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Eröffnung machte Ende November mächtig Wind

Drei Monate Hells-Angels-Clubheim in Altenmarkt: Polizei und Bürgermeister ziehen Fazit

Ruhiger Platz für Hells Angels: Das neue Clubheim der Rocker in Altenmarkt an der Alz.
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Seit 23. November 2024 gibt es das Clubheim der „Hells Angels“ an der Traunsteiner Straße im Altenmarkter Ortsteil Grassach.

Große Aufregung im Ort, großer Einsatz der Polizei: Vor gut drei Monaten eröffnete der Motorrad-Club „Hells Angels“ ein Clubheim an der B304 bei Altenmarkt. Zeit für eine erste Zwischenbilanz: Wie viel Arbeit hat damit die Polizei? Gibt es Bedenken aus der Bevölkerung? Und welche Erfahrungen hat Bürgermeister Bierschneider gemacht?

Altenmarkt - „Was kommt da auf die Gegend zu?“, könnte man sich damals gefragt haben: Am 23. November vorigen Jahres eröffnete die Hells-Angels-Sektion „Chiemsee“ - sie selbst sagen „Charter“ dazu – plötzlich ein Clubheim in Altenmarkt. Nicht irgendwo versteckt, sondern direkt an der B304 im Ortsteil Grassach. Der Schriftzug „Angels Place Chiemsee“ an der Fassade ist für jeden bestens sichtbar, der von Stein nach Altenmarkt fährt.

Polizei: „Bis jetzt überhaupt keine Probleme“

Doch das erste Zwischenfazit der Polizei könnte nicht entspannter sein. „Bis jetzt gibt es überhaupt keine Probleme oder Zwischenfälle“, so Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd gegenüber chiemgau24.de. Freilich, zur Eröffnung an jenem 23. November war man gefordert und wollte Präsenz zeigen: Auf jeden der 100 Rocker kamen zwei Beamte. Eine Machete und mehrere Messer wurden sichergestellt. Aber seitdem – nichts mehr.

Wir haben eine Reihe von Personen im Blick und nach wie vor ein wachsames Auge“, so Sonntag. Eine lückenlose Überwachung gibt es aber nicht. Daher wisse die Polizei auch nicht, wie oft sich die „Hells Angels“ in Altenmarkt treffen und was genau im Clubheim vor sich geht. „Jetzt im Frühjahr wird es sicher wieder Motorrad-Ausfahrten und Feste geben. Aber das ist ja alles nichts Verbotenes“, so der Polizeisprecher.

Foto vom Polizeieinsatz zur Eröffnung des Hells-Angels-Clubheims in Altenmarkt im November 2024.

Bürgermeister schaute kurz nach Clubheim-Eröffnung selbst vorbei

Und was bekommt der Bürgermeister aus den Reihen seiner 4300-Einwohner-Gemeinde mit? „Die erste Aufregung hat sich gelegt“, sagt Stephan Bierschneider (CSU): „Alles ist ruhig und friedlich.“ Zusammen mit Gemeinde-Geschäftsleiter Herbert Lainer habe er die „Hells Angels“ kurz nach der Clubheim-Eröffnung an der Traunsteiner Straße besucht. Bierschneiders Fazit: „Wir kennen deren Führungskräfte jetzt persönlich und hatten ein normales, nettes Gespräch – wie man sich halt unterhält.“ Auch mit den Vermietern hatten wir bereits gesprochen: Sie bezeichneten die Männer als „anständige, hilfsbereite Burschen“.

Rund 15 Köpfe habe das Charter „Chiemsee“, hieß es in der Vergangenheit. Die hiesige Sektion gibt es bereits seit acht Jahren, nur war sie bisher eben ohne Heimstätte. Über genaue Mitgliederzahlen kann – oder will – die Polizei keine Auskunft geben. Das nächste Charter der „Hells Angels“ namens „Southgate“ ist in Töging. Auch dort gibt es ein Clubheim. „Zwischen den beiden Gruppen gibt es keine Konflikte oder Spannungen“, so Stefan Sonntag von der Polizei. Und die „Hells Angels“-Gruppe in Rosenheim wurde inzwischen offiziell aufgelöst.

Erst diese Woche Urteil gegen „Hells Angels“ in Altötting

Trotzdem: Der Polizeisprecher Sonntag zählt die Mitglieder zu einem „kritischen, problematischen Klientel“. Der frühere Präsident der Rosenheimer „Hells Angels“ wurde 2022 wegen Zuhälterei, Zwangsprostitution und Körperverletzung verurteilt. Rechtskräftig wurden acht Jahre Haft. Und erst am Mittwoch (12. März) wurden vier „Hells Angels“-Mitglieder am Amtsgericht Altötting verurteilt. Mit Knüppel und Schlagstock drangen sie in eine Disco und zettelten eine Schlägerei an. Die abschließenden Worte des Polizeisprechers: „Bei Straftaten werden wir konsequent einschreiten. Wir hoffen, die Situation in Altenmarkt bleibt so.“ (xe)

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