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Wildvogelhilfe Edling: „Finden kein Futter mehr“

Lebensgefahr für Schwalben durch Kältesturz und Dauerregen: So können Sie helfen

Mit vielen entkräfteten Schwalben hat die Wildvolgelhilfe Roßhart in Edling derzeit zu tun.
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Mit vielen entkräfteten Schwalben hat die Wildvogelhilfe Roßhart in Edling derzeit zu tun.

Der Dauerregen in der Region macht Mensch und Natur zu schaffen – besonders betroffen sind Schwalben. Die Wildvogelhilfe Roßhart bei Edling schlägt Alarm: Die Zugvögel sind eigentlich auf dem Weg nach Süden, jetzt drohen sie aufgrund des nasskalten Wetters zu verhungern.

Edling – Der Dauerregen in der Region bringt nicht nur den Einsatzkräften Arbeit, auch Tierschutzvereine, wie die Wildvogelhilfe Roßhart bei Edling, haben derzeit alle Hände voll zu tun. Tag und Nacht päppeln die Vogelretter im Moment Schwalben auf, denn diese leiden derzeit besonders stark unter dem nasskalten Wetter. Sie drohen zu verhungern.

„Im Moment haben wir um die hundert Schwalben hier“, erzählt Patrick Mittermaier, Erster Vorsitzender der Vogelhilfe. „Wirklich ungewöhnlich für diese Jahreszeit“. Wie viele Vögel genau zurzeit bei ihnen Unterschlupf gefunden habe, könne er gar nicht sagen. Einige Vögel habe der Verein auch zur Wildtierhilfe Amerang gebracht, die sich bereit erklärt habe, auszuhelfen.

In Edling werden zurzeit viele, viele Schwalben wieder aufgepäppelt.

Das Problem: Im Gegensatz zu anderen Vögeln würden Schwalben ihre Beute nicht vom Boden aufpicken. Stattdessen würden sie im Fliegen Insekten fangen und ihren Schnabel als Trichter nutzen. „Jetzt, mit dem Kältesturz und dem Dauerregen, haben sich die Insekten aber zurückgezogen. Das heißt, die Schwalben finden kein Futter mehr“, so Mittermaier.

Die Tiere müssen per Hand gefüttert werden

Viel Arbeit also für die Wildvogelhilfe, die jede einzelne Schwalbe per Hand füttert. Denn das Futter einfach hinstellen, das würde nichts bringen. „Das nehmen die Schwalben nicht“, erzählt Mittermaier. Händisch müssen den Schwalben also die Heimchen, eine Grillenart, zugeführt werden und das alle paar Stunden. „Wir sind nonstop am Füttern“, sagt Mittermaier. Zehn Heimchen pro Stunde und pro Vogel seien nötig, um die oft stark abgemagerten Tiere wieder aufzupäppeln. Die kleinen Zugvögel hätten einen sehr hohen Stoffwechsel, oft würden ein, zwei Stunden den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. „Wenn man einen aufgeplusterten Vogel am Boden sieht, dann kann man davon ausgehen, dass er ohne Hilfe innerhalb von ein paar Stunden verhungern wird“, sagt Mittermaier.

An die hundert Schwalben tummeln sich derzeit bei der Wildvogelhilfe.

So viele Vögel wie möglich zu retten, sei das Ziel, sagt Mittermaier. Ab Mittwoch (18. September) wenn der Regen nachlasse und die Tiere ihr Idealgewicht – 14 bis 15 Gramm bei einer Mehlschwalbe und 17 bis 18 Gramm bei einer Rauchschwalbe – erreicht hätten, sollen die Tiere wieder freigelassen werden, um ihre Reise Richtung Süden fortzusetzen, so Mittermaier.

Die Zugvögel befinden eigentlich auf dem Weg in Richtung Süden.

So können Sie den Vögeln helfen

Auch der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) meldet, dass derzeit tausende Mehlschwalben aufgrund des Dauerregens in Gefahr seien. „Sie finden keine Nahrung, frieren, ihr Federkleid ist durchnässt und zu schwer, um sich in der Luft zu halten. Tausende Tiere fallen nun vor Erschöpfung fast tot vom Himmel“, heißt es in einer Pressmitteilung. Wer einen Vogel findet, soll möglichst Wärme spenden. Körperwärme mit 38 Grad Celsius sei geeignet. Man könne die Schwalben also länger in der Hand halten oder sie in einem Karton mit Luftlöchern auf eine Wärmeflasche bis maximal 40 Grad Celsius stellen.

Zudem sollte der Raum sollte verdunkelt sein, denn sobald die Schwalben wieder munter werden, würden sie ziellos umherflattern und könnten gegen Fenster oder Wände prallen. Wer Schwalben auf Fenstersimsen oder Hausvorsprüngen sitzen sieht, sollte die Tiere nicht stören und vertreiben, denn sie suchen Schutz vor Regen, so der LBV. Von einer eigenständigen Fütterung rät der Verein ab, da ein spezielles Futter, wie zum Beispiel Heimchen benötigen würden.

Eine artgerechte Versorgung stellt unter anderem die Wildvogelhilfe Edling sicher. Wer einen Vogel findet, kann sich an den Verein in Roßhart 1, 83533 Edling, unter der Telefonnummer 0151 -74 25 76 23 wenden.

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