Stadtumgestaltung, Blumen und Kosten in Millionenhöhe
„Der große Tag“: Gartenschau-Prüfer in Tittmoning - Bürgermeister voller Hoffnung
Tittmoning will eine Landesgartenschau rund ums Jahr 2030: nun war die Jury zu Besuch. Es geht nicht nur um Blumen, sondern um die Weiterentwicklung der Stadt und viel, viel Geld - die Chancen stehen fifty-fifty.
Tittmoning - Das Konzept stand schon, aber am Freitag (15. Juli) kam es auf den Prüfstand: Die Jury der Bayerischen Landesgartenschau GmbH war zu Besuch in Tittmoning und machte sich ein Bild von der Salzachstadt. Es geht um die Bewerbung für eine der fünf Landesgartenschauen zwischen 2028 und 2032. Zehn Bewerberstädte sind für den Zeitraum noch im Rennen, sechs sprangen bereits ab - heißt: die Chancen, dass Tittmoning einen Zuschlag bekommt, stehen fifty-fifty. „Wir haben heute positive Signale bekommen und können wirklich zuversichtlich sein“, so Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU). Die Entscheidung fällt bis Ende August.
Landesgartenschau in Tittmoning? Entscheidung im August
Aus rund einem Dutzend bestand die Jury, um sich zentrale Orte Tittmonings und der geplanten Landesgartenschau anzusehen: das künftige Baugebiet „Am alten Bahnhof“, die Burg, der Klostergarten, der Schulsportplatz, der Stadtgraben, die Salzach-Au... dort, am Grenzfluss, soll auf 4,5 Hektar beispielsweise ein Natur- und Freizeitpark entstehen. „Das kann ein regionaler Anziehungspunkt werden“, hofft Bratzdrum. Viele Plätze und Grünflächen in der Stadt sollen wiederbelebt, aufgewertet oder öffentlich zugänglich gemacht werden. Vier bis fünf Monate würde die Landesgartenschau dauern.
„All die Projekte lassen sich nur dann realisieren, wenn wir die Landesgartenschau bekommen. Denn nur so kriegen wir die Fördergelder dafür“, betont Tittmonings Bürgermeister. Die Kosten für den Bau der Anlagen schätzt man auf 6,2 Millionen Euro, der Eigenanteil der Stadt liege bei 1,3 Millionen. Zusätzlich kommen die Durchführungskosten dazu (Personal, Stände, Organisation etc.), die mit 5,5 Millionen Euro veranschlagt werden, von denen Tittmoning gut die Hälfte selbst tragen muss. Die „Fixkosten“ der Stadt liegen also bei insgesamt 4,2 Millionen Euro.
„Wir haben den Rückhalt der Bevölkerung, das ist entscheidend“
Mit den laufenden Einnahmen während der Landesgartenschau, zum Beispiel Eintrittsgelder, hofft Bratzdrum, unterm Strich auf eine schwarze Null zu kommen. Bis zum Jahr 2030 sollen aber Rücklagen gebildet werden, auch eine Verschuldung werde aber unter Umständen notwendig. Das wäre aber wohl auch ohne Landesgartenschau der Fall, argumentiert die Stadtverwaltung im Internet, denn dann bekäme die Stadt für ihre Projekte weniger Fördergelder.
„Wir haben den Rückhalt der Bevölkerung, das ist entscheidend“, ist sich Bratzdrum sicher. Alles zur Landesgartenschau habe der Stadtrat nicht am „grünen Tisch“ oder im Hinterzimmer ausgearbeitet, sondern immer offensiv und transparent mit den Bürgern. „Wasser verbindet“ sei das Motto für die Tittmoninger Landesgartenschau. „Wir wollen zum Beispiel den südlichen Burgfeldgraben an die Oberfläche holen“, so Coralie Gmür vom beauftragten Planungsbüro „mahl gebhard konzepte“. Es gehe aber auch um den langfristigen Nutzen der sogenannten Daueranlagen für die Bürger.
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