Autorin aus Übersee zwischen Gemüse und einem Island-Kinderbuch
Was bedeutet Árslok und wer ist Bambus-Björn?
Eigentlich schreibt die 46-Jährige aus Übersee Beiträge über schneckenresistentes Gemüse oder über den Zuschnitt von Erdbeerblättern. Doch seitdem Bambus-Björn in ihrem Leben auftauchte, ist alles anders.
Übersee – Seit 2007 wohnt Corina Steffl im Achental. „Ich habe einen gebürtigen Überseer Unterlandler geheiratet“, berichtet die 46-Jährige, die ursprünglich aus dem Wittelsbacher Land stammt und ihre neue Heimat „umverschämt schön“ findet. „Der See ist natürlich mein Lieblingsort und die Berge und der Tüttensee und die Filzen....ach mei...“, seufzt sie, als könnte die Aufzählung kein Ende nehmen.
Im März erscheint der Band im Buchhandel
Steffl hat eine ungewöhnliche Berufskombination. Sie absolvierte zunächst ein Studium zur Agraringenieurin und dann zur Fachjournalistin. „Ich konnte mich nie entscheiden zwischen Deutsch und Biologie, zwischen Buch und Pflanze. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, erläutert sie. Beruflich ist sie feste Redakteurin bei der Biogarten-Zeitschrift „kraut & rüben“, die im dlv Verlag erscheint. Nebenher arbeitet sie auch noch als Lektorin für Gartenratgeber und Autorin für Beiträge in der gärtnerischen Fachpresse. Dort erscheinen Artikel zu „schneckenresistentem Gemüse“ oder „Warum soll man Erdbeerblätter schneiden?“
Einem neuen Feld zugewandt
Nun hat sich die sprachgewandte Achentalerin einem ganz neuen Feld zugewandt und ein Kinderbuch über Island geschrieben. „Das Buch ist ein sehr aufwendig und künstlerisch illustriertes Sachbuch und gleichzeitig der Start einer Länderreihe beim Münchner Verlag ArsEdition. Es bietet zu den eindrucksvollen Bildern interessante und lustige Fakten zu vielen Bereichen und spricht damit hoffentlich sowohl Kinder als auch deren Eltern an“, erläutert Corina Steffl. Im März wird der Band im Buchhandel zu kaufen sein.
Steffl hatte sich mit Probetexten beim Verlag beworben und ist dann ausgewählt worden. Das passt zu einer weiteren Leidenschaft der 46-Jährigen: „Island ist faszinierend und sehr besonders, es hat viel Spaß gemacht, sich ins Thema einzulesen und einzuarbeiten. Neben den Büchern und der Natur hat es mir nämlich noch die ganze Welt angetan. Ich habe furchtbar Fernweh und war früher sehr viel mit dem Rucksack reisend unterwegs“, erzählt sie begeistert. Ihr kommt zugute, dass sie als Fachjournalistin umfassende oder komplizierte Themen kurz und vereinfacht zusammenfassen und darstellen kann, ohne sie zu verfälschen.
Weitere Nachrichten aus dem Chiemgau lesen Sie hier
Die beiden Kinder der Journalistin sind es gewohnt, dass Bücher herumliegen; beim Island-Buch haben aber einige Aspekte ihr besonderes Interesse geweckt. „Am besten gefallen haben ihnen die Seiten zu den Trollen, den Papageientauchern und die Fakten zur isländischen Sprache.“ Steffl macht ein Beispiel: „Wissen Sie, was ein Bambus-Björn ist?“ Die OVB-Heimatzeitungen müssen passen. „Ein Pandabär!“ Und wir mochten auch nicht raten, was wohl „Árslok“ bedeutet. Es war glücklicherweise nicht, was wir vermuteten. Es heißt „Jahresende“.
Texte für eine Ausstellung
Corina Steffl kann sich gut vorstellen noch weitere Kinderbücher zu schreiben. „Ich habe schon ein paar Ideen parat, aber dieses Mal sollte es eigentlich nichts Sachliches werden, sondern etwas Spannendes und Lustiges“, skizziert sie ihre Ideen. „Oh je, die Popcornmaschine der Ideen in meinem Hirn springt schon wieder an“, seufzt sie. „Meist mangelt es mir nämlich an der Zeit, alles umzusetzen, was mir so einfallen würde.“ Aktuell arbeitet sie an den Texten für eine Ausstellung zu Blüten und Blumen im Botanischen Garten München mit, lektoriert Gartenbücher für den Dorling Kindersley Verlag in München und schreibt vor allem Beiträge für „kraut & rüben“.
Eine Perspektive für den Sommer
Aber auch der eigene Garten kommt bei Corina Steffl zu seinem Recht. „Jede Menge Gemüse, Obst, Blumen, Gehölze, Kräuter, alles wächst bei uns auf etwa 1500 Quadratmetern inklusive Gewächshaus. Dieses Jahr bepflanzen wir eine große Fläche vor dem Haus mit verschiedenen Melonen und Kürbissen sowie Sonnenblumen. Da hatten wir sonst immer Blumenwiesenmischungen ausgesät, für die der feuchte, tonlastige Boden aber einfach zu fett ist“, berichtet Steffl. „Wir magern ihn jetzt mit dem stark zehrenden Fruchtgemüse ab und lockern den schweren Boden mit den tiefen Wurzeln der Sonnenblumen“, erläutert sie. In den trüben Januartagen ist das eine erfreuliche Perspektive für den Sommer.