In Flintsbach gibt es seit 130 Jahren ein Faschingstreiben. Auch den beiden „Tollitäten“ liegt die Faschingstradition in den Genen: Sophias Vater war als Faschingsprinz im Jahre 1991 in Amt und Würden. In dem Jahr, in dem fast alle Faschingsbälle wegen des Golfkriegs abgesagt wurden. In Flintsbach fanden aber die Bälle statt und so fand sich der ganze Landkreis beim dortigen Schwaiger Wirt ein. Florians Vater gab dann im Jahre 1995 den Faschingsprinzen und war danach als Gardechef aktiv. 

Gemeinderat, Feuerwehrmann, Bergfex

Florian ist schon immer sehr aktiv am Gemeinde- und Vereinsleben in Flintsbach beteiligt. So sitzt der engagierte Zimmerer, der bei seinem Onkel im Betrieb arbeitet, auch im Gemeinderat. Bei der Feuerwehr Fischbach gibt er als zweiter Kommandant und Kassier den Ton an.  Zu seinem liebsten Hobby, dem Berggehen, kommt er in der letzten Zeit aufgrund der Vorbereitungen für die Faschingssaison leider kaum mehr.

Schauspielerin, Marketenderin, Tänzerin

Auch Sophia ist bei vielen Aktivitäten im Dorf dabei. So ist sie Theaterspielerin beim Volkstheater Flintsbach und hatte 2018 die Hauptrolle inne bei ‚Romeo und Julia in den Bergen‘. Außerdem ist sie bei Dorffesten als Marketenderin der Musikkapelle für Hochprozentiges verantwortlich. Praktischerweise ist ihr liebstes Hobby ohnehin das Tanzen, so war die Vorbereitung auf ihre Rolle als Prinzessin eine leichte Sache.

Gegenseitig Ausreden geliefert

Die beiden sind privat kein Paar, aber sie kennen sich schon lange. So konnten sie sich auch gegenseitig Tipps geben, was die Ausreden betraf, mit denen die beiden ja Freunde und Familie bei den vielen Trainingsabenden versorgen mussten, denn alle Vorbereitungen sind ja bis zum Faschingsauftakt am 11. 11. absolut geheim.

Mit dem Apachen-Pub gegen alle Widerstände

Beinahe hätten gestiegene Auflagen der Faschingsgilde einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Denn unter anderem wegen einer Verschärfung der Brandschutzverordnung hätten die Bälle, wie der Krönungsball, der Mottoball und der Gildeball nur unter starken Einschränkungen in der Gaststätte Schwaigerwirt stattfinden können, wie bisher. Nur 160 Menschen wären aktuell zugelassen, während man etwa 400 bis 500 erwartet.

So musste also Plan ‚B‘ entwickelt werden. Passend zum Wilden Westen baute der Faschingsverein Flintsbach-Fischbach extra für die Faschingszeit eine rustikale Hütte auf dem Sportplatz der Gemeinde auf. „In unser Apachen-Pub passen auf 700 Quadratmetern 400 Sitzplätze und jede Menge Stehplätze rein“, verrät Faschingsprinz Florian. „Wir sind nicht nur der Gemeinde sehr dankbar für ihre Unterstützung, sondern auch den vielen Aufbauhelfern, die in rund 1000 Arbeitsstunden unentgeltlich unseren Saloon so toll hergerichtet haben.“

Wie schon bei den letzten Krönungsbällen heizt auch diesmal die Gruppe ‚Viertakt‘ dem Publikum ordentlich ein. Ebenso ist für eine exzellente Bewirtung gesorgt, denn das angrenzende Sportheim, dessen Küche für die Verpflegung verantwortlich ist, ist bekannt für vorzügliches Essen.

Die Faschingsspinner des neugegründeten Faschingsvereins Flintsbach-Fischbach e.V. freuen sich sehr auf den Krönungsball am Samstag, 7. Januar, und die folgenden Bälle. Karten für das Spektakel des Krönungsballes gibt es an der Abendkasse. Bei Interesse an einem Auftritt der Garde kann man sich an den Präsidenten der Faschingsgesellschaft wenden unter praesident@fasching-bleib-do.de