Zusammenhalt bei grenzübergreifendem Manöver
Alles für den Notfall: Wie Bergretter aus Reit im Winkl und Kössen den Ernstfall proben
Die Bergrettung Kössen und die Bergwacht Reit im Winkl übten das gemeinsame Vorgehen einer Rettung in schwierigem Gelände. Einsatzgebiet für das Übungsszenario war der Hausbachfall-Klettersteig, der bei Kletterern sehr beliebt ist.
Reit im Winkl – „Unfall im Hausbachfall-Klettersteig – verunfallte Person hängt im Klettergurt“, so hieß das Übungsszenario bei einer Gemeinschaftsübung der Bergwachtbereitschaft Reit im Winkl und der Bergrettung Kössen. Auf den Gemeindegebieten der beiden benachbarten Orte gibt es laut Bergwacht verschiedene „gemeinsame“ Einsatzgebiete, weshalb eine gute Zusammenarbeit sinnvoll und auch notwendig sei.
Beim Hausbachfall-Klettersteig in Reit im Winkl, dem ersten TÜV-geprüften Klettersteig Deutschlands, gibt es einen kurzen Zustieg. Dies erhöht die Beliebtheit, löst aber des Öfteren Einsätze bei der Bergwacht aus. Bei der Übung galt es, die angenommene verunfallte Person im oberen Teil des Klettersteigs zunächst nach unten in das Bachbett des Hausbachfalls zu retten und von dort in der Gebirgstrage nach oben zum Fußgängersteig zu befördern.
Bei Notfällen ist Drohne im Einsatz
Dazu mussten zunächst sichere Standplätze aufgebaut werden. Es folgte die Erstversorgung des „Verletzten“ und dessen Ablassen zur bereitliegenden Gebirgstrage. Der „Verunglückte“ wurde in den Bergesack gelegt und damit in der Gebirgstrage gelagert. Mittels Flaschenzug ging es nach oben zum Steig und auf diesem nach unten zum Bergwacht-Rettungsfahrzeug in der Nähe der Kriegerkapelle.
Zum Einsatz kam auch die Drohne der Bergrettung Kössen, der einzigen Ortsstelle mit Drohne im dortigen Bezirk, von der aus das beiliegende Bild aufgenommen wurde.
Bei der Abschlussbesprechung mit Organisator Michael Mayer von der Bergwacht Reit im Winkl und Ausbildungsleiter Tom Kitzbichler von der Bergrettung Kössen sowie den Einsatzleitern Sepp Hauser und Joe Schwentner sprachen diese von einem sehr zügigen und sicheren Übungsablauf. Bereitschaftsleiter Sepp Heigenhauser und Ortsstellenleiter Michael Fahringer betonten die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit.
Arbeitsintensives Jahr für Mitglieder
Noch während der Übung mussten einige Bergwachtler zu einem realen Notfall am Dürrnbachhorn ausrücken. Bei der abschließenden Brotzeit kam zur Sprache, dass der vergangene Sommer sehr einsatzintensiv für die Reit im Winkler Bergwacht war. Zahlreiche Wander- und Mountainbikeunfälle sowie Einsätze wegen Herz- und Kreislaufproblemen waren zu bewältigen. Es gab sieben Hubschraubereinsätze und leider auch Todesfälle.