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Videoüberwachung lohnt sich

Wer nicht hören will: So viel müssen die Müllsünder von Hinrichssegen zahlen

Jetzt herrscht Ordnung an der Wertstoffinsel am Mangfallparkplatz in Hinrichssegen. Doch der Weg dahin war weit und führte über 149 Ordnungswidrigkeitsverfahren.
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Jetzt herrscht an der Wertstoffinsel am Mangfallparkplatz in Hinrichssegen wieder mehr Ordnung. Doch der Weg dahin war weit und führte über 149 Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Die Marktgemeinde hat das Müllproblem in Hinrichssegen fest im Griff. Allerdings führte der Weg dahin über 149 Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

Bruckmühl - War die Wertstoffinsel in Hinchrichssegen noch vor einem Jahr nach den Wochenenden total vermüllt, trägt die Videoüberwachung jetzt Früchte: Der Mangfallparkplatz ist ordentlicher geworden. Doch das hat auch seinen Preis.

Videoüberwachung seit einem Jahr

Um den illegalen Müllablagerungen einen Riegel vorzuschieben, hatte die Marktgemeinde Bruckmühl im Dezember 2021 eine Videoüberwachung installiert. Kurz darauf änderten sich die Entsorgungs-Richtlinien des Landratsamtes. Durften bis zum 31. Dezember 2020 neben Altpapier und Glas auch Weißblech und Tetra-Paks an der Wertstoffinsel entsorgt werden, werden seit dem 1. Januar 2022 Weißblech, Tetra-Paks und Plastikmüll nur noch auf den Wertstoffhöfen gesammelt.

Die entsprechenden Container wurden von den Wertstoffinseln entfernt. Dort konnten plötzlich nur noch Papier, Pappe und Glas entsorgt werden. Eine Herausforderung, die manchen „Entsorger“ nicht daran hinderte, in Hinrichssegen weiterhin Weißblech und Tetra-Paks einfach abzustellen. Und die machten dann das herumliegende Sammelsurium aus Flaschen, Matratzen, Stühlen und Altkleidern noch ein Stück bunter.

Anzeige von der Gemeinde, Ahndung durch das Landratsamt

Doch seit einem Jahr greifen die Behörden in konzertierter Aktion durch und verfolgen die von der Videokamera dokumentierten Verstöße. Vom 1. Februar bis zum 5. Dezember zeigte die Marktgemeinde Bruckmühl 149 Fälle unerlaubter Entsorgungen an. Dabei ging es nicht nur um den falschen Müll, sondern auch um die Entsorgung außerhalb der zulässigen Einwurfszeiten.

121 Bußgeldbescheide und 21 Verwarnungen

Die Ahndung übernahm das Landratsamt Rosenheim als zuständige Behörde. Nach Informationen des Bruckmühler Ordnungsamtes wurden 121 Bußgeldbescheide über einen Gesamtbetrag von 13.541 Euro erlassen - dabei entfielen 10.050 Euro auf die Bußgelder und 3.491 Euro auf Gebühren und Auslagen. Zudem wurden 21 Verwarnungen mit Verwarngeldern in Höhe von 655 Euro erstellt.

Diese Bilder gehören zum Glück der Vergangenheit an: Noch vor einem Jahr sah es an der Wertstoffinsel in Hinrichssegen so aus. Durch die Videoüberwachung hat sich der falsch abgelagerte Sperrmüll zwar erheblich reduziert, trotzdem wird weiter illegal Müll entsorgt.

Sieben Verfahren wurden eingestellt. Außerdem legten fünf Personen Einsprüche ein. Einem Einspruch wegen Minderung der Bußgeldhöhe wurde stattgegeben. Drei Einsprüche wurden wieder zurückgenommen. Über einen Einspruch müsse voraussichtlich in einer Gerichtsverhandlung entschieden werden, so das Ordnungsamt.

Nach Einschätzung des Marktes Bruckmühl habe sich die illegale Müllentsorgung an der Wertstoffinsel Hinrichssegen trotz der Videoüberwachung nicht entspannt. So wurden allein an drei Tagen - vom 2. bis 4. Dezember - weitere 15 Verstöße festgestellt. Die Videos werden ausgewertet. Nach Ermittlung der Müllsünder wird mit Livestream-Beweis Anzeige beim Landratsamt erstattet. 

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