt.“
Der Wasserburger gibt die Vorwürfe also zu, seine Tochter im Alter von zehn und elf Jahren immer wieder sexuell missbraucht zu haben.
Aber wie kamen die Taten ans Licht? Darüber werden gleich drei Polizistinnen Auskunft geben.
Update, 10.52 Uhr – Wasserburger soll eigene Tochter (11) vergewaltigt haben
Mit der Verlesung der Anklageschrift durch die Staatsanwaltschaft ist der Prozess inzwischen gestartet. Ob sie wollen oder nicht: Alle Zuhörer und Prozessbeteiligten hören dadurch all die schrecklichen und unappetitlichen Details aus der Anklage, die wir hier nicht genauer nennen werden.
Der Angeklagte ist 41 Jahre alt und lebt in Wasserburg. 2022 soll er seine leibliche Tochter mehrmals sexuell missbraucht und auch vergewaltigt haben. Von der Mutter des Mädchens lebt er getrennt.
Als die Taten passiert sein sollen, war das Mädchen zehn bzw. elf Jahre alt. Jedes zweite Wochenende sei sie beim Angeklagten gewesen, wo er mit seiner neuen Lebensgefährtin und seinen zwei Söhnen wohnt.
Die ersten Fälle im Frühjahr 2022 sollen sich immer im Keller des Angeklagten abgespielt haben. Zuerst habe man nur geredet, dann sollte sich das Kind ausziehen, damit der Wasserburger es abtasten konnte - „in sexuell motivierter Absicht“, wie die Staatsanwältin betont: „Er müsse überprüfen, wie sich die Geschädigte weiterentwickelt habe.“
Im Juli 2022 sei der 41-Jährige dann den nächsten Schritt gegangen, dass das Mädchen auch ihn habe anfassen müssen. Zusätzlich habe er einen Pornofilm dabei laufen lassen. Er habe das Mädchen auch zu gegenseitigem Oralverkehr und einem Zungenkuss gezwungen.
Immer habe er der Elfjährigen dabei gesagt, das alles sei normal – aber sie dürfe es auch keinem erzählen.
Die Anklage lautet auf Vergewaltigung, schwerer sexueller Missbrauch von Kindern und von Schutzbefohlenen. Sollte der Mann die Taten abstreiten, wird wohl auch sein Kind vor Gericht aussagen müssen.
Vorbericht – Tochter missbraucht und vergewaltigt? Wasserburger (41) vor Gericht
Wasserburg/Traunstein - Im Frühjahr 2022 soll es begonnen haben: Zuerst im Rahmen von Gesprächen im Keller, bei denen der 41-jährige Wasserburger den Körper seiner Tochter „untersuchte“, später zwang er sie laut Staatsanwaltschaft zum Oralverkehr oder zu einem Zungenkuss. Das Mädchen war damals zehn bzw. elf Jahre alt. Ab dem heutigen Donnerstag (6. März), 9 Uhr, wird vor dem Traunsteiner Landgericht gegen den Mann verhandelt.
Prozess um Vergewaltigung der eigenen Tochter in Wasserburg
Der Wasserburger lebte laut Staatsanwaltschaft getrennt von der Mutter des Mädchens. Die Tochter habe den Angeklagten aber regelmäßig besucht. Bei den Taten habe er seiner Tochter immer wieder gesagt, dass das „normal“ sei, sie es aber nicht weitererzählen dürfe. Angeklagt ist der 41-Jährige wegen schweren, sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen. Im Juli 2024 wurde er festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Zwei weitere Verhandlungstage sind am Landgericht vorgesehen, der 18. und der 20. März. wasserburg24.de wird aktuell aus dem Prozess berichten. (xe)