„Hier fehlt die Windstärke“
Windräder in Ramerberg? Das sagt die Gemeinde zu den Regierungs-Plänen
Windräder für Ramerberg? Jede Region muss 1,1 Prozent ihrer Fläche als Vorranggebiet für Windenergie-Anlagen festlegen. Auch in Ramerberg ist nun ein Vorranggebiet ausgewiesen. Wie die Gemeinde darauf reagiert.
Ramerberg/Rott – In der jüngsten Sitzung des Ramerberger Gemeinderats hat das Gremium über die „Festsetzung eines Vorrang-Gebiets für Windenergie-Anlagen“ beraten. Im bisherigen Regionalplan sind die beiden Gemeinden Rott und Ramerberg als „Ausschlussgebiet für Windkraftanlagen“ festgelegt. Das hat sich mit der Fortschreibung des Konzepts geändert. Dort wird nun für Rott und Ramerberg das Vorrang-Gebiet „W112“ festgelegt.
Aufgrund der Unschärfe des Lageplans des Regionalplans kann das dargestellte Vorranggebiet laut der Kommune nicht parzellenscharf zugeordnet werden. Es wird eingegrenzt durch die Ortsteile Oberlohen und Höhenrain in der Gemeinde Rott und den beiden Ortsteilen Schwarzöd und Berg in der Gemeinde Ramerberg. Dabei handele es sich um eine Waldfläche mit einer Größe von 18,3 Hektar. Eine flächenmäßige Aufteilung zwischen den Rott und Ramerberg sei laut Verwaltung nicht vorgenommen worden. Aufgrund der Kartendarstellung dürfte der Großteil des Vorranggebietes im Gemeindebereich von Rott liegen.
Auch der Rotter Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung bereits über das Thema beraten. Die Kommune äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der geplanten Vorrang-Gebiete. Für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde sei zur Sicherstellung der Wasserversorgung die Ausweisung eines zusätzlichen Wasserschutzgebietes erforderlich. Dieses könnte im Widerspruch zur Errichtung von Windenergieanlagen stehen, war die Sorge. So stimmte das Gremium unisono dafür, der zuständigen Behörde mitzuteilen, dass im Vorrang-Gebiet die Ausweisung eines Wasserschutzgebietes geplant ist.
Bis zum 6. Juni gibt es für die Verwaltung die Möglichkeit, sich dazu zu äußern. Dasselbe gilt für Ramerberg. Bauamtsleiter Peter Pertl erklärte in der Sitzung, dass jede Region 1,1 Prozent Fläche als Vorrang-Gebiet ausweisen müsse. Er verwies ebenfalls auf das geplante Wasserschutzgebiet. Er schlug vor, dass die Verwaltungsgemeinschaft eine gemeinsame Stellungnahme verfassen und der zuständigen Behörde zukommen lassen soll. Pertl zweifelte grundsätzlich daran, ob Windräder in Ramerberg möglich seien. „Hier fehlt die Windstärke“, meinte er.
Gemeinsame Stellungnahme geplant
Rupert Riedl (UWR) fragte nach, ob das geplante Wasserschutzgebiet den Bau der Windräder nicht blockieren würde – beziehungsweise andersrum. Diese Frage konnte Pertl nicht beantworten. Das Gremium war einstimmig dafür, eine gemeinsame Stellungnahme mit Rott zu verfassen und auf das geplante Wasserschutzgebiet hinzuweisen, das laut Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR) „in unmittelbarer Nähe“ des vom Regionalplan festgelegten Vorrang-Gebiets für die Windräder sei.
