Rufbus in der Region
Bergener Rufbus-Projekt: Wird „Traudl“ bald „Rosi“ ergänzen?
Bürgermeister Stefan Schneider informiert über Bergener Rufbus-Projekt. In den kommenden zwei Monaten soll der Gemeinderat einen Beschluss fassen.
Bergen – Die elf Gemeinden im Landkreis Rosenheim, die bereits den Rufbus „Rosi“ seit Mai vergangenen Jahres anbieten, zeigen, wie das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs erweitert werden kann. Seit einigen Monaten wird auch im Landkreis Traunstein von einigen Gemeinden am Chiemsee sowie im Achental über einen Rufbus diskutiert. Wie Bürgermeister Stefan Schneider in der Gemeinderatssitzung bekannt gab, soll diese Absicht nun in einer Versammlung mit allen Gemeinderäten der interessierten Gemeinden diskutiert werden. Vorab aber berichtete er über den Stand in Sachen Rufbus „Traudl“.
Buchungsanfragen werden gebündelt
Mobilität muss in den Gemeinden neu gedacht werden. Carsharing ist für alle interessant, die einen Führerschein besitzen und weitere Strecken zurücklegen müssen. Doch wer nur kurze Strecken fahren muss, kein Auto besitzt, muss auf den öffentlichen Nahverkehr mit festen Fahrzeiten zurückgreifen. Bei einem Rufbus, wie beim Rufbus Rosi, dass seit eineinhalb Jahren erfolgreich im Landkreis Rosenheim kursiert, kann die Fahrt entweder telefonisch oder in der APP gebucht werden. Die Buchungsanfragen werden dann gebündelt und die Strecken so gelegt, dass oftmals mehrere Passagiere den Rufbus nützen können. Laut Bürgermeister Schneider haben sich die Bürgermeister der benachbarten Gemeinden das Konzept angesehen und überdenken ein Verkehrskonzept „Traudl“. Jede Kommune entscheidet dann für sich, ob eine Teilnahme an dem Verkehrskonzept sinnvoll ist.
Laut derzeitigem Sachstand interessieren sich die Achentalgemeinden, wie auch die Gemeinden am Chiemsee im Landkreis Traunstein und weitere für diesen Rufbus. Zahlen und Budget können noch nicht bekanntgegeben werden, dies hänge von der Zahl der teilnehmenden Gemeinden ab und müsse zudem ausgeschrieben werden.
„Wir sind im Teilnehmerfeld ein Randgebiet“, so Schneider. Bislang habe man eine gute Anbindung an Traunstein und wochentags fährt fast jede Stunde ein Bus. Im Landkreis Rosenheim fahren bislang fünf E-Ruffahrzeuge. 85 Prozent der Anfragen erfolgen über die App. Die restlichen Buchungen werden telefonisch angefragt.
Kombiniert werden soll dieser Rufbus mit dem öffentlichen Nahverkehr und so werden auch öffentliche Haltestellen bedient. Was den Rufbus zusätzlich auszeichnet, sind weitere Haltepunkte, die das Netz öffentlicher Bushaltestellen erweitern. Zu den Betriebszeiten berichtete der Rathauschef, dass der Rufbus täglich von 7 bis 22 Uhr unterwegs sein soll. Für Nachtschwärmer dürften die Zeiten am Freitag bis drei Uhr nachts und samstags sogar bis 5 Uhr interessant sein.
Ob ein späterer Einstieg in das Konzept möglich sei, interessierte Monika Mitterer (Grüne Liste). Laut Schneider müsse die Ausschreibung konkret sein. Was ihm jedoch abgehe, sei eine Anbindung nach Traunstein. Ebenfalls von Nachteil sei, dass dieser Rufbus dann nicht über die Landkreis-Grenze fahre. Gefördert werde der Rufbus von der Regierung und vom Landkreis.
Beschluss bis November
Gleichwohl informierte Schneider über die Tarife, die beim Rufbus Rosi gelten. Hier werde für eine Fahrt innerhalb von vier Kilometern 2,50 Euro, bis acht Kilometer 3,50 Euro, bis 10 Kilometer 4,50 Euro und ab 10 Kilometer Entfernung sechs Euro pro Person verlangt. Kinder und Schwerbehinderte fahren kostenlos. „Und Rosi hat richtig gute Zahlen“, so betonte Schneider. Ob die Gemeinde an dem Konzept teilnimmt, entscheidet der Gemeinderat. Ziel sei es, so Schneider, diesen Beschluss in den nächsten zwei Monaten zu fällen.