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Besondere Lösung auf dem Sportplatz

Traditionsgesellschaft mit Platzproblemen: So will die Gemeinde Flintsbach den Fasching retten

Der Beweis einer langen Tradition: Die Übergabe wahrer Faschingsschätze
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Der Beweis einer langen Tradition: Am Kirtamontag, im Oktober, trafen sich Ehrenpräsident Georg Krapfl (links), der amtierende Präsident der Faschingsgesellschaft Flintsbach-Fischbach Franz Astner Junior (rechts) und der Erste Bürgermeister Stephan Lederwascher, zur Übergabe der Faschingsschätze zur sicheren Aufbewahrung im Flintsbacher Rathausarchiv.

Der Fasching hat in der Gemeinde Flintsbach große Tradition. Seit rund 130 Jahren prägen Krönungsball, Umzug und Starkbierfest die Narrenzeit. Doch kurz vor dem Auftakt am 11. November ist der Fasching in Gefahr. Um ihn zu retten, braucht die Gesellschaft nun eine außergewöhnliche Lösung. 

Flintsbach - Der Auslöser für die Misere von Franz Astner, Präsident der Faschingsgesellschaft Flintsbach, sind die gestiegenen Auflagen: „Im Durchschnitt kommen rund 400 bis 500 Leute zu unseren Faschingsveranstaltungen. Mit den Brandschutzauflagen dürften wir aber nur noch 160 Leute beim Schwaigerwirt zulassen.“ Bis 2019 konnte die Gilde durch eine Sondergenehmigung und einen extra eingerichteten Fluchtweg die Anforderungen noch erfüllen. Doch durch eine erneute Verschärfung der Regularien habe die Gesellschaft nun keine Chance mehr, die geplanten Events beim Wirt zu veranstalten. 

Fasching in Flintsbach gefährdet

Die große Flintsbacher Tradition mit zahlreichen Bällen gerät dadurch in Gefahr. Denn nicht nur die Räumlichkeiten stehen auf einmal nicht mehr zur Verfügung. Auch die wegfallende Versorgung mit Essen und Getränken durch den Schwaigerwirt treffe die Faschingsgesellschaft sehr. 

Seit einiger Zeit arbeitet die Gesellschaft daher an einer Alternative, um die Tradition aufrechtzuerhalten. „Wir haben uns eine Hütte gemietet, die wir auf dem Sportplatz der Gemeinde aufstellen können”, berichtet Astner. Mit einem Raum von 500 Quadratmeter biete diese genügend Platz, um alle Beteiligten unterzukriegen. „Das Ganze kann man sich im Stil der Tatzelwurm-Hütte auf dem Rosenheimer Herbstfest vorstellen”, beschreibt der Präsident. Mit genügend Ausgängen, integrierten Toiletten und einem Nebengebäude inklusive Bar ist der Flintsbacher guter Dinge, den Fasching nach der Corona-Zwangspause wieder aufleben lassen zu können. 

Fasching vor der Pandemie: Der Flintsbacher Faschingszug 2019 mit Prinz Tobias Geiger und Prinzessin Julia Denk auf dem Prinzenwagen.

Damit das alles wie geplant funktioniert, bedarf es jedoch eines großen organisatorischen sowie finanziellen Aufwandes. „Wir müssen alle mithelfen, um das zu stemmen”, sagt Astner. Für die komplette Organisation, inklusive Bewirtung, kalkuliere er so viel, wie über Eintritt und Gastronomie wieder eingenommen werden könnte - im Optimalfall. 

Bei einem solchen Großprojekt ist es für Astner wichtig, den „enormen Rückhalt” der gesamten Gemeinde zu spüren. „Hier halten alle zam“, betont er mit Blick auf die bisher so gut laufende Organisation. 

Die erste Werbefahrt für den Fasching 1935. Damals noch am Faschingsmontag fuhren zwei Lastwagen durch die Region und propagierten den größten Faschingszug des Inntals.

Die ausnahmslos große Unterstützung beim Thema Fasching bestätigt auch Bürgermeister Stephan Lederwascher: „Ich finde es bemerkenswert, wie sich die Faschingsgesellschaft bei uns einsetzt. Die Tradition ist bei uns sehr groß, weshalb ich hoffe, dass trotz der Umstände alles so funktioniert, wie geplant“, sagt der Rathauschef, der früher selbst im Elferrat saß. Da der Sportplatz im Winter nicht so stark genutzt wird, könne das Gelände von der Gemeinde für die Hütte zur Verfügung gestellt werden. „Da unterstützen wir natürlich, wo wir können”, meint Lederwascher. 

Den in diesem Zusammenhang erneut diskutierte Neubau einer Turnhalle sieht der Bürgermeister jedoch nicht als dauerhafte Lösung für das Platzproblem der Faschingsgesellschaft. „Da die Halle dann vor allem von der Schule belegt wäre, müsste man immer wieder alles aus- und wieder einräumen.” Das wäre demnach ein weiterer, zusätzlicher Aufwand für den die Gesellschaft, die nun ohnehin schon so viel zusätzliche Arbeit hat. 

Auch Astner wäre es lieber, eine dauerhafte Lösung zu finden, die mit weniger Aufwand verbunden ist. „Wenn das dieses Jahr gut klappt, könnten wir überlegen, uns selbst eine solche Hütte zu kaufen, die wir dann flexibel aufstellen können, wenn wir sie brauchen.”

Bälle, Umzug und Mehr: Die Termine der Faschingsgesellschaft Flintsbach

Krönungsball 07.01.2023

Mottoball 28.01.2023

Gildeball 11.02.2023

Weiberfasching 16.02.2023

Faschingszug 19.02.2023

Kehraus 21.02.2023

Starkbierfest mit „Fastenreden“ 10.03.2023

Starkbierfest mit „bast scho“ 11.03.2023

Starkbierfestfrühschoppen 12.03.2023

 
Für den Faschingsauftakt am 11. November wird noch einmal der Schwaigerwirt als Gastgeber dienen. Bei der Präsentation des Mottos, der Garde, dem Elferrat und dem Prinzenpaar rechnet Astner nicht mit mehr als 160 Personen. Um 19 Uhr beginnt die Auftaktversammlung, in der der Präsident auch über die besonderen Pläne für die Faschingssaison informieren möchte. Wenn es dieses Jahr gelingt, alles zu organisieren, ohne auf hohen Kosten sitzen zu bleiben, ist für Astner schon viel geschafft. Wie es künftig weitergeht, werde sich dann weisen.

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